Hanf und Leinen

Hanf - Exzellenter (Roh)Stoff mit tollen Eigenschaften und nachhaltiger Wirkung

Eine der genügsamsten, vielseitigsten und weit verbreiteten Nutzpflanzen ist der Hanf. Diese äußerst robuste einjährige Pflanze ist im Anbau besonders umweltschonend, denn sie benötigt bedeutend weniger Wasser als Baumwolle und bringt ein Vielfaches an Pflanzenfasern für die Textilherstellung. Außerdem braucht Hanf keine Düngemittel oder Pestizide. An den besonderen Stoffen der Pflanze, den Cannabinoiden, finden Insekten keinen Gefallen und so schützt sich das Cannabis selbstständig perfekt vor Schädlingen.

Die Hanfpflanze ist von Natur aus sehr widerstandsfähig und wächst schnell und das fast überall. Auch nach der Ernte tut sie noch Gutes, denn Cannabis hinterlässt einen idealen, nährstoffreichen Boden, von dem nachfolgend kultivierte Pflanzen profitieren.

Leinen hat den Heimvorteil

Der Anbau und die Verwendung von Leinen ist ebenfalls sehr umweltschonend. Zwar kommt die Pflanze nicht komplett ohne Dünger oder Pestizide aus, jedoch benötigt sie etwa fünf mal weniger chemische Hilfsmittel als Baumwolle. Leinen wächst auch bei uns und bevor die günstigere Baumwolle in Mode kam, zählte Deutschland sogar zu den Hauptanbaugebieten. Außerdem ist Leinen ein effektiver Kohlenstoffbrunnen, ein Hektar Flachs speichert pro Jahr etwa 3,7 Tonnen CO². Zudem erfolgt die Verarbeitung der Flachspflanze zur Leinenfaser rein mechanisch - ohne Zusatz von Chemikalien.

Robust, atmungsaktiv und sehr langlebig - Vorteile von Naturfasern

Hanf und Leinen gehören zu den Bastfasern und enthalten neben ihren holzigen Anteilen im Inneren des Stiels lange reißfeste Fasern, die entlang des Stängels verlaufen. Sie bestehen hauptsächlich aus Zellulose und ähneln im Aufbau den Baumwollfasern.

Ob Kleid, Hose, Tank-Top oder Bluse – Leinen- und Hanfbekleidung sind echte Allrounder. Im Gegenteil zu früher, als Leinen Kleidung hauptsächlich weiß und gestärkt daherkam, schätzt man heute die lässige, edel-knitternde Optik in sanften Farben. Hanfkleidung und Leinen bieten einige umwelt- und hautfreundliche Vorteile, die wir im Folgenden einmal für Dich zusammengestellt haben:

• robust, langlebig und reißfest
• gut für Allergiker geeignet
• schmutzabweisend und flusenfrei
• antibakteriell und antistatisch
• feuchtigkeitsregulierend (Leinenfasern können bis zu 20 Prozent ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und diese wieder an die Luft abgeben, wodurch sie ihren kühlen und trockenen Griff behalten)
• kühlendes Tragegefühl
• atmungsaktiv durch die natürliche Struktur des Gewebes
• geruchshemmend
• Hanfkleidung bietet hohen Schutz vor UV-Strahlen
• Leinen wird mit zunehmendem Alter schöner und weicher, verwäscht nicht

Gut für die Umwelt und perfekt für den Sommer

Hanf und Leinen wird vorwiegend bei der Herstellung von leichter Sommerkleidung verwendet, da die Naturfasern durch die hervorragende Feuchtigkeitsregulierung ein kühlendes Tragegefühl bieten. Die natürliche Struktur macht sie zudem sehr atmungsaktiv und erschafft dadurch ein angenehmes Gefühl auf Deiner Haut. Durch die antibakteriellen Eigenschaften eignen sich Hanfkleidung und Leinenkleider aus Naturfasern zudem wunderbar für Allergiker. Denn dank der Unempfindlichkeit gegenüber Bakterien und Pilzen wirkt die Kleidung antiallergen und beruhigend auf empfindliche Haut.

Der Klassiker ist das Leinenkleid für den Sommer. Doch da endet die Palette an Leinen- und Hanfbekleidung noch lange nicht. Ob Jeans, Hemd, Freizeithose, Tunika, T-Shirt, Bluse, Rock oder Schal. Selbst Schuhe, Strümpfe, Wäsche und leichte Freizeitjacken gehören zum Sortiment.

Seine Vielseitigkeit zeigt der Hanf auch bei der Herstellung der Kleidungsstücke oder Taschen. Von der leichten Sommershorts, hautfreundlichen Socken und Pullovern über Outdoor Hüte und die wetterfeste Jacke bis hin zur robusten Tasche kennt die Hanfmode kaum Grenzen. Viele Hersteller verwenden mit Vorliebe Hanffasern in Verbindung mit Bio-Baumwolle und Leinen.

