Outdoor Küche
Die Outdoorküche und alles was dazu gehört
Inhalt
1) Kochen
1.1) Gas
1.2) Benzin- und Multifuel-Kocher
1.3) Brennspirituskocher
1.4) Holz- und Feststoffbrenner
1.5) Zubehör
1.6) Kochgeschirr
1.7) Kochen bei Schlechtwetter
2) Wasseraufbereitung
2.1) Verunreinigungen
2.2) Wie mache ich aus Wasser Trinkwasser
Das Kochen unter freiem Himmel gehört wegen der Vorfreude auf ein warmes Mahl zu den schönsten Momenten eines Outdoor-Urlaubs, ggf. aber auch zu den heikelsten – geht es doch hier um die lebenswichtige Nahrungsaufnahme unter möglicherweise widrigsten Bedingungen.
So vielfältig die konkreten Bedingungen sein können, so vielfältig ist auch das Angebot an Kochsystemen. Damit Du langfristig mit Deiner Kocherwahl zufrieden bist, solltest Du Dich ein wenig damit beschäftigen, bei welchen Gelegenheiten Du draußen kochst und was dabei wichtig für Dich ist.
Im folgenden bieten wir Dir einen Überblick über die Kocherfamilien, sortiert nach Brennstoffarten.
Der einfachste und am weitesten verbreitete Brennstoff für die Outdoorküche ist Gas – sicher verpackt in Kartuschen. Gas lässt sich meist sehr fein dosieren, stinkt nicht und verbrennt rückstandsfrei. Deshalb sind Gaskocher auch praktisch wartungsfrei – ein großer Vorteil, wenn man keinen besonderen Spaß daran hat, sich vor, während und nach der Tour mit seinem Equipment zu beschäftigen. |
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Darüber hinaus ist Gas gemeinsam mit Benzin der energiereichste Brennstoff (je nach Mischverhältnis um 11.000 kcal/kg). An seine Grenzen kommt Gas lediglich bei Temperaturen von um die -10° C. Dann bleibt das Gas flüssig und kann nicht mehr verbrennen. Ein hochwertiger Gaskocher letzteren Typs ist z. B. der Easy Fuel Duo Piezo von Primus.
Aufsetzkocher
Sehr weit verbreitet sind sogenannte Aufsetzkocher, das sind Kocher, die Du direkt auf die Kartusche setzen kannst. Sie sind klein, leicht und günstig – aber umso wackeliger, je größer der Topf und unebener der Untergrund ist. Eine Verbesserung schafft da schon ein Dreibein, dass die Standfestigkeit der Gaskartusche erhöht.
Freistehende Gaskocher
Wenn Du häufig größere Töpfe für drei und mehr Personen benutzt, solltest Du in Erwägung ziehen, einen frei und sehr fest stehenden Brenner zu erwerben. Er ist mittels eines flexiblen Schlauches mit der Kartusche verbunden.
Gaskocher-Systeme
Um das Gewicht der Ausrüstung weiter zu reduzieren, kannst Du Dir den Trend zu nutze machen, den Wirkungsgrad des Kochers zu erhöhen. Durch sogenannte Systemlösungen, bei denen der Gasbrenner direkt an den Topf gekoppelt wird, kann bis zu 50 % des Brennstoffes eingespart werden. Möglich wird das durch Lamellen an der Unterseite des Topfes, die als Wärmetauscher dienen und einen integrierten Windschutz.
Von besonderer Wichtigkeit bei der Wahl Deines Kochers ist die Kartuschen-Kompatibilität. Denn prinzipiell ist jeder Kocher nur für eine der drei Kartuschen-Sorten geeignet:
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Ventilkartusche mit Schraubgewinde
(Verbreitungsschwerpunkt Nordeuropa) |
Ventilkartusche ohne Schraubgewinde
(Südeuropa) |
Stechkartusche
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Wie oben angedeutet sind nicht alle Kartuschentypen in allen Ländern vertreten. Da auf Flugreisen keine Gaskartuschen im Gepäck mitgeführt werden dürfen und zuverlässige Informationen über die lokale Verbreitung nicht immer verfügbar sind, empfiehlt sich die Investition in entsprechende Adapter, mit denen sich eine Ventilkartusche ohne Schraubgewinde bzw. eine Stechkartusche zu einer Ventilkartusche mit Schraubgewinde aufrüsten lassen. Eine Besonderheit stellen die Duo-Kocher von Primus dar: sie können die Ventilkartuschen mit und ohne Schraubgewinde aufnehmen und bieten so von vorn herein ein sehr breites Einsatzgebiet.
