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Funktionsbekleidung

Tipps rund um das Thema Funktionsbekleidung


Inhalt

1) Bekleidung Allgemein
1.1) Das Zwiebelprinzip

2) Funktionswäsche

3) Oberbekleidung
3.1) Fleece-Jacken / Fleece-Pullover
3.2) Wolljacken / Wollpullover
3.3) Outdoor-Hemden / Outdoor-Blusen
3.4) T-Shirts

4) Jacke und Mantel
4.1) Wasserdichte Jacken
4.1.1) Wasserdichtigkeit
4.1.2) Atmungsaktivität / Dampfdurchlässigkeit
4.1.3) Konstruktionsarten
4.2) Softshells
4.3) Trekking- und Freizeitjacken

5) Hosen und Shorts
5.1) Outdoor-Hosen
5.2) Softshell-Hosen
5.3) Zip-Hose oder Shorts?
5.4) Regenhosen

6) UV-Schutz

7) Insektenschutz

8) Pflegehinweise


 

1) Bekleidung Allgemein

Moderne Outdoorbekleidung ist schon lange nicht mehr „nur“ zweckmäßig: Funktionsbekleidung soll in erster Linie zwar bestimmte Funktionen erfüllen (daher der Name), aber mit modischen Schnitten und Designs wissen die Hersteller auch optisch zu überzeugen. Dem berühmten Zwiebelprinzip entsprechend, dient die erste Lage dazu, die Feuchtigkeit von der Haut wegzuleiten. Die zweite Lage soll isolieren und die dritte Lage - die äußere Schicht - soll Dich vor Wind und Wetter schützen. In dieser Produktberatung zur Funktionsbekleidung möchten wir Dir ausführliche Informationen zu unseren Produktkategorien Funktionswäsche, Oberbekleidung, Jacke und Mantel, Hosen und Shorts sowie Funktionswäsche mit den jeweiligen Unterkategorien geben.


1.1) Das Zwiebelprinzip

Das Zwiebelprinzip kombiniert verschiedene dünne Schichten bei der Funktionsbekleidung, um optimalen Tragekomfort zu erreichen. Die „Philosophie“ dazu umfasst jedoch mehr als nur die Einteilung aller Bekleidungsstücke in Schicht 1, 2 oder 3. Es geht vielmehr darum, die Kleidungsstücke (auch diejenigen, die eventuell gerade im Rucksack schlummern) als ein Gesamtkonzept zu betrachten. Im Zentrum geht es natürlich immer darum, dass wir uns draußen wohl fühlen – und zwar bei möglicherweise wechselhaften Wetterbedingungen, bei unterschiedlichen Phasen der Aktivität und mit möglichst wenig Gepäck. Aber zunächst zu den einzelnen Schichten::


Zwiebelprinzip

Die 1. Schicht ist die Funktionsunterwäsche. Sie sorgt dafür, dass die ent-stehende Feuchtigkeit zügig abtransportiert wird, trocknet schnell und fungiert bei kalten Temperaturen als zusätzliche wärmende Schicht.

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Die 2. Schicht dient primär dazu, uns warm zu halten, also zu isolieren - daher auch die Bezeichnung Isolationsschicht. Zu dieser Schicht gehören Oberbekleidung und Hosen bzw. Shorts.

 

Die 3. Schicht soll uns gegen Wind und Regen schützen. Zu dieser Schicht gehören also Jacken und Mäntel (wasserdichte Jacken, Softshelljacken, Freizeit- und Trekkingjacken). Die dritte Schicht wird auch als Shell oder Shell Layer bezeichnet.

Bei schönem Wetter kann schon die Fleecejacke (2. Schicht) als äußere Schicht dienen – bei sehr schönem gar das Unterhemd. Bei der Auswahl Deiner Bekleidung solltest Du also nicht nur auf die Funktionalität und die Passform des einzelnen Kleidungsstückes achten, sondern Dir auch immer darüber Gedanken machen, welche Teile Du miteinander kombinieren kannst – denn je besser Deine Teile zu kombinieren sind, desto weniger musst Du mitnehmen (und tragen).

Mehr zu den einzelnen Schichten erfahren Sie in den jeweiligen Beratungen.
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2) Funktionswäsche

Die erste Schicht am Körper hat die Funktion, den Schweiß schnell nahe der Haut verdunsten zu lassen. Dadurch wird gewährleistet, dass der Schweiß seine wichtige Aufgabe erfüllen kann, den Körper mittels Verdunstungskälte vor Überhitzung zu schützen. So haben wir eine trockene Hautoberfläche, sobald wir die schweißtreibende Aktivität einstellen und müssen in der Pause nicht frieren. Darüber hinaus kann dicke (Winter-)Unterwäsche isolierende Funktionen wahrnehmen – auch wenn das, entsprechend des Zwiebelprinzips, streng genommen die Aufgabe der zweiten Schicht ist.

Auch bei der Funktionswäsche stellt sich natürlich die Frage nach der Wahl der Materialien. Bei Funktionswäsche wird hauptsächlich Kunstfaser und (Merino-)Wolle eingesetzt. Diese beiden Materialien bieten praktische Vorteile, so sind sie schnelltrocknend, temperaturregulierend und leiten die Feuchtigkeit schnell vom Körper weg. Neben der Frage, für welche Faser Du Dich entscheidest, musst Du Dir auch darüber klar werden, ob Du Dich für ein Langarmshirt entscheidest oder eher Kurzarm-Shirts bzw. ärmellose Unterhemden (Tanktop) bevorzugst. Insbesondere bei Winter-Unterwäsche solltest Du zudem darauf achten, dass das Hemd hinten lang genug geschnitten ist, damit es Dir bei Bewegung nicht aus der Hose rutscht und so für kalte Nieren sorgt.
 

