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Auf Goethes Spuren von München nach Venedig

von Claudia Tietze

Tipps


Mauls - Trient

Nach einem fulminanten Frühstück brachen wir ausgeruht nach Brixen auf. Der Weg führte stundenlang eintönig über den neu angelegten Rad-/Wanderweg. Erst der Weg zum Kloster Neustift und das beeindruckende Kloster selbst, stimmten uns wieder fröhlich. Nach einer weiteren Rast, zogen wir gut gelaunt in Brixen ein. Ein kleiner Einblick in unseren Wanderalltag, denn nach einer Weile stellt sich natürlich auch beim Wandern eine gewisse Routine ein: Aufstehen zwischen 7:30 und 8:00, dann gemütlich frühstücken, zusammenpacken und los meist kurz nach 9:00. Danach alle eineinhalb Stunden eine Pause von gefühlten 15 Minuten. Mittags eine gute Stunde und dann mit vorgenanntem Pausenrythmus weiter. Am Ziel angekommen Hotelsuche, Wäsche waschen, duschen, lecker essen und das war's... Ab in die Federn.
Zum Gardasee

Denn am nächsten Tag erwartete uns wieder eine Mammut Etappe über 30km. Die erste Hälfte war einfach nur schön, dann durch die Obstplantagen nach Albeins, durch den Wald in Richtung Klausen.

Wenn wir nur ein paar hundert Meter weitergegangen wären, hätten wir die hübsche Altstadt von Klausen erreicht. Weiter über den Radweg nach Waidbruck, dann Richtung Atzwang. Irgendwann standen da ein paar Umleitungsschilder, die wir Fußgänger generös ignorierten. Der Weg wurde wieder richtig schön, das Eisacktal eng und wild. Dann hieß es: Zutritt verboten. Auch das wurde ignoriert, und zu Recht, denn statt des Asphalts hatten wir jetzt einen Sandweg, der mal das Fundament für den Radweg bilden soll. Kurz vor dem Ziel dann doch noch das Pfadfinder-Abenteuer: Entweder durch den Staatsstraßentunnel oder durch die Baustellenreste über dem Tunnel. Der Tunnel war natürlich eine No-Go-Zone, also rüber über die Baustelle. Aber all das war schnell vergessen, als wir endlich in Atzwang ankamen.

Nach nicht enden wollenden, läppischen 15 km haben wir die Hälfte unserer Tour in Bozen erreicht. Hier in Bozen, nun entschädigt uns die schöne Stadt mit hochsommerlichem Wetter und nimmt uns in ihren Bann. Schnell haben wir in der Altstadt eingecheckt und feiern die Hälfte der Strecke mit mehr als einem Sprizz, der hier Veneziano heißt. Deutlich sind wir nun dem "richtigen" Italien nahe, und es ist eine witzige Mischung aus italienischer und tiroler Lebensart.

Die schweren Wanderschuhe haben wir kurz entschlossen gegen leichte Trekkingsandalen getauscht und die alten wieder mit einem Päckchen nach Deutschland geschickt.

6 Stunden Deichlaufen. Immer geradeaus. Rechts die Etsch, links Obstbäume. 6 Stunden. Das dauert! Und dann der Wind von vorn. Wenn man die Windungen der Etsch und des Eisack berücksichtigt, sind wir heute mindestens 35 km gelatscht. Die Folgen sind klar: Erschöpfung, Blasen an den Füßen. Nach blasenbedingt tapfer gehumpelten 4 Stunden war dann Schluss: Wir sind in den Zug gestiegen und die restliche Strecke ganz gemütlich GEFAHREN. Welch' ein Erlebnis!

Unterwegs der Outdoor-Shop