Manche Kocher sind mit einem Piezozünder ausgestattet. So schön es ist, die Flamme bequem ohne Feuerzeug entzünden zu können, so wenig solltest Du Dich einzig und allein auf den Piezozünder verlassen. Er ist zwangsläufig so dicht an der Flamme angebracht, dass die Gefahr des Ausfalls aufgrund der großen Hitze gegeben ist. Eine (wasserfeste) und vom Kocher unabhängige Möglichkeit, Feuer zu entzünden (zum Beispiel mit dem FireSteel) gehört in jede Outdoor-Ausrüstung.
1.2) Benzin- und Multifuel-Kocher
Der große Vorteil von Multifuel-Brennern liegt in der Verfügbarkeit von Brennstoff! Benzin besitzt den höchsten Brennwert (gut 11.100 kcal/kg) und gilt in Höhenlagen und bei kalten Temperaturen als zuverlässige Brennstoffquelle. Viele Benzinkocher eignen sich auch für die Verwendung von Diesel und Petroleum und bieten als ultimative „Allesfresser“ maximale Sicherheit und Komfort bei der einfachen Beschaffung von Brennstoffen im Urlaubsland. Die flüssigen Brennstoffe müssen jedoch vor der Verbrennung unter Druck gesetzt und vorgeheizt werden. So produziert ein Benzinkocher mehr Ruß als ein Gaskocher und erfordert aufmerksame Pflege und Wartung der Pumpendichtungen und des Brenners. Die Stärke eines Benzinkochers ist zweifelsohne der Einsatz unter widrigen Bedingungen. Funktionieren tun diese Geräte natürlich auch auf dem Campingplatz nebenan – da sie aber sehr laut sind, sollte der erste Kaffee den Nachbarn zu liebe nicht allzu früh aufgesetzt werden.
Der Platzhirsch dieser Kategorie ist natürlich der Sturmkocher der Firma Trangia. Genau genommen handelt es sich hier um einen Systemkocher, denn ein Trangia Sturmkocher besteht aus Brenner, Windschutz, Töpfen und Deckel/Pfanne. Die stabile Konstruktion bietet einen sicheren Stand gegen Umkippen und sorgt für eine sichere Handhabung des Brenners. Spiritus ist weltweit verbreitet, leicht zugänglich und verbrennt völlig geräuschlos. Die (geringe) Rußentwicklung kannst Du durch den Zusatz von knapp 10 % Wasser fast auf null reduzieren. Der niedrige Heizwert von Brennspiritus (etwa 6.700 kcal/kg) wird durch die geschickte Konstruktion teilweise wieder wett gemacht. |
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Wem es allerdings auf jede Minute Zeitersparnis ankommt, wird sich nicht für Spiritus entscheiden. Wer trotzdem den Trangia benutzen möchte, kann das System mit dem Gasbrennereinsatz oder Benzinbrenner aufrüsten.
Back to the roots! Wer es ernst meint mit Outdoor und Abenteuer, verzichtet darauf, den Brennstoff mitzunehmen und verlässt sich stattdessen darauf, alles nötige in der Natur aufzutreiben. Die passenden Kocher dazu bedienen sich des Kamineffektes und sind benannt nach den nordamerikanischen Wanderarbeitern des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, den Hobos, die ihre Kocher aus Abfall herstellten. Auch heute noch kann man sich Kocher dieses Prinzips aus ausgedienten Konservenbüchsen konstruieren – oder Du greifst zu den aus Edelstahl gefertigten Faltkochern des 21. Jahrhunderts. Die kannst Du mit Zweigen, Ästen, Laub und sonstigem befeuern. Jeder Kocher benötigt sein spezifisches Zubehör! Immer gilt, dass Du die Effizienz Deines Kochers verbesserst, wenn Du die Flamme vor Wind schützt. Kochersysteme haben den Windschutz bereits integriert. Alle anderen Kocher solltest Du um einen Windschutz ergänzen. Wenn Du einen Aufsetzkocher verwendest, kannst Du die Standfestigkeit mit Hilfe eines Dreibeins erheblich verbessern.
