- Durch die Tenere -

Wir standen mit dem Sonnenaufgang auf und fuhren aus dem Palmenhain in Richtung Westen heraus. Unser Ziel war es, die Piste nach Bilma zu treffen, diese zu queren und dann nach Süd-Ost zu schwenken, um auf die Piste nach Agadez zu stoßen. Gegen Sonnenuntergang erreichen wir die ersten Ausläufer des Air-Gebirges. Wir sind mit unserer Leistung mehr als zufrieden. Rechnen doch die Meisten mit 2-3 Tagen für die Strecke bis Agadez und nach Agadez sind es nur noch 200 Kilometer.

- Geschenke -

Gegen Nachmittag erreichen wir dann Agadez. Die Polizeikontrolle ist langwierig. Wir sollen Strafe zahlen, weil wir ohne Führer unterwegs sind, keine Versicherung haben und irgendein Stempel oder ein Papier fehlt. Die Strafe soll immerhin umgerechnet 50 Euro betragen.

In der Zwischenzeit "unterhalte" ich mich mit einem Polizisten am Fahrzeug. Er möchte ein Souvenir oder ein Geschenk. Ich mache ihm klar, das wir Gäste in seinem Land sind und wir eigentlich die sein müßten, die Geschenke und Souvenirs erhalten, oder wir zumindest Geschenke austauschen. Er meint, er habe nichts zu verschenken. Ich zeige auf seine Polizeikappe und möchte diese als Souvenir. Er lacht. Er möchte einen Kugelschreiber und ich gebe ihm meinen. Doch jetzt ist er dran. Seine Kappe will er nicht geben, aber seinen Sheriffstern.

Frank kommt zurück und wir können fahren ohne Strafe zu zahlen. Mein Polizist will seinen Stern zurück. Ich mache ihm klar, das Geschenke Geschenke sind und nicht zurück gegeben werden. Ich frage ihn, ob er an Touristen schon einmal ein Geschenk zurückgegeben hat. Um ihn zu erlösen verlange ich zwei Kugelschreiber, die er auch mit etwas Widerwillen rausrückt. Wer hätte gedacht, das man an einer nigerischen Polizeikontrolle mit einem Guthaben von einem Kugelschreiber davon kommt.

Wir fahren nach Agadez, tanken voll und fahren auf einen Campingplatz an der Straße nach Arlit. Wir sind die einzigen Gäste für die Nacht und auch in den letzten Tagen war niemand hier.