Seite 2 In der Regenhose durch den Bayerischen Wald

Bayerischer Wald per Mountainbike

von Philipp Höhnel

Tipps

Um sich bei körperlicher Anstrengung angemessen ernähren zu können, gehört neben dem Gaskocher auch Kocher Zubehör, wie Campinggeschirr und Brennstoff. bereits vorgekochte Trekkingnahrung ergänzen die Ausrüstung.

Auch die schönste Tour kann mal ins Wasser fallen. Gut, wenn man mit einer Regenhose vorgesorgt hat. Ideal ist für Bewegungen beim Radfahren eine sehr leichte wasserdichte Hose aus bequemem Stretchgewebe.

"On the Road" nach Straubing

Der Regen hatte ironischer weise schon wieder aufgehört, und ich hatte einen großen Spaß durch die verbliebenen Pfützen zu fahren bis meine Regenhose von oben bis unten voller Schlammspritzer war - die Enttäuschung des Morgens hatte ich bereits vergessen. Die Orte zogen einer nach dem anderen an mir vorbei, es waren wegen dem Wetter kaum andere Menschen zu sehen - eine wundervolle Einsamkeit. Mir war mittlerweile so warm geworden, da auch die Sonne wieder herausgekommen war, dass ich meine Regensachen auszog und im leichten T-Shirt weiter radelte.

Um ungefähr zwei Uhr hatte ich Hunger und machte Pause an einem kleinen versteckten Weiher, mitten im Wald und abseits des Weges. Ich packte meinen Kocher und mein Campinggeschirr aus und war unglaublich stolz, ich hatte es schon so weit geschafft trotz des vielen Gepäcks und war durch meine Ausrüstung scheinbar unabhängig von aller Zivilisation - natürlich war dem nicht so denn ich hatte Proviant für höchstens zwei Tage dabei, aber mir gefiel allein schon die Vorstellung.

Ich machte mir eine Gemüse-Nudel Suppe auf dem Gaskocher, den vor langer Zeit schon meine Eltern benutzt hatten, warm, auch wenn meine Mahlzeit etwas wässrig geraten war und ich sie trinken statt löffeln musste war es einfach genial - im Freien schmeckt es wirklich am besten.

Gestärkt fuhr ich weiter. Am späten Nachmittag hatte ich schließlich mit Straubing mein erstes Etappenziel erreicht. Ich fuhr in die Innenstadt und sah mich um. Wieder außerhalb von Straubing überquerte ich die Donau zurück auf die Nord-Seite, als es anfing dunkel zu werden. Ich fuhr noch einige Kilometer und beschloss mir eine Bleibe für die Nacht zu suchen, um mich nicht schon am ersten Tag zu überanstrengen.

Ich kam an einer hübschen kleinen Wohnsiedlung namens Unterzeitldorn vorbei, in der ein großer einladend wirkender Bauernhof meine erste Wahl war. Die Bäuerin war gerade im Garten als ich sie fragte, und ich war überrascht wie freundlich sie war. Sie sagte es wäre kein Problem und fragte viel nach, wo ich denn herkomme, wo ich hin wolle, ob das Wetter nicht zu schlimm sei. Sie bat mir sogar ein Zimmer an da es in der Nacht sturmartig regnen sollte, aber ich lehnte dankend ab, schließlich war ich gekommen um zu zelten.

Schnell war alles aufgebaut und fertig wie die Nacht, ich lag zwischen einer alten Scheune und einem kleinen Bach, der den Hof zur Straße hin abgrenzte. Zu Abend machte ich mir eine kleine Portion gefüllte Nudeln die sehr gehaltvoll waren, wodurch ich nicht viel essen musste um satt zu werden. Das beruhigende Wasserplätschern und die ruhige Umgebung waren Entspannung pur, und nach einigen Seiten in meinem neuen Buch und einem Logbuch-Eintrag kroch ich glücklich in meinen Schlafsack. Die Nacht durch regnete es dann wirklich ziemlich heftig, aber ich schlief trotzdem durch und merkte kaum etwas davon.