3) Oberbekleidung
Willkommen in der zweiten Schicht! Entsprechend des Zwiebelprinzips dient diese Schicht in erster Linie der Isolation – und soll dabei die Feuchtigkeit von innen gut nach außen weiterleiten.


3.1) Fleece-Jacken / Fleece-Pullover

Der Klassiker in dieser Arena ist die Fleece-Jacke. In den späten Siebziger Jahren kamen die ersten Faserpelz-Jacken auf den Markt, seitdem hat sich natürlich einiges geändert. Geblieben aber sind die Vorteile: Fleece ist warm, weich, leicht, robust, schnelltrocknend, knitterfrei und zum Teil sogar elastisch.

Bei Fleece-Jacken und Fleece-Pullovern gibt es unterschiedliche Materialstärken. Je dicker das Fleecematerial ist, desto besser hält es warm. Immer mehr setzen sich auch spezielle Fleecematerialien durch, die weitere Vorteile miteinander vereinen. Diese speziellen Fleecematerialien sind beispielsweise sehr elastisch und können daher körperbetont geschnitten sein, ohne die Bewegungsfreiheit im Geringsten einzuschränken. Darüber hinaus besitzen bestimmte Fleecematerialien eine glatte Oberfläche – das verringert die Reibung mit der darüberliegenden Jacke, erleichtert so das Anziehen und verbessert die Bewegungsfreiheit auf diese Weise noch weiter. Außerdem ist das Fleece, wenn es mal ohne dritte Schicht getragen wird, durch die glatte Außenseite sehr viel windabweisender als das klassische Fleece.
 

3.2) Wolljacken / Wollpullover

Seit einigen Jahren meldet sich auch die Wolle wieder als Isolationsschicht zurück auf dem Markt der Funktionstextilien. Das ist keinem vermeintlichen „Back to nature“-Trend zu verdanken, sondern der spezifischen Funktionalität. Wolle weist nämlich diverse Eigenschaften auf, die sie für den Outdoor-Gebrauch prädestiniert:

  • Wolle ist von Natur aus antibakteriell. Das führt dazu, dass die Kleidung nicht so schnell unangenehme Gerüche annimmt - im Normalfall reicht es, die Woll-Bekleidung über Nacht draußen auszulüften.
  • Durch ihre Faserstruktur kann Wolle bis zu 60 % des Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen.
  • Die Wollfaser ist thermoaktiv, sie kann also überschüssige Wärme mit Hilfe einer weiteren Verkräuselung ihrer selbst aufnehmen.

Diese Vorteile der Wolle sind altbekannt und wurden dennoch über Dekaden kaum von Outdoorern genutzt – denn Wolle kratzte ungemein. Das hat sich spätestens mit dem Siegeszug von Merinowolle geändert. Firmen wie zum Beispiel Super.Natural, Rewoolution und Icebreaker nutzen in ihrer Bekleidung feinste Merinowolle, um einen kratzfreien Tragekomfort zu erzielen.

Merinowolle ist ein einzigartiges feuchtigkeits- und temperaturregulierendes Material. In einem Gewebe aus Merinowolle fangen Millionen von winzigen Lufteinschlüssen die Körperwärme ein. Gleichzeitig wird Dein Körper je nach Bedarf durch Aufnahme oder Weitergabe von Körperfeuchtigkeit gekühlt oder gewärmt. Die Wärmeisolation funktioniert auch dann noch, wenn das Material durchgeschwitzt ist. Die natürlichen anti-mikrobiellen Eigenschaften der Merinowolle verzögern zudem die Entstehung von Körpergeruch.
 

3.3) Outdoor-Hemden / Outdoor-Blusen

Ein Klassiker bei der Funktionsbekleidung ist das Outdoor-Hemd – und das bis heute aus gutem Grunde. Denn eine Bluse bzw. ein Hemd kann wunderbar gegen die Sonne schützen, ist bei Bedarf ganz einfach weiter zu öffnen bzw. zu schließen und oftmals können die Ärmel hochgekrempelt werden. Ein langärmeliges Trekkinghemd ist insofern immer vielseitiger als ein Kurzarmhemd. Beim Material wird überwiegend auf schnelltrocknende Kunstfasern gesetzt, oftmals auch schon mit Recycling-Anteilen. Aber auch die Naturfasern Baumwolle und Merinowolle mit ihren spezifischen Vorteilen (s. o.) werden gerne als Material bei Blusen und Hemden eingesetzt. Übrigens: Dass so viele Hemden im Karomuster erscheinen, liegt daran, dass kein anderes Muster Flecken und Schmutz besser verstecken kann als eben das Karomuster.
 