Alle Kocher müssen entzündet werden! Selbst wenn Du Dich für einen Kocher mit Piezo-Zündung entschieden hast (der kann unter Umständen durch die Hitze auch mal kaputt gehen), solltest Du immer eine Feuerquelle parat haben. Besonders widerstandsfähig sind Magnesium-Feuerstarter, sie funktionieren selbst bei Nässe und Kälte zuverlässig. Outdoor-Geschirr ist heute in unzähligen Ausführungen erhältlich. Entscheidend für die Eigenschaften ist vor allem das Material – bei der Form zählt in erster Linie die Größe, die Du brauchst: Für ein oder zwei Personen genügen kleine Töpfe mit bis zu 1,5 l Inhalt. Campinggeschirr - alles für Camping und Trekking
Aluminium ist sehr leicht (2,7 g/cm³) und hat eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit (230 W/m k), kann sich aber aufgrund des relativ niedrigen Schmelzpunktes (660° C) bei großer Hitze (Lagerfeuer, Benzinkocher) verformen und ist nicht abriebfest. Bitte Alu-Geschirr immer trocken einpacken, sonst kann es oxidieren.
Nichtrostende Stahllegierungen sind deutlich schwerer (7,8 g/cm³) und weisen eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf (15 W/m k), sind aber wesentlich langlebiger, abriebfest und hitzebeständig (Schmelzpunkt bei etwa 1500° C).
Die edelsten Töpfe bestehen aus Titan. Zwar ist die Wärmeleitfähigkeit schlechter als bei Aluminium (22 W/m k), aber wegen der außerordentlichen Härte des Materials kann Titangeschirr noch dünner ausgewalzt werden. Das kompensiert auch die leicht höhere Dichte im Vergleich zu Aluminium: 4,5 g/cm³. Aufgrund des hohen Schmelzpunktes von über 1600° C ist es sehr hitzebeständig. |
1.7) Kochen bei Schlechtwetter
Klar, auch - und gerade! - bei schlechtem Wetter tut ein heißer Tee oder eine warme Mahlzeit sehr gut. Wenn Du dafür aber ins Zelt gehst, beachte bitte folgende Punkte:
- Kein Kocher in Betrieb hat etwas im Innenzelt zu suchen
- Achte auch im Vorzelt darauf, dass ausreichend Frischluft herein kommt. Denn das beim Verbrennen entstehende Kohlenmonoxid ist geruchlos und hochgiftig!
- Beim Gebrauch von energiesparenden Wärmetauschern sinkt die Temperatur der Flamme und es entsteht mehr Kohlenmonoxid als üblich.
- Einen Benzinkocher solltest Du wegen der anfänglichen Stichflamme auch nicht im Vorzelt gebrauchen.
- Sollte trotz aller Vorsicht ein Problem mit dem Kocher aufkommen: Denke bitte daran, dass Du flüssige Brennstoffe mit Pusten meist nur weiter verteilst – und zwar brennend! Die Flamme mit Hilfe irgendeines Textils (am besten Wolle) zu ersticken ist meist die bessere Alternative.
Leider ist das Trinkwasser nicht überall auf der Welt so sauber und sicher wie in Deutschland. Das gilt umso mehr, sobald uns unsere Vorhaben – auch innerhalb dieses Landes – abseits der Wasserhähne führen. Deswegen ist es für die meisten Reisen unerlässlich, sich ein wenig mit dem Thema Trinkwasser auseinander zu setzen; nicht zuletzt, weil laut WHO 80 % aller Reisekrankheiten auf verunreinigtes Trinkwasser beruhen. Wir wollen im Folgenden einen Einstieg dazu bieten und anschließend outdoortaugliche Methoden der Wasseraufbereitung vorstellen.
Sauberes Wasser
„Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, es kann nicht ersetzt werden.“ Es soll laut Trinkwasserverordnung
- farblos
- geruchlos
- frei von Krankheitserregern
- geschmacklich neutral
- kühl
- nicht gesundheitsschädlich
- mit einem Gehalt an gelösten mineralischen Stoffen in bestimmten Konzentrationen
sein. Als Trinkwasser wird Wasser bezeichnet, das zum Trinken, Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken, zur Körperpflege und -reinigung und zur Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln oder dem menschlichen Körper in Kontakt kommen.
2.1) Verunreinigungen
Schwebstoffe und Trübungen
Trübes Wasser finden wir allerorts an. Die Trübung kommt von nicht gelösten Schwebstoffen, meist Sedimenten, und ist im Regelfall ungefährlich. Dennoch stellt trübes Wasser mehr als nur ein ästhetisches oder geschmackliches Problem dar: Die Schwebestoffe verhindern eine effektive Desinfektion. Weil das Desinfektionsmittel von den Schwebstoffen angelagert wird, wird die Wirkung abgeschwächt. Das gilt umso mehr für die optische Desinfektion mittels UV (s.u.). Deshalb muss trübes Wasser gefiltert werden, bevor es desinfiziert werden kann.
