Im Fiat Panda in die Mongolei
von Andreas HüblTipps
Auch auf Reisen muss man sich der Körperpflege widmen. Die Kulturtasche hält alles zum Pflegen zusammen.
Ein Bad in der Mongolei Leider können wir nie lange bleiben. Immer weiter entfernen wir uns von unserer eigentlich angestrebten Route, die Navigation verlangt uns einiges ab. Wir orientieren uns mit Kompass und an den markanteren Gebirgszügen, die in unserer Karte eingezeichnet sind. Plötzlich stehen wir vor einem schwer einzuschätzenden Hindernis. Einem reißenden, milchig braunen Gletscherfluss mit steiler Uferböschung. Nachdem uns Einheimische dringend von der Furt abgeraten hatten, suchen wir uns flussabwärts eine geeignete Stelle. Doch das dauert einige Stunden. Bei Einbruch der Dunkelheit gelingt uns schließlich die Passage durch knietiefes Wasser. Aufgrund extrem schlechten Wetters und damit einhergehendem Orientierungsverlust, müssen wir heute in einem düsteren Geröllfeld lagern. Das Zelt aufzubauen erscheint uns als zu riskant. Draußen tobt der Sturm, es regnet. Wir sind gezwungen, das Tageslicht im Auto sitzend abzuwarten. Freundliches Wetter und noch freundlichere Nomaden helfen uns am nächsten Morgen, die richtige Route wieder zu finden.
Auf dem Freigelände befindet sich ein dutzend Holzjurten, in denen sich jeweils eine in den Erdboden versenkte Badewanne mit Anschluss an unterschiedlich heiße Quellen befindet. Nach einer für uns nicht ganz durchschaubaren Reihenfolge wird man von grimmigen Krankenschwestern in die Spa-Jurten gebten. Dort wird man dann für die vorgeschriebene Dauer des Bades - etwa 10 bis 15 Minuten - alleine gelassen. Welche Wohltat, die erste warme Badewanne zur ausgiebigen Körperpflege seit unserer Abreise! Um uns auch innerlich zu reinigen, füllen wir noch zwei Trinkflaschen aus Quelle Nummer 145 (jene, die uns für Trinkkuren empfohlen wird), dann geht es weich gekocht, aber voller neuer Energie auf Seitenstraßen Richtung Kharakorum. Dieses kleine Städtchen, einst Zentrum des Mongolenreiches, soll politischen Bestrebungen nach Ulan Bataar in einigen Jahren als Hauptstadt ablösen. |