3.4) T-Shirts

Auch bei den T-Shirts stellt sich wieder die Frage, welchem Material Du den Vorzug gibst. Wenn Du Dein Funktions-T-Shirt jeden Abend kurz durchwaschen willst, ist die extrem schnelltrocknende Kunstfaser Deine erste Wahl. Wenn Du aber gar nicht jeden Tag die Möglichkeit hast, Dein Shirt zu waschen, steht sicherlich die geruchshemmende Merinowolle ganz oben auf Deiner Hitliste – denn diese Faser müffelt auch nach mehrtägigem Tragen nicht


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4) Jacke und Mantel

Auf dem Weg zur Kaufentscheidung für eine bestimmte Jacke solltest Du Dir die Frage nach dem Verwendungszweck stellen. Brauchst Du eine wasserdichte Jacke oder reicht es, wenn die Jacke den Wind abhält? Bist Du aufgrund Deiner sportlichen Aktivität auf eine besonders hohe Atmungsaktivität oder Bewegungsfreiheit angewiesen? Brauchst Du viele Taschen, welche Details sind Dir wichtig? Soll es ein besonders leichtes Modell sein? Wie wird das Wetter auf Deiner Tour? All das und noch einiges mehr beeinflusst die Entscheidung für eine bestimmte Jacke. Nachfolgend stellen wir Dir verschiedene Jacken-Arten vor.

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4.1) Wasserdichte Jacken

Wenn die Jacke Dein einziger Wetterschutz im Gebirge oder auf einer mehrtägigen Tour sein soll, fällt Deine Wahl auf eine sogenannte Hardshell, die Dich gegen jegliche Wetterbedingungen schützt. Eine wasserdichte Jacke ist auch dann die richtige Entscheidung, wenn Du zum Beispiel einen Regenschutz für die Fahrradfahrt auf dem täglichen Weg zur Arbeit suchst.

Aber gehen wir zunächst noch mal einen Schritt zurück: Was meint „wasserdicht“ überhaupt? Und gibt es einen Unterschied zwischen „wasserdicht“ und „wasserabweisend“?
 
 
 
 

4.1.1) Wasserdichtigkeit

Wasserabweisend
Der Begriff „wasserabweisend“ bezieht sich auf eine Eigenschaft des Außenmaterials eines Kleidungsstückes. Genaugenommen ist die wasserabweisende Eigenschaft auch unabhängig von der Frage, ob es sich um ein wasserdichtes oder nicht wasserdichtes Textil handelt. Denn moderne Stoffe sind immer von der Unterseite her wasserdicht laminiert/beschichtet (siehe unten). Bei einer wasserabweisenden Imprägnierung geht es aber um die Oberseite. Dieses (äußere) Textil einer Jacke wird sinnvoller Weise mit einer oftmals dauerhaften Imprägnierung (DWR = Durable Water Repellent) versehen.

Zweck dieser Ausstattung ist es, dass sich das Obermaterial nicht mit Wasser vollsaugt. Das ermöglicht die Aufrechterhaltung des Dampfdurchlasses („Atmungsaktivität“, siehe unten) und verhindert eine erhebliche Gewichtszunahme der Jacke. Zu guter Letzt wird die Jacke dadurch auch schmutzabweisender. So eine Imprägnierung kannst Du – im Gegensatz zur wasserdichten Schicht – auch selbst wieder auffrischen, wenn die Wirkung nachgelassen hat. Alle dafür notwendigen Details dazu findest Du in der Pflegeanleitung für wind- und wasserdichte Kleidung.

Wasserdicht
Entgegen der Alltagswahrnehmung ist es aus physikalischer Sicht keine Frage von Ja oder Nein, ob ein Material wasserdicht ist. Wasserdichtigkeit definiert sich immer in Relation zum Wasserdruck (gemessen in Meter Wassersäule). Es handelt sich also genau genommen immer um die Frage, wie wasserdicht ein Textil ist. In verschiedenen Messverfahren und nach verschiedenen Normen wird festgestellt, welchen Wasserdruck der Stoff aushält, bevor Wasser durch diesen hindurchdringt. Doch wie viel Wassersäule braucht man wirklich? Und warum ist „wasserdicht“ nicht gleich „wasserdicht“?

Nach der europäischen Norm EN 343:2003 ist ein Textil bereits wasserdicht (Klasse 3), wenn es einem Druck von 1300 mm Wassersäule standhält. Obwohl vermutlich kein Wanderer jemals eine 1,3 m hohe Wasserschicht auf seiner Schulter hatte, reicht diese Wasserdichtigkeit unter Umständen noch nicht aus, um trocken zu bleiben. Denn auch der durch das Körpergewicht oder einen Rucksack erzeugte Druck ist wirksam.

So entsteht beispielsweise zwischen dem Schultergurt eines Rucksacks und der Schulter ein Druck, der dem einer Wassersäule von 2000 bis 5000 mm entspricht. Das ist der Grund, warum viele Membranen und Beschichtungen eine wesentlich höhere als die gesetzlich geforderte Wassersäule von 1300 mm aufweisen. Bei einer Wassersäule von 10.000 mm und mehr dringt faktisch kein Wasser mehr in die Jacke ein – selbst wenn Du einen Rucksack trägst.

Für einen wirksamen Nässeschutz müssen bei der wasserdichten Jacke zusätzlich auch die Nähte verklebt, geschweißt oder getaped sein, damit durch die winzigen Nadellöcher kein Wasser dringt. Damit auch durch die Reißverschlüsse an der Front und an den Taschen kein Regen dringt, können sie gummiert (in der Regel silikonisiert) sein oder sind (einfachoder mehrfach) abgedeckt.