Schwermetalle
Das Vorkommen von Schwermetallen im Trinkwasser kann natürlichen (z. B. Gesteinsschichten) oder zivilisatorischen (z. B. Bleileitungen) Ursprungs sein. Nur sehr aufwändige Verfahren (Destillation oder Verflockung) können Schwermetalle aus dem Wasser beseitigen.
Landwirtschaftliche Hilfsstoffe
Insektizide, Herbizide, Dünger (tierischen, menschlichen oder mineralischen Ursprungs) können in das Grundwasser und darüber in das Trinkwasser gelangen. Chemikalien wie das giftige DDT tauchen via Verdunstung und Regenfall auch in Gewässern oberhalb der landwirtschaftlichen Flächen auf und lassen sich nicht herausfiltern. Die meisten Rückstände aus der Landwirtschaft jedoch sind organisch und lassen sich mit Aktivkohle absorbieren.
Mikroorganismen
Das größte Risiko droht hier: Viren, Bakterien oder Protozoen verunreinigen häufig nicht mikrobiologisch kontrolliertes Wasser. Ursprung dieser Kontamination sind meist tierische oder menschliche Fäkalien, die auf unterschiedlichen Wegen in Berührung mit dem Wasser gelangen. Die folgende Tabelle gibt Dir einen Überblick über die verschiedenen Familien der gesundheitsschädlichen Mikroorganismen in Trinkwasser.
Familie | Beispiele | Größe der Keime |
Bakterien | Cholera (Vibrio cholerae), E-Coli (Escherichia coli), Salmonellen (Salmonella typhimurium), Typhus, Darminfektionen | etwa 0,2 bis 5 µm (Mikrometer, Mikron) |
Viren | Ebola, Influenza, Gelbsucht, Hepatitis A, Polio-Virus, Norwalk-Virus | etwa 0,02 bis 0,2 µm |
Protozoen | Giardia, Amöbenruhr, Malaria, Lamblien | 1 bis 15 µm |
Bakterien sind Einzeller, die sich durch Teilung vermehren. Vor allem im Wasser in warmer Umgebung ist die Vermehrung rasant. Zwar sind längst nicht alle Bakterien gefährlich, aber sobald sie mit tierischen oder menschlichen Fäkalien ins Wasser gelangen, muss es aufbereitet werden, damit es trinkbar wird. Das geht mit chemischer Desinfektion, UV-Strahlung oder Mikrofiltern.
Viren sind die kleinsten der Mikroorganismen und ohne eigenen Stoffwechsel. Deshalb sind sie für die Vermehrung auf Wirtszellen angewiesen. Ihre winzige Größe verhindert ein wirksames Herausfiltern aus dem Wasser, obwohl sie sich in trübem Wasser meist an Partikel binden und so größtenteils mit feinen Filtern (0,2 µm) erwischt werden. Um sicher zu gehen, ist es jedoch zu empfehlen, gefiltertes Wasser zusätzlich zu desinfizieren.
Protozoen sind die größten der unangenehmen Mikroorganismen im Wasser. Deshalb lassen sie sich leicht herausfiltern. Gegen chemische oder UV-Desinfektion sind sie jedoch relativ resistent, weil sich die hochentwickelten Einzeller mit einer widerstandsfähigen Membran umgeben, bis sie ihren neuen Wirt gefunden haben. Das erfordert lange Kontaktzeiten mit chemischen Desinfektionsmitteln.
2.2) Wie mache ich aus Wasser Trinkwasser?
Grundsätzlich muss Wasser im ersten Schritt geklärt werden, d. h. die Schwebstoffe müssen herausgefiltert werden. Sollte das fragliche Wasser bereits ungetrübt sein, entfällt dieser Arbeitsgang natürlich. Wenn der Verdacht auf Verunreinigung durch Mikroorganismen oder organische Chemikalien besteht, sollten das Wasser mit geeigneten Methoden zusätzlich entkeimt werden.
Filtermethoden
Keramikfilter
Keramikmikrofilter filtern sehr fein (0,2 bis 0,3 µm), haben eine lange Lebensdauer und eine hohe Kapazität; sie können gereinigt werden und sind daher auch für trübes Wasser geeignet. Darüber hinaus ist die Filterleistung mittels einer Maßlehre zu messen und häufig ist der Keramikfilter mit eingelagerten Silberionen ausgestattet, um ein Bakterienwachstum zu verhindern. Der Pumpaufwand ist höher als bei Glasfaserfiltern. Die Filter sind wirksam gegen Bakterien und Protozoen.
