Kauf auf
Rechnung
Versand innerhalb
Deutschlands gratis ab 35€
  • Merkzettel Merkzettel
    0
  • Warenkorb Warenkorb
    0 0,00

Auf Goethes Spuren von München nach Venedig

von Claudia Tietze

Tipps

Unsere Rucksäcke beim Aufbruch
Floß bei Ebenhausen
Bergspitzen in Mittenwald
Am 21. Mai 2009 startete unsere 28-tägige, rund 620 km umfassende Wanderung von unserer Haustür in München-Schwabing nach Venedig. Wir folgten Goethes Spuren

Von München bis Mittenwald

Antenne Bayern hat heute morgen 30 Grad angekündigt und gewarnt: "Nehmen Sie sich nicht zu viel vor." Wir haben uns 27 km vorgenommen und geschafft. Was für ein Weg! Auf vertrauten Pfaden hinaus aus der Stadt ins Isartal. Irgendwann fingen dann tatsächlich die Knochen an zu jammern, sodass wir den ersten Abend bei Weißbier und der Aussicht auf einen Zwiebelrostbraten am Gasthaustisch ausklingen liessen.

Bei strömendem Regen starteten wir am nächten Tag in Ebenhausen, um 10 Minuten später am Kloster Schäftlarn schon die Jacken wieder von uns zu werfen. So ging es dann bis Mittag noch ein paar Mal. Wir durchschritten sumpfige Auen bei Icking und sahen wunderschön blühende Wiesen neben der Loisach. Ab Mittag dann drohte uns der Himmel mit schlechtem Wetter, machte diese Drohung aber nie wahr. In sengender Hitze, als ob Italien sich schon jetzt bei uns anmelden möchte, haben wir die 30 km-Etappe von Berg nach Benediktbeuern bewältigt. 

Am Morgen, nach einem netten Abend und einer geruhsamen Nacht im Landgasthof Berg waren wir noch bester Laune, wenn auch in vollem Bewusstsein der Tatsache, dass wir eine der längsten, wenn nicht die längste Etappe unserer Tour vor uns hatten, aufgebrochen. Und eigentlich ging alles sehr gut. Bis zur Reindlschmiede haben wir uns durchschlagen müssen, und da sind die Schuhe fast wie von selbst von uns abgefallen, ein kühler Trunk, ein bescheidenes Mahl haben uns wieder Mut und Kraft für den letzten Teil des Weges gegeben. Das Willkommen im Gasthof Zur Post war dafür um so herzlicher, das Abendessen vorzüglich ? 

Im leichten Nieselregen, aber bei tropischen Temperaturen gen brechen wir tags darauf zum Walchensee auf. Es war so warm, dass wir an eine Regenjacke gar keinen Gedanken verschwendet haben, den Regen haben wir als Erfrischung empfunden. Und siehe da, ich verwandelte mich von der schmerzgeplagten Bergschnecke in eine fröhliche Renngemse! Wir haben den An- und Abstieg nach Urfeld auf einer Backe abgesessen oder besser auf einem Bein abgeschritten und genießen nun vom Hotelbalkon die grandiose Aussicht auf den Walchensee und den Karwendel. Heute kurz zur Ausrüstung:

Die Trinksysteme sind klasse. Trinkt man doch viel häufiger und regelmäßiger. Allerdings muss man bei der Pausengestaltung viel disziplinierter sein, fallen die klassischen Trinkpausen ja nun weg.

Wieder so ein Tag mit hochsommerlichen Temperaturen. Unsere Gesichtsfarbe fängt an, wie drei Wochen Antalya Beach Resort auszusehen. Und wir sind erst bei Tag fünf. Die Einschränkungen, die man auf sich nimmt, wenn man nur 10 kg Gepäck mitnehmen kann, sind ein weiterer Faktor. Wir sind in ein anderes Leben getaucht. Eine Erfahrung, die wir bei längeren Wanderungen immer wieder machen.

Mittenwald an einem Montagabend im Sommer ist eine Mischung aus traumhafter Alpenstimmung und lupenreinem Touristennepp.
Unterwegs der Outdoor-Shop