Bei diesen Betrachtungen geht es immer um Wasser in seiner flüssigen Form! Diese banal klingende Feststellung ist alles andere als das. Denn die Kunst moderner Regenschutzbekleidung besteht gerade darin, Wasser in seiner flüssigen Form (Regen) zuverlässig am Durchdringen des Textils zu hindern und Wasser in Form von Gas (verdampfter Schweiß) möglichst ungehindert durchzulassen – diese Dampfdurchlässigkeit ist das Geheimnis dessen, was werbewirksam „Atmungsaktivität“ genannt wird.
 

4.1.2) Atmungsaktivität / Dampfdurchlässigkeit

Alle dampfdurchlässigen Materialien machen sich den Umstand zunutze, dass es in der Jacke in der Regel wärmer ist als außerhalb. Durch dieses Temperaturgefälle entsteht ein (Dampf-)Druckgefälle, welches dafür sorgt, dass Feuchtigkeit von innen nach außen wandert.

Der Transport von Wasserdampf basiert auf dem osmotischen Druck. Osmose beschreibt den Prozess der einseitigen Diffusion von Teilchen durch eine semipermeable oder selektiv permeable (halbdurchlässige oder selektiv durchlässige) Membran. Das klingt sehr kompliziert und bedeutet einfach erklärt und verkürzt dargestellt nichts anderes als das Bestreben nach einem Konzentrationsausgleich: Sind zwei ungleich konzentrierte Lösungen durch eine Membran, die nur bestimmte Moleküle durchlässt, voneinander getrennt, so entsteht ein Druckgefälle. Die Teilchen sind bestrebt, einen Konzentrationsausgleich herzustellen - bedingt durch die selektiv durchlässige Membran geht das aber nur einseitig. Die Kraft, mit der dies geschieht, nennt sich osmotischer Druck. Voraussetzung dafür, dass dieser Druck entsteht, ist ein ausreichendes Temperaturgefälle, auch „Temperaturgradient“ genannt.

Die dampfdurchlässige Membran oder Beschichtung in der wasserdichten Jacke fungiert als semipermeable Membran: Sie sorgt dafür, dass die entstehende Feuchtigkeit in der Jacke (Schweiß) als Wasserdampf nach außen wandern kann - und verhindert gleichzeitig, dass die größeren Wassermoleküle (in Form von Regen) von außen eindringen können.

Je höher das Dampfdruckgefälle zwischen dem „Innenraum“ der Jacke und der Umgebung ist, desto besser funktioniert dieser Prozess der Atmungsaktivität – unabhängig von den (zum Teil großen) Unterschieden, die durch die verschiedenen Beschaffenheiten der Materialien zustande kommen. Die Jacken sind also grundsätzlich atmungsaktiver, wenn es draußen trocken und kühl ist und kommen in den Tropen bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit und Temperaturen nahe unserer Körpertemperatur definitiv an ihre Grenzen.

Menschen schwitzen zwar unterschiedlich stark - im besten Falle so viel, wie nötig ist, um nicht zu überhitzen – doch was beim Spazieren etwa 250 bis 500 Milliliter pro Stunde sind, kann bei starken Anstrengungen aber auch schon mal 2 Liter werden. Jede Menge Wasserdampf also – und somit eine ganze Menge Arbeit, die auf die wasserdichten Jacken zukommt. Schaffen die das überhaupt? Aus verschiedenen Gründen gibt es nicht das eine Messverfahren, das diese Frage beantworten oder wenigstens eine zuverlässige Vergleichbarkeit zwischen zwei Jacken herstellen kann.

Das liegt zum einen an der Materialvielfalt, denn der Dampfdurchlass einer Membran/Beschichtung verändert sich je nach Material, auf das sie laminiert wird. Es müssten also tausende an Materialkombinationen getestet werden. Zum anderen müsste eine Einigung her, unter welchen (Labor-)Bedingungen gemessen wird – bei starker Aktivität und 90%-iger Luftfeuchtigkeit? Oder beim Spazieren an einem knochentrockenen Wintertag? Zur Zeit gibt es nicht weniger als fünf international anerkannte Messverfahren (und über 20 weitere, die nicht so verbreitet sind), die alle für ein und dasselbe Material unterschiedliche Ergebnisse liefern. Dabei haben sich zwei Messwerte durchgesetzt, die wir an dieser Stelle kurz erläutern möchten:

  • MVTR
    MVTR steht für Moisture Vapor Transmission Rate (zu deutsch etwa: Weiterleitungsrate von feuchten Dampf). Hier wird gemessen, welche Menge Dampf in 24 Stunden durch einen Quadratmeter Gewebe dringt. Werte ab 10.000 g/m²/24h gelten dabei als sehr atmungsaktiv.
     
  • RET
    Der Wasserdampfdurchgangswiderstand RET (Resistance to Evaporating Heat Transfer) gibt an, wie viel Widerstand das Gewebe dem Durchgang von Wasserdampf entgegensetzt. Das heißt, je kleiner der RET-Wert, desto besser die Dampfdurchlässigkeit. Werte bis 6 gelten als sehr atmungsaktiv, Werte bis 13 noch als gut.


