Wandern auf Hornstrandir Island
von Florian TrykowskiTipps
Kuschelig warme Daunen - Expeditions- Schlafsäcke für arktische Temperaturen stellt zum Beispiel Marmot her. Darüber hinaus stellt Marmot hochwertige und funktionelle Bekleidung und Ausrüstung für Bergsport und Extremalpinisten her.
Halbinsel Hornstrandir auf Island
Einmal ganz und gar in die Wildnis Islands einzutauchen, diese Idee reifte während unserer Hochzeitsreise auf die Insel im Jahr 2010. Also beschlossen wir, uns im Juni 2011 in den wohl einsamsten Teil des Landes vorzuwagen: auf die Halbinsel Hornstrandir, welche ganz oben im Nordwesten liegt. Bis in die 1950er und 60er Jahre war dieser Landesteil noch besiedelt, dann verließen jedoch nach und nach alle Bewohner die Gegend. Abgesehen von ein paar Ferienhäusern und Ruinen gibt es auf Hornstrandir praktisch nichts, keine Geschäfte, keine Straßen, keinerlei Infrastruktur, auch Handynetz ist praktisch nicht verfügbar.
Die nur mit dem Boot erreichbare Halbinsel ist von August
bis Mai menschenleer, kein Wunder, dass ein im Winter 2010/2011 auf einer
Eisscholle aus Grönland angetriebener Eisbär erst 3 Wochen vor
unserer Tour entdeckt wurde. Da sich unsere Trekkingerfahrung bisher nur
auf Tagesmärsche beschränkte, beschlossen wir, unsere erste
Tour mit großem Gepäck auf vier Tage zu begrenzen. Als überzeugte
Zelt- und Buscamper war zunächst umdenken angesagt - leichte Isomatten,
ein leichtes Zelt, leichte Schlafsäcke, Trekkinglunch (eine ganz
neue Erfahrung), Wasserfilter, "Belohnungsessen", Trinksäcke
usw.
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Am nächsten Morgen müssen wir um 8.30 Uhr an der Fähre im Hafen von Isafjördur sein. Der Sommer kam dieses Jahr ca. vier Wochen zu spät nach Island, was uns auch auf der Fahrt von Seyðisfjörður nach Isafjörður in Form von gewaltigen Schneefeldern (teils drei bis vier Meter hoch) auf den Hochebenen auffällt. Wir vertrauen dem Urteil der Einheimischen und planen die Route um, wollen von Sæból nach Hesteyri, dann nach Látrar und zurück nach Hesteyri wandern.
Das Boot der Fährgesellschaft Sjóferðir, das uns nach Sæból in der Bucht Aðalvík bringt, ist ein wahres Geschoss. 900 PS bringen die kleine Fähre, die auf demselben Bootstyp wie die typisch isländischen Leinenfischerboote zum Dorschfang aufbaut, auf maximal 38 Knoten, also über 70km/h. In Sæból angekommen, werden alle Passagiere und alles Gepäck werden nach und nach mittels Schlauchboot an Land gebracht, während die Fähre in der Bucht vor Anker liegen bleibt. Die am Strand auf die Heimreise wartenden Wanderer werden an Bord gebracht und als die Fähre hinter den Bergen verschwunden ist, stehen wir ganz alleine am Strand. Schlagartig macht sich das Gefühl von Einsamkeit breit
Die Sonne brennt für isländische Verhältnisse von einem wolkenlosen Himmel und wir marschieren los in Richtung Hesteyri. Auf einem sumpfigen Pfad durch feuchte Wiesen entfernen wir uns weiter vom Meer, immer am Staðarvatn entlang. Leider sind wir nicht ganz allein - mit jedem Meter nimmt die Anzahl der uns umschwirrenden Fliegen zu, bis schließlich so viele Insekten um uns herumsurren, dass man nur noch um sich schlagen könnte. |