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Fairtrade

Was ist Fairtrade?


Fairtrade ist eine gemeinnützige Multi-Stakeholder Organisation, die sich für mehr Gerechtigkeit und Transparenz im internationalen Handel und für ein ausgeglicheneres Wirtschaftssystem mit Sicherung der sozialen Rechte von Kleinbauern und Arbeitern einsetzt, die am Anfang der Lieferkette stehen.

Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Produkte, die aus fairem Handel stammen und die unter Einhaltung bestimmter sozialer, ökologischer und ökonomischer Kriterien produziert wurden. ("Fair trade" = "fairer Handel")

Globale Strategie

Um einen gerechten Welthandel mit fairen Arbeitsbedingungen und existenzsichernden Löhne für die Arbeiter und Kleinbauern in den sogenannten Entwicklungsländern zu ermöglichen, hat Fairtrade fünf strategische Ziele erstellt:

1. Schaffung von besseren Bedingungen für kleinbäuerliche Betriebe und Arbeitskräfte
2. Beratungen und Förderprogramme sollen eine verstärkte Wirkung erzielen
3. Aufbau neuer Absatzmärkte für Fairtrade-Produkte
4. Einflussnahme auf politische Entscheidungen
5. Aufbau eines starken internationalen Systems

Struktur

Der Dachverband FLO e. V. (Fairtrade Labelling Organizations International) setzt sich aus verschiedenen Mitgliedern zusammen: nationale Fairtrade-Organisationen (in Deutschland TransFair e. V.), Produzentennetzwerke sowie Faitrade Marketingorganisationen. Letztere sind für die Etablierung von Fairtrade auf neuen Märkten zuständig. Die Fairtrade Produzentennetzwerke vertreten die Interessen von Kleinbauern und Arbeitern in den Regionen Lateinamerika und Karibik, Asien und Afrika. Diesen regionalen Zusammenschlüssen können sich Produzentengruppen anschließen Sie werden bezüglich Zertifizierung, Finanzierung, Entwicklung und Fortbildung von den Netzwerken unterstützt.

Einmal im Jahr wird eine Generalversammlung abgehalten, in der unter anderem der Vorstand gewählt wird. Dieser stellt das zentrale Entscheidungsorgan dar und verabschiedet Standards, Mindestpreise, Prämien etc. In diesem transparenten Entscheidungsprozess werden alle beteiligten Interessengruppen eingebunden.

Standards

Die Fairtrade-Standards sind der Kern des Fairtrade-Systems. Ihre inhaltlich hohe Qualität, ihre praktische Umsetzung und ihre strenge, unabhängige Kontrolle gewährleisten deren Glaubwürdigkeit. Die Standards gelten als wirkungsvolles Instrument für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung kleinbäuerlicher Kooperativen und Fairtrade-zertifizierten Plantagen. Sie werden regelmäßig überarbeitet, wobei sie sich an den Richtlinien von ISEAL (International Social and Environmental Accreditation and Labelling Alliance) orientieren. ISEAL ist die Dachorganisation für standardsetzende Organisationen im Sozial- und Umweltbereich.

Die Standards gelten weltweit und entlang der gesamten Wertschöpfungskette für alle Kleinbauer-Organisationen, Plantagen, Im- und Exporteure, Händler und Unternehmen, die bei der Produktion und Vermarktung von Fairtrade-Produkten involviert sind. Für die unterschiedlichen Zielgruppen (kleinbäuerliche Organisationen, Plantagen, Vertragsanbau) und für die unterschiedlichen Produktgruppen gibt es unterschiedliche Anforderungen.

Es gibt zunächst allgemeine beziehungsweise Basisstandards, die grundsätzliche Kriterien aus dem sozialen, ökologischen und ökonomischen Bereich enthalten.

Basistandards

Soziale Kriterien

Kleinbauern und Arbeiter sollen gestärkt werden
  • Kooperative: Organisation soll in demokratischen Gemeinschaften erfolgen
  • Plantagen: gewerkschaftliche Organisationen sollen gefördert werden
  • Arbeitsbedingungen sollen geregelt sein
  • ausbeuterische Kinderarbeit ist verboten
  • Diskriminierung ist verboten

Ökologische Kriterien

Bei dem Aspekt Umweltschutz steht der Mensch im Mittelpunkt
  • Anbau soll umweltschonend erfolgen
  • natürliche Ressourcen sollen geschützt werden
  • gefährliche Pestizide sind verboten
  • Saatgut darf nicht gentechnisch verändert sein
  • Bio-Anbau soll gefördert werden (Zahlung eines Bio-Zuschlags)

Ökonomische Kriterien

Diese Kriterien beinhalten Anforderungen an Händler und Hersteller
  • Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie müssen bezahlt werden
  • Waren- und Geldfluss müssen nachweisbar sein
  • Verwendung des Siegels erfolgt nach Richtlinien
  • Handelsbeziehungen müssen transparent sein
  • Vorfinanzierung (Produzentengruppen können das Recht auf Vorfinanzierung beanspruchen)

Mindestpreise

Die Kosten der nachhaltigen Produktion sollen gedeckt werden. Daher bekommen Fairtrade-Produzenten einen Mindestpreis oder den Weltmarktpreis, wenn dieser höher als der Mindestpreis ausfällt.

