Kauf auf
Rechnung
Versand innerhalb
Deutschlands gratis ab 35€
  • Merkzettel Merkzettel
    0
  • Warenkorb Warenkorb
    0 0,00

Im Fiat Panda in die Mongolei

von Andreas Hübl

Tipps

Um Getränke hygienisch aufzubewaren, bzw. Wasser aus einer Quelle zu desinfizieren, bietet sich die Trinkflasche an. Trinkbeutel gelten dabei als platzsparende und zusammenfaltbare Variante der Trinkflasche.

Auch auf Reisen muss man sich der Körperpflege widmen. Die Kulturtasche hält alles zum Pflegen zusammen.
Ein Bad in der Mongolei

Leider können wir nie lange bleiben. Immer weiter entfernen wir uns von unserer eigentlich angestrebten Route, die Navigation verlangt uns einiges ab. Wir orientieren uns mit Kompass und an den markanteren Gebirgszügen, die in unserer Karte eingezeichnet sind. Plötzlich stehen wir vor einem schwer einzuschätzenden Hindernis. Einem reißenden, milchig braunen Gletscherfluss mit steiler Uferböschung. Nachdem uns Einheimische dringend von der Furt abgeraten hatten, suchen wir uns flussabwärts eine geeignete Stelle. Doch das dauert einige Stunden. Bei Einbruch der Dunkelheit gelingt uns schließlich die Passage durch knietiefes Wasser. Aufgrund extrem schlechten Wetters und damit einhergehendem Orientierungsverlust, müssen wir heute in einem düsteren Geröllfeld lagern. Das Zelt aufzubauen erscheint uns als zu riskant. Draußen tobt der Sturm, es regnet. Wir sind gezwungen, das Tageslicht im Auto sitzend abzuwarten. Freundliches Wetter und noch freundlichere Nomaden helfen uns am nächsten Morgen, die richtige Route wieder zu finden.

Orientierung in der Mongolei

On the Road
Heute treibt uns der Rückenwind - es läuft prächtig! In einem kleinen Dorf halten wir an. Hari unterhält sich mit ein paar Jungs, die mit ihren alten, russischen Motorrädern in die gleiche Richtung wie wir fahren. Währenddessen führt mich Bahadur, der hiesige Priester, durch einen kleinen, buddhistischen Tempel.Hinter dem Dorf erwartet uns eine perfekte Lehmpiste. Aus dem letzten noch funktionierenden Lautsprecher dröhnt "Don´t get lost in Heaven" von den Gorillaz. Ob die Richtung stimmt, ist uns in diesem Moment ziemlich egal. Denn wahrlich fühlen wir uns wie im Himmel. Mit knapp hundert Sachen brettern wir, Freudenschreie von uns gebend, durch eine atemberaubende Landschaft. In der Nachmittagssonne zeigt sich die karge Gegend von seiner besten Seite. Hinter uns nur eine Staubwolke, vor uns der unendliche Horizont.

"Ja, so muss sich Freiheit anfühlen". Ich lehne mich zurück, drücke aufs Gaspedal und Hari sitzt mit roten Augen und einem breiten Lächeln neben mir. Und als ob uns die Gorillaz vor etwas warnen wollten, weiß ich nach kurzer Zeit und einigen Wegegabelungen nicht mehr, wo wir sind. We got lost in Heaven. Zeit, das Nachtlager aufzuschlagen.

Die Nacht war bitter kalt, der morgendliche Kaffee tut gut und das Frühstück aus Haferflocken, Rosinen und Trockenmilch gibt Kraft für den Tag. Wir schauen uns um, die Orientierung fällt schwer. Am Horizont sehen wir einen See, an dessen Ufer ein paar Jurten. Querfeldein machen wir uns auf den Weg.
Die Nomaden weisen uns die Richtung, wir müssen den rechts von uns liegenden Bergkamm überwinden. In Shargaljuut, idyllisch in einem schönen Tal gelegen, findet man hier viele kleine Schwefelquellen mit angeschlossener Heilanstalt. Wir wollen unseren mitgenommenen Körpern eine "Kur" gönnen und mit Empfehlung einer freundlichen Sanatoriums-Ärztin können wir die heilsame und vor allem entspannende Wirkung eines heißen Bades genießen.

Auf dem Freigelände befindet sich ein dutzend Holzjurten, in denen sich jeweils eine in den Erdboden versenkte Badewanne mit Anschluss an unterschiedlich heiße Quellen befindet. Nach einer für uns nicht ganz durchschaubaren Reihenfolge wird man von grimmigen Krankenschwestern in die Spa-Jurten gebten. Dort wird man dann für die vorgeschriebene Dauer des Bades - etwa 10 bis 15 Minuten - alleine gelassen. Welche Wohltat, die erste warme Badewanne zur ausgiebigen Körperpflege seit unserer Abreise!

Um uns auch innerlich zu reinigen, füllen wir noch zwei Trinkflaschen aus Quelle Nummer 145 (jene, die uns für Trinkkuren empfohlen wird), dann geht es weich gekocht, aber voller neuer Energie auf Seitenstraßen Richtung Kharakorum. Dieses kleine Städtchen, einst Zentrum des Mongolenreiches, soll politischen Bestrebungen nach Ulan Bataar in einigen Jahren als Hauptstadt ablösen.

Erstes Bad nach staubiger Strecke
Unterwegs der Outdoor-Shop