Wie wird die Pflanze zum Sommerkleid?

Hanf und Leinen haben einen langen, zeitaufwändigen Herstellungsprozess bis die Kleidung als Shirt, Kleid oder Hose in Deinem Kleiderschrank hängt. Zur Fasergewinnung werden die Pflanzen geerntet, geröstet und getrocknet. Das Rösten ähnelt einem kontrollierten Faulungsprozess und erfolgt durch die sogenannte Wasser- oder Tauröste. Hier werden die geschnittenen Stängel in ganzer Länge und in parallelen Bündeln in Wasser gelegt oder auf dem Feldboden liegen gelassen, wo mithilfe der Taufeuchte der Zersetzungsprozess stattfindet. Das Wässern der Pflanzenbündel dient der Lösung der Bindestoffe, welche Faserbündel mit Holz und Rinde verbinden. Nach der Röste folgt das Trocknen. Die Röste mit anschließendem Trocknen der Stängel wird mehrmals wiederholt und nimmt einige Zeit in Anspruch.

Im weiteren Schritt werden die angetrockneten Hanf- oder Flachsbüschel gebrochen. Dabei werden die Stängel so oft geknickt, bis die hölzernen Schäben herausrieseln. Nach dem Brechen erfolgt ein zweiter Arbeitsgang, das Schwingen, bei dem die Fasern von Holzresten befreit und je nach Verwendungszweck weiter gereinigt und verfeinert werden. Um Leinenfasern zu gewinnen findet noch ein weiterer Herstellungsschritt statt, das „Hecheln“. Als „Hecheln“ bezeichnet man das Auskämmen der Bastfasern zu verspinnbaren Faserbündeln, wobei gleichzeitig die letzten Holzteilchen und Kurzfasern entfernt werden.

So werden die Naturfasern in einem besonders arbeitsintensiven, mechanischen Prozess aus dem Stängel herausgelöst, damit diese anschließend zu einem Garn gesponnen werden können. Aus dem gewonnenen Garn werden schließlich die tollen strapazierfähigen Stoffe, aus denen die umweltschonende und langlebige Kleidung entsteht.

5 gute Gründe für Kleidung aus Hanf und Leinen

Die langlebige und besonders hautfreundliche und strapazierfähige Kleidung aus Leinen und Hanf wird ein treuer Begleiter für sämtliche Deiner Lebenssituationen sein. Denn auch beim Waschen und Pflegen der robusten Kleidung gibt es keine Probleme.

Hanfkleidung oder Hanf-Mischgewebe kannst Du leicht pflegen. Grundsätzlich gilt hier, Material gut auslüften und eher weniger waschen. Wenn man Hanf oder Leinen wäscht, dann nach Waschanleitung im Etikett. Ansonsten lässt sich farbige Hanfkleidung am Besten mit Eco-Waschmittel bei 30° waschen. Leinen hingegen kann auch bei höheren Temperaturen problemlos in die Maschine, falls Du es einmal mit hartnäckigen Verschmutzungen zu tun hast. Ein kleiner Tipp: Nicht in den Trockner geben, da das Material dort mehr knittert und die Energie sowieso gespart werden kann. Den Job kann ebenso gut die Sonne erledigen.

1. Hanf und Leinen sind natürliche, schnell nachwachsende Ressourcen und setzten Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffe besonders effektiv und nutzbringend in Pflanzenfasern um. Beide Stoffe sind sehr widerstandsfähig und Hanf kann komplett ohne Hilfsmittel wie Dünger und Pestizide angebaut werden, Leinen benötigt nur einen kleinen Anteil dieser Mittel.
2. Der Anbau von Nutzhanf und Leinen bringt bis zu dreimal soviel Pflanzenfasern wie der von Baumwolle auf einer gleichgroßen Fläche.
3. Nutzhanf liefert außer Fasern für Textilien, Baustoffe und Papier auch Hanfsamen, die zu verschiedenen Nahrungsmitteln weiterverarbeitet oder zu Öl gepresst werden können.
4. Hanf ist dreimal so reißfest wie Baumwolle und somit eine der reißfestesten Naturfasern, die es gibt. Kleidung aus Hanf und Leinen bietet einen hohen Tragekomfort und hat antistatische, temperaturausgleichende, antibakterielle und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften.
5. Als Naturfasern sind Hanf und Leinen biologisch abbaubar. Wer beim Kauf darauf achtet, dass die Kleidung fair und nachhaltig produziert und ohne chemische Zusätze und Farben hergestellt wurde, schont also die Umwelt!