Doch auch wenn zwei Hersteller die gleiche Angabe (zum Beispiel MVTR >5.000 g/m²/24h) machen, heißt das nicht automatisch, dass beide Jacken exakt gleich atmungsaktiv sind. Denn die Testergebnisse der verschiedenen Testmethoden korrelieren nicht miteinander. Meistens schneiden hydrophobe Membrane (Gore-Tex®, eVent etc.) besser bei bestimmten RET-Tests ab, während hydrophile Membrane wie zum Beispiel Dermizax® beim MVTR-Test bessere Ergebnisse hervorbringen. Das ist der Grund, warum Gore-Tex® mit seinen RET-Werten, Dermizax® hingegen mit MVTR-Werten wirbt.

Den Grad der Atmungsaktivität bestimmt nicht nur die Materialauswahl. Die Konstruktion der Jacken hat hier auch ein Wörtchen mitzureden: Lange Unterarmreißverschlüsse (die sogenannten Pitzips) tragen – geöffnet – eine ganze Menge zu einem guten Klima in der Jacke bei und auch weit geschnittene Armbündchen lassen (zum Beispiel beim Radfahren) Frischluft herein. Zu guter Letzt haben auch die Verklebungen der Nähte (Anzahl der Nähte und Breite der Tapes) einen geringen Einfluss auf den Grad der Atmungsaktivität, denn sie lassen keinen Wasserdampf durch.


4.1.3) Konstruktionsarten

Wasserdichte Jacken bestehen immer aus drei Lagen: Einem nicht wasserdichten äußeren Textil, einer inneren Schicht, die das Wasser abhält (Membran oder Beschichtung) und dem Innenfutter.

Das Innenfutter kann lose in der Jacke hängen (2-Lagen-Jacke), fest mit Membran und Außenstoff verbunden sein (3-Lagen-Jacke) oder als hauchdünne Schutzschicht der Beschichtung oder Membran aufgebracht sein (2,5-Lagen-Jacke). Als Ausnahme kommt auch noch das Z-Liner-Prinzip vor: Ein dünner Trägerstoff, der wasserdicht beschichtet ist und lose in der Außenhaut hängt. Bei Membran-Jacken wird auf die Innenseite des Außenstoffs eine Membran (Folie) laminiert – im Gegensatz dazu stehen beschichtete Jacken, bei denen die Beschichtung lediglich aufgetragen ist. Als Veranschaulichung kannst Du Dir den Unterschied so vorstellen: Die Membran entspricht der Tapete, die Beschichtung einem Anstrich.

Jacken mit Membran

Membran-Jacken sind die Kraftpakete unter den Outdoorjacken: Sie sind robuster und zugleich dampfdurchlässiger als beschichtete Jacken. Die Membran wird direkt auf die Innenseite des Außenstoffs der Jacke laminiert. Bei den Membranen wird unterschieden zwischen mikroporöser Membran und porenloser Membran. Zum Schutz der Membran dient ein Futterstoff, der entweder direkt auf die Membran laminiert wird (3-Lagen-Laminate) oder aber lose eingehängt wird (2-Lagen-Laminate).

Mikroporöse Membran

Eine mikroporöse Membran hat winzig kleine Poren, die so klein sind, dass Wasser in flüssiger Form (Regentropfen) nicht eindringen kann, kleine Wassermoleküle im gasförmigen Aggregatzustand (Wasserdampf) jedoch hindurchpassen. Die bekannteste dieser Membranen ist wohl Gore-Tex®. Die Gore-Tex® Membran besteht aus gestrecktem PTFE (Polytetrafluorethylen) und die Poren sind 700x größer als ein Wasserdampfmolekül und 20.000x kleiner als ein Wassertropfen. Neben Gore-Tex® ist auch die eVent®-Membran von Clarcor sehr verbreitet: Zum Schutz vor Fetten und Salzen werden bei dieser mikroporösen Membran Polyamid-ummantelte PTFE-Fasern eingesetzt - dadurch erreicht sie eine sehr hohe Atmungsaktivität.

Porenlose Membran

Porenlose Membranen bestehen aus Polyurethan und haben den Vorteil, dass keine Poren vorhanden sind, die durch Salze, Waschmittelrückstände o. ä. verstopfen können. Bei diesen hydrophilen (wasserliebenden) Membran fangen die Moleküle der Membran den von Körper abgegebenen Wasserdampf auf und geben ihn – Molekül für Molekül – durch die Membran hindurch nach außen weiter, sodass er an der Außenseite verdunsten kann. Je mehr Wärme der Träger der Jacke produziert, desto mehr Wassermoleküle werden durch die Membran nach außen transportiert – das heißt: Je mehr man schwitzt, desto besser funktioniert die Membran. Eine der bekanntesten porenlosen Membranen ist Dermizax, das als 2-Lagen- und als 3-Lagen-Laminat verarbeitet werden kann.

Jacken mit Beschichtungen

Wer nicht unbedingt täglich mit schwerem Gepäck im Gelände unterwegs ist, dem bieten Jacken mit Beschichtungen zuverlässigen Wetterschutz bei gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Für eine mehrwöchige Trekkingtour mit schwerem Rucksack sind Jacken mit Beschichtungen jedoch weniger geeignet: Die Jacken-Konstruktion mit einer Beschichtung ist weniger robust als die mit einer Membran, eine ständige mechanische Belastung (zum Beispiel das Scheuern der Rucksackgurte) beansprucht die Beschichtung mit der Zeit zu stark. Die meisten Beschichtungen bieten eine gute Atmungsaktivität, sodass man sich bei leichter und mittlerer Aktivität rundum wohlfühlen kann. Beschichtungen werden in flüssiger Form aufgetragen und bestehen meist aus Polyurethan. Bekannte Beschichtungen heißen Ceplex Active, HyVent, PreCip oder Texapore.
 

