Im Fiat Panda in die Mongolei
von Andreas HüblTipps
Platz sparend zusammen gefaltet ist dafür auch im kleinsten Rucksack noch Platz. Für längere Tagestouren, Alpinklettern, Skitourenrennen oder kurze Bergtouren mit wenig Gepäck sollte man bei seinem Wanderrucksack ohnehin auf jedes Gramm Gewicht achten.
Vollgas ins Abenteuer Am Sonntag den 20. Juli brechen wir auf. Von Steyr bzw. Linz bringt uns Heidi nach Klenova, nahe der Deutsch-Tschechischen Grenze. Wir finden uns nach einer vierstündigen Fahrt durch teilweise unbändigen Platzregen, unserer ersten Polizeikontrolle (die für uns sehr amüsante Frage der deutschen Zivilpolizisten: Na? Zum Camping unterwegs?), sowie ersten unfreiwilligen Umwegen, beim "Czech Out" - der offiziellen "Mongol Rally Abschlussparty" - ein. Ein Großteil der teilnehmenden Teams trifft sich auf dem Gelände einer mittelalterlichen Burg, um vor dem eigentlichen Abenteuer ein großes Fest zu feiern. Nach einer groovigen Party in faszinierend mittelalterlichem Ambiente, einer unbändigen Aufbruchstimmung in der Luft sowie einer feuchten, von Gewittern und Regen begleiteten Nacht im Zelt geht es am Sonntag dann etwas zerdrückt Richtung Osten. Wir freuen uns auf Anstrengende, stundenlange Autofahrten, korrupte Grenzbeamte, schmerzende Rücken, eintönige "Fernfahrer-Kost", tiefe Schlaglöcher, in denen unser kleiner Panda bei einem Fahrfehler einfach verschwinden würde Tschechien ist schnell durchquert, das Straßennetz gut ausgebaut. Polen begrüßt uns mit freundlichen Menschen, einer sauberen und schönen Gegend sowie etwas schlechteren Pisten, unser Fahrwerk entpuppt sich schon hier als völlig überfordert. Kurzum entschließen wir, dem Problem noch in Polen entgegen zu wirken, wir gönnen der Heidi in Bielsko Biala neue Federn. Unsere Entscheidung entpuppt sich nach der Einreise in die Ukraine als goldrichtig. Es ist bereits dunkel, als wir nach nur einstündiger, unerwartet problemloser Grenzabfertigung die Grenze passieren. Die Ukraine in Kurzform: Nachtfahrt bis 03:30, Strafe Zahlen (Hari ist gefahren), schlechte Straßen, ein erfrischendes Bad im Dnjepr bei Kiev, erfolglose Suche nach Chernobyl und gleichzeitig erster ernsthafter Offroad-Ausritt von Heidi, ein gebrochener Dachträger und erste Nacht ohne Regen. Tag 5 bringt uns an die gefürchtete russische Grenze. Doch wider
Erwarten dauert diese Passage lediglich 5 ½ Stunden, dreimalige
Kofferraum-Durchsuchungen und einige Irrwege zwischen diversen Bürocontainern.
Das Wetter beruhigt sich, es ist herrlich sommerlich warm - auch während
der Nacht. Die Gegend abwechslungsreich - endlose, goldene Weizenfelder
wechseln sich mit dichtem Birken- und Hainbuchenwald, Gräben und
sanften Hügeln ab. Wir befinden uns östlich von Tambov. Abends
erklären wir einen vermeintlich idyllischen Platz an einem herrlich
erfrischenden Fluss zu unserem Nachtlager, es ist traumhaft. Dann wird
es dunkel, und das Surren in der Luft verrät nichts Gutes: Die Myriaden
an Stechmücken nehmen uns unsere Lagerplatz-Wahl sicherlich nicht
übel. Die Nacht wird zu einer endlosen Qual. Das Moskitonetz unseres
Pop-Up Zeltes ist so grobmaschig, dass sich die Moskitos in ihrer unendlichen
Gier nach frischem Blut einfach zwischen den Maschen durchzwängen
und uns um unseren Schlaf bringen. |