Glasfaser
Filter aus Glasfaser sind meist etwas weniger fein wie Keramikfilter (0,2 bis 0,3 µm). Sie sind meist günstiger in der Anschaffung und der Pumpaufwand ist gering, aber sie lassen sich nicht reinigen. Dadurch ist ihre Lebensdauer geringer als die von Keramikfiltern. Die Filter sind wirksam gegen Bakterien und Protozoen.
Aktivkohle
Aktivkohlefilter reduzieren (organische) Chemikalien und verbessern den Geschmack. Sie filtern keine Mikroorganismen aus dem Wasser und sollten 6 bis 12 Monate nach erstem Gebrauch gewechselt werden.
Hohlfasern
Hohlfasern aus Polyamid werden in sogenannten Purifiern verarbeitet. Diese filtern außerordentlich fein – fein genug, um das Wasser auch von Viren zu befreien. Sie erfordern nur eine geringe Pumpleistung, haben aber auch nur eine geringe Kapazität und sind nicht zu reinigen.
Entkeimungsmethoden
Ist das Wasser klar, kann es bei Verdacht auf Verschmutzung durch Protozoen, Bakterien oder Viren entkeimt werden. Verschiedene Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
Abkochen
Die älteste und weitesten verbreitete Methode zur Entkeimung von Wasser ist für Outdoorer leider meist keine Alternative: das Abkochen. Es braucht nämlich viel Brennstoff, um das Wasser zu entkeimen, weil es leider nicht reicht, das Wasser einmal kurz aufzukochen. Auf Meereshöhe muss das Wasser volle 5 Minuten kochen - bereits auf 4.000 Meter Höhe sind es dann schon 20 Minuten. Das liegt an dem Siedepunkt von Wasser, der mit zunehmender Höhe sinkt. Abgekochtes Wasser verkeimt im Anschluss sehr schnell wieder und sollte deshalb unbedingt mittels Silberionen haltbar gemacht werden.
Chlor
Chlor ist die erste Wahl chemischer Desinfektion unterwegs, weil Chlor gut verfügbar ist (Tabletten, Flüssigkeit) und relativ schnell wirkt. Wenn Du den Verdacht hast, dass das Wasser auch mit Protozoen (Zysten) verseucht ist, beachte bitte die deutlich längere Einwirkzeit, die nötig ist. Der wesentliche Nachteil von Chlor ist der unangenehme Geschmack, der aber mit Hilfe von speziellen Zusätzen weitgehend neutralisiert werden kann. Mittels Chlor desinfiziertes Wasser verkeimt im Anschluss schnell wieder und sollte deshalb unbedingt unter Einsatz von Silberionen haltbar gemacht werden. Chlor ist wirksam gegen alle Mikroorganismen.
Silber
Silber(salz) wirkt zur Desinfektion und Entkeimung zu langsam – die Langzeitwirkung aber macht es zur ersten Wahl, um entkeimtes Wasser haltbar zu machen.
UV
Ultraviolette Strahlung wird schon seit langem in der großtechnischen Wasseraufbereitung (Kläranlagen) genutzt, um das Wasser zu entkeimen. Mit Hilfe von kleinen, batteriebetriebenen Geräten ist UV nun auch in die Welt der Outdoor-Enthusiasten eingedrungen. UV-Strahlung ist geschmacksneutral und wirksam gegen Protozoen, Bakterien und Viren.
Was ist die beste Wahl?
Keine Methode bietet eine 100%ige Sicherheit und doch reduziert jede einzelne ganz erheblich Dein Risiko, Dir eine (Durchfall-) Erkrankung einzufangen. Wichtigstes Auswahlkriterium für die Wasseraufbereitung Deiner Wahl ist die Frage, ob Du mit trübem oder klarem Wasser rechnest. Bei trübem Wasser brauchst Du auf jeden Fall einen Filter. Wenn Du mit Viren rechnen musst (Zentral- und Nordamerika, Subsahara-Afrika), kommen UV, Chlor oder Purifier in Frage. Wenn Du mit sehr trübem Wasser rechnest, kommt eigentlich nur ein Keramikfilter in Frage – den Du ggf. mit einer der zuvor genannten Möglichkeiten ergänzen kannst.
Hast Du noch Fragen?
Sollte noch etwas ungeklärt geblieben sein, zögere nicht, unseren Kundenservice zu kontaktieren.
E-Mail: shop@unterwegs.biz
Telefon: 04421 / 500 380 (Mo-Fr.: 8.00-18.00 Uhr, Sa: 10.00-15.00 Uhr)