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Gennargentu - Das Dach Sardiniens

von Tristan Wegner

Tipps

Tag 7 - 105 km "Kilometerfressen"
Ussassai - bei Cagliari

Am nächsten Morgen bekomme ich vor der Abreise vom Hotelbesitzer einen Kaffee spendiert und als ich ihn frage, wie das Wetter in den nächsten Tag wird, bietet er mir an, dass wir ja mal eben schnell ins Internet gehen könnten. Nach diversen Windowsproblemen darf ich sogar noch meine Mails abrufen und ich erfahre, dass es in 2 Tagen regnen soll. Na klasse!

Anschließend will mir der Besitzer noch einen zweiten Kaffe ausgeben, aber ich lehne dankend ab, da ich los möchte. Draußen ist es schweinekalt und die ganze Stadt ist in eine einzige Wolke gehüllt. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei hundert Prozent. Während ich mein Rad bepacke bestaunt der Besitzer neugierig mein Rad. Vorallem die Hydraulikbremsen faszinieren ihn. Wie denn die Bremsen funktionieren würden? Hydraulisch. Mit Öl. Das begeistert ihn sichtlich und er ruft einem Freund zu "Hey, die Bremsen von dem Deutschen funktionieren glatt mit Öl!". Sein Gegenüber schüttel jedoch nur den Kopf und murmelt etwas wie "Jaja...die Deutschen".

Dann geht es endlich los. An der Abzweigung nach Jerzu hat man noch einmal einen schönen Blick auf Ulassai, welches am steilen Hang klebt und von einem kargen Felsen überragt wird.

Nach der gestrigen Tour ziehe ich heute eher die etwas flachere Etappe nach Cagliari vor. Nach zahlreichen Kehren bergab erreiche ich den Pass Genna e Cresia auf 267 Metern. Ein Schild "Cagliari 100 Km": plötzlich kommt mir eine Idee. Wie wäre es, wenn ich es heute noch bis Cagliari schaffe? Das wäre doch mal eine Herausforderung!

Ich trete gehörig in die Pedale und setze meine ganze Energie in eine Durchschnittsgeschwindigkeit von dreißig Kilometer pro Stunde um. Ich bin wie besessen von dem Gedanken Cagliari noch zu erreichen. Die Strecke ist kein landschaftliches Highlight aber zum Kilometerfressen ideal.
Serpentinen Jerzu
Blick auf Ulassai

Gegen Mittag erreiche ich Muravera, habe bereits 60 Kilometer auf dem Tacho und kaufe in einer Tabachheria Postkarten. 10 Euro? Für 6 Postkarten und Briefmarken? Als ich noch einmal auf den Kassenbeleg schaue kommt mir das ganze doch etwas spanisch vor. Ich gehe noch einmal in den Laden und frage nach, wie viel eine Postkarte kostet. "50 Cent". Aber wie kann es dann sein...? Der Verkäufer schlägt die Hände über seinem Kopf zusammen. Er hatte in der Eile die Karten glatt zwei mal abgerechnet...

Kurz vor Cagliari
Kurz vor Cagliari
An der Küste mache ich mein erstes richtiges Frühstück und mache mich dann auf den Weg, um den letzten Gebirgszug vor Cagliari zu überqueren. Die Landschaft ist wie immer sehr nett. Schroffe, rote Felsen säumen die Schlucht in der die Straße verläuft. Leider ist etwas mehr Verkehr und mir begegnen zahlreiche Motorradfahrer. Der Weg zum Pass auf 426 Metern wird im Endeffekt doch noch sehr beschwerlich. Nach dem Verheizen der Kilometer am Morgen merke ich meine Beine doch ziemlich.

Nach der Abfahrt ist mal wieder keine Möglichkeit zum Wildcampen zu finden, als ich aber an einer Bar frage und die Ehefrau des Besitzers diesem entsprechend zuzwinkert, darf ich mein Zelt auf dem steinigen Boden hinter dem Restaurant aufstellen. Was ich wieder für ein Glück habe!

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