4.2) Softshelljacken

Wem eine besonders hohe Atmungsaktivität wichtig ist und dabei wasserabweisende Eigenschaften ausreichen, der entscheidet sich zumeist für eine Softshelljacke. Softshelljacken sind wasserabweisend (jedoch nicht vollständig wasserdicht), je nach Konstruktion windabweisend oder sogar winddicht (bei einer Konstruktion mit Membran) und besonders atmungsaktiv. So sorgen sie vor allem bei sportlichen Aktivitäten für hohen Tragekomfort und schützen den Körper vor Auskühlung. Softshelljacken sind äußerst vielseitig einsetzbar und für die verschiedenen Jahreszeiten finden sich in dem großen Sortiment an Softshelljacken unterschiedliche Modelle - von besonders leicht bis hin zu Fleece-gefüttert.
 

4.3) Trekking- und Freizeitjacken

Unter dieser Rubrik bieten wir Dir Jacken an, die man genau so gut als Urform der Softshell bezeichnen könnte: Jacken, die weniger Wetterschutz, aber mehr Klimakomfort als Regenjacken bieten – und auf Basis der guten alten Baumwolle funktionieren. Den meisten Jacken ist zur Verbesserung der Materialeigenschaften Kunstfaser bei gemischt. So findest Du in dieser Abteilung u. a. die Jacken aus dem legendären G-1000® von Fjäll Räven. Der Wetterschutz dieser Kleidungsstücke kann durch Wachs noch erheblich verbessert werden.

 

5) Hosen und Shorts

Ob Du Dich auf der nächsten Tour für eine lange Outdoor-Hose entscheidest, der Outdoor-Shorts den Vorzug gibst oder gar auf eine praktische Zip-Hose setzt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Soll die Hose auch als Schutz für die Beine dienen, zum Beispiel bei Wegen durch Gestrüpp oder auf Reisen in mücken-reichen Ländern? Welches Wetter ist zu erwarten, wie hoch ist die körperliche Aktivität? Und natürlich spielen auch das persönliche Temperatur-Empfinden und die eigenen Vorlieben eine große Rolle.


5.1) Outdoor-Hosen

Bei kühleren Temperaturen oder aber auch wenn die Outdoor-Hose gleichzeitig Deine Beine schützen soll, fällt Deine Wahl auf eine lange Outdoor-Hose. Die weiteren Anforderungen an eine klassische Outdoor-Hose können sehr hoch sein: Sie soll nach einem Schauer schnell wieder trocken sein, Dir genug Bewegungsfreiheit und jede Menge Verstaumöglichkeiten bieten und dabei vor Kälte, Wind und Sonne schützen, ohne Dich in Deinem Klimakomfort einzuschränken. Selbstverständlich soll sie den Schweiß zügig nach außen weiterleiten und möglichst robust sein. Die perfekte Outdoor-Hose zu finden, hängt immer vom Einsatzzweck ab. Praktische Details und diverse clevere Materialien sorgen für hohen Tragekomfort bei den unterschiedlichsten Unternehmungen. Die Stärke der im Hosenbereich sehr weit verbreiteten Mischgewebe liegt in der Kombination aus den verschiedenen Vorzügen der einzelnen Fasern. Hervorzuheben ist hier zum Beispiel das legendäre G-1000® von Fjäll Räven, das zu 65 % aus Polyester und zu 35 % aus Baumwolle besteht. Durch diesen Material-Mix sind die Hosen schnelltrocknend und bieten gleichzeitig einen sehr hohen Klimakomfort. Das Garn ist so eng verwoben, dass es einen rein mechanischen Schutz vor Mückenstichen bietet und nahezu winddicht ist.

Bei aller Berechtigung von Baumwolle in diesem Segment muss man aber festhalten, dass die Kunstfasern robuster sind und dünnere, sehr abriebfeste Stoffe ermöglichen. Dicke Kunstfaser-Materialien sind super robust aber haben in wärmeren Umgebungen in puncto Klimakomfort das Nachsehen gegenüber Mischgeweben.
 

5.2) Softshell-Hosen

Immer mehr im Kommen sind Softshell-Hosen, also Hosen, die aus modernen Softshell-Materialien hergestellt sind. Durch elastische Materialien, wind- und wasserabweisende Eigenschaften und eine extrem hohe Atmungsaktivität bieten Softshell-Hosen hohen Tragekomfort, guten Schutz vor widrigem Wetter und viel Bewegungsfreiheit, die vor allem beim Klettern und Bergsteigen wichtig ist.


5.3) Zip-Hose oder Outdoor-Shorts?

