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Im Fiat Panda in die Mongolei

von Andreas Hübl

Tipps

Bei Übernachtungen in der Natur unbedingt Augenmerk auf einen guten Schlafsack legen, damit der Schlaf auch erholsam wird.

Ob ein Kompass nach starkem Feiern der Orientierung dient, ist nicht bewiesen. Um damit Ziele im Gebirge zu finden dagegen schon.
Willkommen im "Mallorca Russlands"

In der Ukraine Wir benötigen dringend ein wenig Ruhe. Kurzum checken wir im "Hotel Volga" in der Millionenmetropole Samara, etwa700km südöstlich von Moskau, ein. Heute wollen wir es uns mal so richtig gemütlich machen, gepflegt essen gehen und ein wenig den schönen Russinnen mit ihren kurzen Röcken hinterher sehen. Die Stadt hat nämlich nur zwei sehenswerte Dinge zu bieten: Kilometerlange Sandstrände an der Wolga und jede Menge Anna Kurnikova - Doubles.

An der Wolga geht die Post ab. Es ist Samstag. Zeit zum Feiern. Alkohol ist bekanntlich die Volksdroge Russlands, und der wird hier in rauen Mengen genossen. Ob alt oder jung, arm oder reich, Mann oder Frau. Nahezu jeder im "trinkfähigen" Alter gibt sich den Wonnen eines gesellschaftlichen Besäufnisses hin und genießt in vollen Zügen ein benebeltes Wochenende. Strandschönheiten und Beachboys, bierbäuchige Hooligans, halbstarke Jugendliche, frisch verheiratete Paare - es herrscht eine wilde, ausgelassene Stimmung.

Kurzum ernennen wir Samara zum "Mallorca Russlands". Um nicht all zu viel aufzufallen, passen wir uns den heimischen Gepflogenheiten an, bei einem Strandbuden-Disco-Restaurant bestellen wir zwei Bier. Die Sonne senkt sich über der im Abendlicht rötlich schimmernden Wolga, und das Nachtleben entpuppt sich als ziemlich lebhaft. Das russische Bier - so stellen wir nach ein paar Flaschen fest - kann locker mit einigen österreichischen Marken mithalten.

Die nette Gesellschaft von einigen trinkfesten Usbeken beschert uns eine lange aber lustige Nacht, die mit einer wüsten Frauenschlägerei zwischen den weiblichen Mitgliedern einer sturzbesoffenen Hochzeitsgesellschaft, sowie Schwierigkeiten beim Hotel Finden endet.

Mit Kopfweh Richtung Osten

Mit einem ordentlichen Brummschädel geht es am nächsten Tag weiter auf der M5 Richtung Osten. Über das relative unspektakuläre Ural Gebirge gelangen wir nach Chelyabinsk (einer staubigen, großen Industriestadt). Kurz nach Kyrgan biegen wir auf die M51 ab. Es folgt eine Feuchtsteppe mit unzähligen Seen und Schilf bewachsenen Mooren. Die nächsten Tage bringen uns weiter ostwärts über Omsk bis Novosibirsk. Das Wetter ändert sich zu unserem Nachteil, es ist nun feucht-schwül und regelmäßig gehen heftige Gewitter nieder. Unsere Nachtlager verbringen wir aus diesem Grunde immer sehr ungemütlich, meist ist der Schlafsack feucht und wir erleiden die obligaten Stechmücken-Attacken… Die Straßen sind in keinem guten Zustand. Einige kilometerlange Baustellen müssen auf dreckigen Pisten umfahren werden. Heidi ist von oben bis unten mit einer dicken Schlammschicht überzogen. "Steht ihr aber gut, dieser Rallye-Teint!", stellt Hari bei einem Tankstopp fest. Kurz darauf erreichen wir die stinkenden Industriegebiete in den Außenbezirken von Omsk.

Die Stadt entpuppt sich als die absolute Autofahrerhölle, vor Allem wenn man - so wie wir - ohne ausreichende Karte unterwegs ist. Unser Kompass bringt uns mitten in eines der riesigen Industriegebiete. Ohne die Hilfe eines geschäftigen Schrotthändlers der uns mit einer handgezeichneten Karte hilft, würden wir wahrscheinlich noch ewig dort im Kreis herum irren...
Sonnenuntergang durch die Heckscheibe

Unterwegs der Outdoor-Shop