Prämie

Den Fairtrade-Produzentenorganisationen stehen Prämien zur Verfügung, über die demokratisch und ohne Einflussnahme von Fairtrade entschieden wird. Sie können zum Beispiel für Sozial-, Umwelt- oder Bildungsprojekte verwendet werden.

Alle Kriterien unterliegen einer Bewertung als Kern- und Entwicklungs-Anforderungen. Diese müssen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt sein. Um überhaupt die Fairtrade-Zertifizierung zu erhalten, müssen zunächst die Kernanforderungen erfüllt werden (zum Beispiel keine Kinderarbeit). Anschließend müssen die Entwicklungsanforderungen erfüllt werden, die langfristige und weitergehende Punkte enthalten. Zu diesen Anforderungen gehören zum Beispiel die Optimierung der Arbeitsbedingungen sowie Umweltschutzmaßnahmen.

Zusätzlich zu den Basisstandards gibt es den jeweiligen Produktstandard sowie den Händlerstandard. Diese gelten für jede Produzentenorganisation (Kooperative, Plantage und Vertragsanbau) immer gleichzeitig. Es gibt also nicht den einen Fairtrade-Standard, sondern eine Vielzahl von verschiedenen Faitrade-Standards, die eingehalten werden müssen.

Produktstandard

Es gibt für jeden Rohstoff einen spezifischen Produktstandard, da die Handelsbedingungen für jedes Produkt anders sind. Das betrifft auch die Fairtrade-Mindestpreise und -Prämien.

Händlerstandard

Beim Händlerstandard liegt das Gewicht auf Transparenz. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass Hersteller und Händler eine sichere und gerechte Handelsbeziehung eingehen können. Der Händlerstandard regelt unter anderem die Vertragsabschließung, Beschaffungsplanung sowie den Zahlungsmodus (zum Beispiel Vorfinanzierung) sowie die Mindestpreis- und Prämienzahlung.

Ein besonderes Projekt ist der Fairtrade-Textilstandard, der die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie gerechtere Löhne in der Textilbranche zum Ziel hat. Dieser Standard soll zusammen mit dem Fairtradestandard für Baumwolle die gesamte Lieferkette mit einbeziehen und somit den Handel von Textilien in jedem einzelnen Produktionsschritt fairer werden lassen.

Im Gegensatz zu anderen Standards verlangt der Fairtrade-Textilstandard zudem einen festen Zeitrahmen, innerhalb dessen der existenzsichernde Lohn erreicht werden muss.

Kontrolle

Die Kontrolle (Audit) der Einhaltung aller Fairtrade-Standards wird von der FLO-CERT GmbH, einer unabhängigen Zertifizierungsorganisation und Tochtergesellschaft von Fairtrade International, durchgeführt und erfolgt direkt vor Ort. Ein Betrieb kann erst nach einem ersten Audit zertifiziert werden. Nach der erstmaligen Zertifizierung finden innerhalb eines dreijährigen Zertifizierungszyklus mindestens noch zwei weitere Kontrollen statt. Zusätzlich zu diesen regulären sogenannten Überwachungsaudits führt FLO-CERT noch unangekündigte Audits durch. Das Fairtrade-Zertifikat muss alle drei Jahre erneuert werden, was eine besonders umfangreiche Kontrolle bedeutet.

Das Fairtrade-Siegel
Das Fairtrade Siegel kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen. Bei der Herstellung wurden soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten. Es gibt unterschiedliche Fairtrade-Produkt-Siegel (je nachdem, um was für ein Produkt es sich handelt - Kleidung, Kosmetik, Lebensmittel, etc.) - alle sind jedoch mit dem markanten Fairtrade Logo versehen.

So kannst Du auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um Fairtrade Kleidung, fair gehandelte Inhaltsstoffe oder ein allgemein fair gehandeltes Produkt handelt.

Wichtig zu wissen

Die Zertifizierung mit dem Fairtrade-Siegel bezieht sich immer auf das Produkt, nicht auf den gesamten Hersteller/die Marke. Außerdem ist zu beachten, dass zwar ein großer Teil der zertifizierten Produkte aus biologischem Anbau stammt, Fairtrade an sich jedoch kein Bio-Siegel darstellt, sondern in erster Linie ein ethisches und soziales. Die verwendete Baumwolle muss somit nicht zwingend zwingend Bio-Baumwolle sein.

Fazit

Mit den umfassenden Standards, der Verpflichtung zu Mindestpreisen und Prämien, der sehr guten Rückverfolgbarkeit sowie mit den strikten und umfangreichen Kontrollen besitzt das Fairtrade-Siegel eine sehr hohe Glaubwürdigkeit. Anhand der entsprechenden Siegel ist für Dich als Verbraucher auf einen Blick klar erkennbar, ob es sich bei dem Produkt zum Beispiel um Fairtrade Kleidung mit Fairtrade Baumwolle oder anderen verantwortungsvoll produzierten Fasern, fair gehandelte Inhaltsstoffe oder ein allgemein fair gehandeltes Produkt handelt.

Fairtrade-Produkte

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