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Radtour durch Bulgarien

von Peter Kukielka

Tipps

Flexibilität ist Trumpf. Wenn Sie in einem Zelt übernachten, entscheiden Sie, wo und wann Ihre Ruhe beginnt. Und damit dies auch bei Wind und Wetter ein schönes Erlebnis bleibt, gibt es für jede Gelegenheit das richtige Zelt: Vom Einpersonenzelt mit kleinem Packmaß bis hin zum Familienzelt mit Stehhöhe und mehreren Schlafkabinen.

Auf Radtouren ist man auch in südlichen Gefilden dem Wetter ausgesetzt. Dabei kann es natürlich auch mal ungemütlich werden. Sorgen Sie daher unbedingt mit Regenkleidung vor. Eine wasserdichte Regenhose hat ein geringes Packmaß und passt so in jede Fahrradtasche.


Von Ruse nach Sofia

Nach unserer Radtour durch Rumänien, sind wir nach Süden gefahren und erreichten Bulgarien bei Ruse, an der Donau.
Welcome to Bulgaria - die Donaubrücke verbindet Rumänien mit Bulgarien
Mit den Worten "Welcome to Bulgaria" wurden wir von den Grenzbeamten begrüßt und durch gewunken. Nun drängte die Zeit - die Sonne ging langsam unter und wir hatten noch kein Wasser zum Kochen, kein bulgarisches Geld zum Einkaufen und keinen Schlafplatz. Wir bekamen Wasser und fanden zwischen einem Industriegebiet und der Stadt Ruse eine Wiese um unser Zelt aufzuschlagen. Mit unserem Notproviant kochten wir unser Abendessen und alles war gut. Als wir am nächsten Morgen aufbrechen wollten, kam ein Bulgare, der in der Nähe wohnte, mit einer Plastiktüte zu uns. Er schenkte uns einfach so selbst gemachten Ziegenkäse und Gemüse. Beflügelt von diesem Ereignis radelten wir in Ruse ein. Diese Stadt wird auch das "Wien Bulgariens" genannt - zu Recht wie wir finden. Im Zentrum stehen unzählige alte, hübsche Häuser, außerdem ist die Stadt gut touristisch erschlossen - eine neue Erfahrung seit Rumänien und Moldawien für uns.
Hier erfuhren wir, dass es in der Nähe mehrere Felsenklöster gibt. Wir besuchten diese, unter anderem auch die UNESCO-Klöster von Ivanovo. Die Klöster sind unbewohnt und es erforderte teilweise einiges an Geschick bis wir alle Räume mit den teilweise verfallenen Wand- und Deckenfresken erforscht hatten. Sie befinden sich in einem atemberaubend schönen Canyon, dem Russenski Lom, in dem die Natur förmlich zum Fischen, Wandern und Entspannen einlädt.

Am nächsten Morgen wachten wir bei Regen auf und es gab einen Temperatursturz von rund 15 Grad. Bei diesem Wetter konnten wir unsere Regenhosen gleich anlassen und so erreichten wir die ersten Berge des Zentralbalkans. Auf einem der Berge steht ein Kloster, das wir bei Einbruch der Dunkelheit erreichten.

Da es immer noch regnete wurden wir von einem Bediensteten auf einen Schlafplatz im Trockenen eingeladen. Das nahmen wir dankend an. Am nächsten Morgen besuchten wir noch die Kirche, die momentan mühevoll restauriert wird. Für ca. 3 qm benötigen die zwei Restauratorinnen ein Monat. Wieder radelten wir bei Regen und Kälte den gesamten Tag und näherten uns immer mehr dem auf 1185m liegenden Schipka-Pass. Auch dieser Abend endete an einem Kloster bei Regen, doch diesmal vor den Mauern.
Die Felsenklöster von Ivanovo

Erst als es dunkel war stellte sich uns die Frage, ob hier, umringt von Wäldern im Zentralbalkan und fern ab von Ortschaften auch Bären leben. Sicherheitshalber verstauten wir unser Essen weit von unserem Zelt und am folgenden Morgen wachten wir unbehelligt auf. Bei trockenem Wetter starteten wir die Passüberquerung. Wir mussten über 15 km bergauf fahren und schließlich erreichten wir die Wolken und bei einer Sicht von unter 50m begann es wieder zu Regnen. Aus dem Regen wurde Schneeregen und die Wälder um uns verfärbten sich langsam weiß.

Völlig erschöpft vom Anstieg, der Nässe und der Kälte erreichten wir den Pass und dort fanden wir zu unserem Glück ein Restaurant mit Kaminfeuer. Erst nach dem wir komplett warm und mit insgesamt sechs Kleidungsschichten bekleidet waren, gingen wir wieder an die frische Luft. In diesem Moment rissen die Wolken auf und wir hatten einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden verschneiten Berge. Das Wetter im Tal der Rosen und Königsgräber von Kasanlak vor uns sah viel versprechend aus. Wir fuhren über 14 km bergab und erreichten bei Sonnenschein und deutlich wärmeren Temperaturen das Tal. Vereinzelt sahen wir "aufgeschüttete" Hügel, in denen teilweise erst vor wenigen Jahren königliche Gräber der Thraker entdeckt wurden. Eines davon besuchten wir. In dem Grab hatten wir das Gefühl in einer kleinen Pyramide zu sein. Die ausgestellten Fundstücke waren durchaus beeindruckend und ließen einen den Reichtum dieser längst vergangenen Kultur erahnen.

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