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Bayerischer Wald per Mountainbike

von Philipp Höhnel

Tipps

Orientierung ist alles. Oft hilft einem schon der klassische Kompass weiter, wenn man sich verfahren hat. Etwas moderner und natürlich auch genauer, ist das GPS.

Sie brauchen sich beim Radfahren nicht unbedingt mit einen Rucksack abzumühen. Viel Ausrüstung passt schon in die Lenkertasche oder Radtasche. Sehr beliebt sind hierbei die wasserdichten Ortlieb Fahrradtasche. Sie schützt ihr Gepäck vor Staub, Spritz- und Regenwasser optimal.

An der Naab entlang bis Schwandorf

Am nächsten Morgen verschlief ich wieder, da mein Handy ausgefallen war und mich somit nicht weckte. Hektisch stand ich auf und packte, in der Hoffnung dem netten Herrn noch nicht zur Last gefallen zu sein, und machte mich auf den Weg. Ich hatte die Donau und Regensburg hinter mir gelassen und wandte mich Richtung Norden, wo ich auf Radwege verzichten musste.
Kleine Pause in der Bushaltestelle Schnell hatte ich die Orientierung verloren auf den vielen Landstraßen durch tiefsten Wald, und so nahm ich einfach an jeder Kreuzung die Straße die laut Kompass am ehesten nach Norden wies. Es ging fast durchgehend bergauf und ich kam schnell ins schwitzen. Irgendwann erreichte ich endlich in den nächsten Ort namens Wolfsegg, der dazu sogar noch sehr schön war und eine eigene Burg hatte. Ich erholte mich von den Strapazen bei einer kleinen Mittagspause, und dann war ich auch schon wieder weg - zurück im Wald.
Die Steigung die ich zuvor mühselig hochgestrampelt war wandelte sich in eine steile Abfahrt wieder nach unten, bis der nächste Fluss, die Naab, in Sicht war. Ich folgte dem Naabtal-Radweg Richtung Norden bis zum nächsten Ziel Schwandorf. Mein Nachtlager fand ich in einem Ort namens Brensdorf auf einer Pferdekoppel. Der Besitzer war sehr nett und interessiert, ich beantwortete ihm alle seine Fragen und baute schließlich, unter genauer Beobachtung der Pferde der Koppel nebenan, mein Zelt auf. Ich sah mir den Sonnenuntergang über den Wäldern an, aß zu Abend und schlief sofort ein, zu erschöpft um auch nur noch eine Minute länger wach zu bleiben.

Letzte Etappe nach Bayreuth

Am vierten Tag gelang mir endlich was ich die vorhergehenden Tage nicht geschafft hatte: Ich stand früh auf. Es gab wieder viele Steigungen zu bewältigen, aber es war immerhin nicht so schlimm wie am Vortag. Ein Ort nach dem anderen zog an mir vorbei bis ich die Naab und damit den Radweg verließ. Von da an schlug ich mich so durch, mit Kompass, Karte und der Hilfe von Ansässigen. Je näher ich kam, desto sicherer wurde ich mir dass ich es noch am selben Tag schaffen würde, eine große Überraschung wenn man bedenkt dass wir für die Strecke in unserer Unerfahrenheit ursprünglich eine Woche geplant hatten.
Endlich geschafft, die Mountainbiketour ist zu Ende

Die letzten 40 Kilometer wählte ich mangels direktem Radweg die Bundesstraße, was sich als großer Fehler erweisen sollte. Die hoch frequentierte B11 die nach Bayreuth führt war ziemlich Angst einflößend; ständig wurde ich nur knapp überholt und musste mich sehr konzentrieren, da ich mir in diesem Umfeld unter keinen Umständen einen Sturz hätte leisten können. Mit einer Fahrradtasche hätte mein Fahrrad sicherlich mehr Stabilität gehabt, da mein Rucksack jede Bewegung zur Sturzgefahr werden liess. Langsam sah ich ein, dass hier kein Weg mehr für mich weiter führte. Etwas resigniert sah ich ein dass es keinen Sinn mehr hatte und stellte mich mit ausgestrecktem Daumen an den Ortsausgang, bis mich eine ältere Frau in einem dunkel-grünen Pick-Up mitnahm. Ich war zwar etwas enttäuscht dass ich nicht die gesamte Strecke gefahren war, aber 10 Kilometer hin oder her machen auf so einer Tour letztendlich auch keinen Unterschied mehr. Insgesamt war ich an dem Tag mehr als 100 km geradelt und das trotz dem vielen Gepäck. Ich war voll und ganz zufrieden mit mir und freute mich schon auf die nächste Tour und mein nächstes Abenteuer.
Unterwegs der Outdoor-Shop