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Andalusien - Kurztrip

von Sascha Normann

Tipps

Tag 5: Durch das Tor des Windes nach Ronda

Der Morgen ist kühl. Heute ist Markt vor den Toren von El Burgo und ich kaufe vor der Abfahrt noch ein paar Äpfel. Dann geht es wieder bergauf, bergauf und bergauf. Wieder sehe ich die Straße schon weit oben über mir, erreiche sie aber erst eine ganze Weile später. Je weiter ich mich dem nächsten 1190 Meter hohen Pass nähere, desto spärlicher wird die Vegetation.

Diese im Hochnebel liegende karge Landschaft erinnert mehr an Norwegen als an das südliche Andalusien und leistet somit einen Beitrag zu der Vielfältigkeit dieses Landes. Ich passiere den Puerto del Viento - das Tor des Windes - welches seinem Namen alle Ehre macht. Ich kann mich bei den heftigen Böen kaum auf dem Rad halten. Oben auf dem Pass angelangt mache ich erst einmal eine Pause und genieße den Ausblick auf die vor mir liegende Landschaft. Das Wetter ist faszinierend. Während ich den ganzen Morgen noch durch diesiges Wetter gefahren bin, werden die Wolken hier am Pass von den schroffen Gipfeln förmlich zerrissen. Auf der anderen Seite zeigt sich unverhofft blauer Himmel.

El BurgoEl-Puerto del-VientoRonda

Bei der Abfahrt wird es wieder wärmer. Die Straße wird wieder von Pinien gesäumt und durch ein altes Aquädukt hindurch erreiche ich Ronda, was eigentlich nur eine Zwischenstation für heute sein soll. Auf den ersten Blick hasse ich diese Stadt. Plötzlich finde ich mich in dichtem Verkehr wieder und überall gibt es Supermärkte, Baumärkte und stinkende Autos. Auf den zweiten Blick entdecke ich allerdings ein zweites Ronda: Das wirklich schöne historische Zentrum. Und spontan entscheide ich: Hier lässt es sich bleiben. Obwohl ich gerade mal 27 Kilometer gefahren bin, erkundige ich mich in der Touristeninformation nach einer Unterkunft.

Ronda bei NachtDen Rest des Tages verbringe ich damit, per Rad oder zu Fuß um und durch die Altstadt zu schlendern. Eine faszinierende Stadt. In der Mitte ist sie durch eine tiefe Klamm geteilt, die von zwei historischen Brücken überspannt wird. Im Südteil der Stadt haben sich noch viele maurische Bauwerke erhalten. Selbst die Kirche spiegelt islamischen Baustil wieder und hin- und wieder trifft man an Wänden auf alte Gemälde von maurischen Herrschern.

In dieser Stadt wurde übrigens der "moderne" Stierkampf erfunden, so wie wir ihn kennen. Ursprünglich wurde er zu Pferde mit einer Lanze ausgeführt. Als eines Tages im Jahre 1720 der Stierkämpfer von seinem Pferd fiel, soll - so die Legende - ein mutiger junger Mann namens Fransisco Romero über die Absperrung gesprungen sein, um den Stier mit seinem Hut abzulenken. In diesem Moment war der moderne Stierkampf geboren und Fransisco Romero wurde vor der Arena von Ronda als Statue verewigt. Diese Arena existiert übrigens seit 1785 und ist mit 5.000 Zuschauern die zweitgrößte des Landes. Allerdings sind die Stierkämpfe inzwischen zu einer eher seltenen (da meistens verbotenen) und somit auch extrem teuren Veranstaltung geworden.

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