Wenn auf Ihrer Tour höhere Temperaturen zu erwarten sind oder bewegungsintensive Aktivitäten anstehen, stellt sich die Frage, ob Du eine Outdoor-Shorts einpacken oder lieber auf eine Zip-Hose setzt. Beides hat Vorteile und Nachteile. Das große Plus einer Zip-Hose ist natürlich die Flexibilität: Kaum kommt die Sonne raus, kannst Du Dir durch die abzippbaren Beinen schnell Luft an den Waden verschaffen – ohne die Hose wechseln zu müssen. Außerdem spart das Prinzip Gepäck: Mit nur einer Hose hast Du zwei Optionen. Auf der anderen Seite kann es natürlich von Vorteil sein, zwei Hosen (eine lange, eine kurze) dabei zu haben. Denn so kannst Du die eine Hose waschen, während Du die andere trägst. Das erhöht zwar das Gepäck-Aufkommen, aber bei entsprechender Wahl nur minimal, denn leichte Outdoor-Shorts wiegen oft kaum mehr als zwei, drei Tafeln Schokolade.
 

5.4) Regenhosen

Bei starkem und/oder lang anhaltendem Regen empfiehlt es sich, eine Regenhose überzuziehen – entsprechend der Regenjacke für den Oberkörper. Ausführliche Informationen zu der Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität findest Du in unserer Produktberatung zu diesen Themen.

Auf der Suche nach einer Regenhose solltest Du zudem bedenken, für welchen Verwendungszweck Du diese einsetzen möchten. Solltest Du die wasserdichte Regenhose überwiegend zum Wandern nutzen wollen, so bieten Dir Modelle mit langen Seiten-Reißverschlüssen die Möglichkeit, die Regenhose schnell und einfach an- und auszuziehen, ohne dass Du dafür extra die (Wander-)Schuhe ausziehen musst. Für Fahrradfahrer empfiehlt es sich, nach einem Modell mit verstärktem Gesäß Ausschau zu halten. Das verlängert das Leben der Regenhose, wenn Du viel mit dem Fahrrad unterwegs bist. All diejenigen, die gerne mit möglichst leichtem Gepäck unterwegs sind, können bei einer Regenhose ohne Seiten-Reißverschlüssen (bzw. mit nur sehr kurzen) Gewicht einsparen und finden so einen leichten Begleiter für ihre Tour.
 

6) UV-Schutz

Sonnenstrahlung ist wichtig für die Gesundheit, denn sie wird zum Beispiel vom Körper benötigt, um lebenswichtiges Vitamin D zu produzieren. Doch die Sonnenstrahlung birgt auch Gefahren: Die im Sonnenlicht enthaltenen ultravioletten Strahlen stellen zugleich ein Gefährdungspotential für die Haut dar. Vorzeitige Hautalterung, Sonnenbrand, Erhöhung des Krebsrisikos können unter anderem die Folge sein, wenn die Haut nicht entsprechend geschützt wird. Die für den Menschen nicht sichtbare UV-Strahlung wird, je nach Wellenlänge, üblicherweise unterteilt in UV-A, UV-B und UV-C Strahlung und dringt unterschiedlich tief in die Haut ein.

Der beste UV-Schutz wird durch Bekleidung erreicht. Im Allgemeinen schützt jedes Kleidungsstück vor zu intensiver ultravioletter Strahlung – doch wie hoch dieser Lichtschutzfaktor bei Textilien ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt unter anderem der Gewebetyp, die Dichte eines Gewebes und sogar die Farbe der Bekleidung.

Die Schutzwirkung von Sonnencremes und Bekleidung wird durch den sogenannten UV-Schutzfaktor USF angegeben. Dieser UV-Schutzfaktor zeigt Dir, um wie viel länger Du Dich (geschützt mit dem gewählten Produkt) in der Sonne aufhalten kannst, ohne einen Sonnenbrand davonzutragen. Er verlängert praktisch die Eigenschutzzeit der Haut, die sich grob nach Deinem Hauttyp und dem UV-Index richtet. Bitte bedenke jedoch, dass Hautschädigungen schon auftreten können, bevor es überhaupt zu einem Sonnenbrand kommt!

Die UV-Schutzeigenschaften von Textilien werden nach unterschiedlichen Standards geprüft, in Deutschland üblich ist der UV-Standard 801.

Bei allem Schutz durch Bekleidung - natürlich gilt weiterhin: Körperstellen, die nicht durch Bekleidung vor zu intensiver UV-Strahlung geschützt sind, sollten mit Sonnencreme geschützt werden.


Lichtschutzfaktor bei Textilien

Im Allgemeinen schützt jedes Kleidungsstück vor zu intensiver ultravioletter Strahlung – doch wie hoch dieser Lichtschutzfaktor bei Textilien ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Der Grad der UV-Absorption hängt zunächst vom Material ab, aber auch von die Gewebedichte und die Farbe (Farbstoff und Farbtiefe) spielen eine Rolle: Polyamid, Wolle und Seide schützen beispielsweise besser als Baumwolle, Viskose und Leinen. Je dichter das Gewebe, desto besser schützt es und ein schwarzes T-Shirt schützt besser als ein weißes. Zudem können Textilfasern mit einem zusätzlichen UV-Schutz ausgestattet werden: Kunstfasern, die schon bei der Produktion zum Grundmaterial mit Pigmenten wie Titandioxid und Zinkoxid versetzt werden oder aber auch die nachträgliche Applikation von farblosen Absorbern. Diese Methoden können das Eindringen von UV-Strahlung größtenteils verhindern und bleiben über die gesamte Lebensdauer der Kleidung wirksam.

Da aber mit bloßem Auge nicht erkennbar ist, wie gut ein Textil vor schädlicher UV-Strahlung schützt, wurde der UV-Schutzfaktor USF eingeführt. Er bietet eine gute Orientierung, wie hoch der Lichtschutzfaktor bei Textilien ist.


UV-Schutzfaktor (USF/UPF, LSF)

Die gängige Bezeichnung für den Schutzfaktor bei Textilien ist USF/UPF. Der UV-Schutzfaktor (USF, im Englischen „Ultraviolet Protection Factor“/UPF, bei Sonnenschutzmitteln auch Lichtschutzfaktor/LSF genannt) gibt an, um wie viel länger Du Dich mit Sonnenschutz in der Sonne aufhalten kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies mit der jeweils individuellen Eigenschutzzeit möglich wäre. Der Wert zu dem UV-Schutzfaktor USF wird nach unterschiedlichen Standards geprüft, in Deutschland üblich ist der UV-Standard 801.

Der USF/LSF gibt immer gibt immer den umgekehrten Teil an, der durch den Schutz hindurch geht. Ein LSF 20 lässt also ein Zwanzigstel UV-B Strahlung durch, absorbiert also 95 %. Bei einem LSF 50 werden 49 Fünfzigstel, also 98 % absorbiert.

Der angegebene USF-Wert eines Produkts bezieht sich dabei immer auf die Schutzwirkung gegenüber der UV-B Strahlung (die Strahlung, die für einen Sonnenbrand verantwortlich ist). Zum Schutz vor anderen sonnenbedingten Hautschäden müssen UV-Bekleidung und Sonnenschutzmittel aber auch vor UV-A Strahlung schützen. Deshalb muss der UV-A-Schutz des Produkts mindestens ein Drittel betragen (Regelung für europäische Produkte), d. h. ein USF von 30 muss mindestens einen Schutz von 10 für UV-A Strahlen haben.


UV-Standard 801

Der UV-Standard 801 bewertet den UV-Schutzes eines Textils. Denn weil der Lichtschutzfaktor bei Textilien mit bloßem Auge nicht eindeutig einzuschätzen ist, lassen immer mehr Hersteller ihre Bekleidung zertifizieren, um Ihnen Sicherheit zu geben.

Die UV-Schutzeigenschaften von Textilien werden nach unterschiedlichen Standards geprüft, in Deutschland üblich ist der UV-Standard 801. Der UV-Standard 801 simuliert ein „Worst-Case“ Szenario: Während bei den anderen beiden üblichen Testverfahren (Australisch/Neuseeländischer Standard und Europäischer Standard) die Textilien im neuen und trockenen Zustand getestet werden, geht der UV-Standard 801 vom schlimmsten Szenario aus und testet die Kleidung im nassen und gedehnten Zustand. Denn ein nasses, gedehntes Textil büßt erheblich an UV-Schutz ein. Bei der Bestimmung des USF nach UV-Standard 801 wird von einer maximalen Strahlungsintensität und dem empfindlichsten Hauttypen ausgegangen. Deklariert wird dann nur der während der gesamten Prüfung festgestellte niedrigste UV-Schutzfaktor.


7) Insektenschutz

Insekten, vor allem fliegende, können mehr als bloß lästig sein. In vielen Gegenden der Erde sind Moskitos auch Überträger von gravierenden Krankheiten (unter anderem Malaria, Dengue-Fieber, Zika-Virus, ... ). Keine der verschiedenen Methoden zum Insektenschutz bietet für sich genommen einen hundertprozentigen Schutz. Erst die Kombination von Ansätzen hilft zuverlässig. Natürlich solltest Du die „zentralen Mückenzeiten" vermeiden und nicht unbedingt in den Dämmerungsstunden durch den Sumpf gehen. Aber auch spezielle Bekleidung schützt zuverlässig vor Insekten. Insektenschutz-Bekleidung ist entweder durchstichfest gewebt oder aber wird aus mit Insektiziden behandelten Fasern hergestellt. Zusätzlich zur Bekleidung bieten auch Moskitonetze und Repellents, also Mückensprays etc., die auf die Haut aufgetragen werden, einen guten Insektenschutz.

Insektenschutz-Bekleidung
Bei der Insektenschutz-Bekleidung stehen Dir zwei Prinzipien zur Verfügung: Zum einen kannst Du Dich vor Mückenstichen schützen, indem Du Bekleidung wählst, die so dicht gewebt ist, dass sie durchstichfest ist (zum Beispiel G-1000® Kleidung von Fjällräven oder Artikel von Viavesto). Die andere Option ist Kleidung, die aus Insektizid behandelten Fasern gewebt ist.

Bei dem Wirkstoff handelt es sich hier immer um ein sogenanntes Pyrethroid, also ein synthetisch hergestelltes Kontakt-Insektizid, dass dem in Chrysanthemen-Blütenblättern vorkommenden Pyrethrum nachgebildet ist. Der am weitesten verbreitete Wirkstoff heißt Permethrin, ein Nervengift, das von Insekten (und Fischen, Amphibien, Reptilien) über die Haut aufgenommen wird (Kontakt-Insektizid). Es führt beim Insekt zu einer Lähmung, die tödlich endet. Für Menschen wird Permethrin als sehr gering gefährlich eingestuft, doch für Katzen ist es giftig und somit sollte es von ihnen fern gehalten werden.
 

  8) Pflegehinweise

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