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Kambodscha mit Kindern

von Julia Blanke

Tipps

Beim Reisen in ferne Länder extrem wichtig ist nicht nur die Hygiene, sondern vor allem die Erste Hilfe, falls mal was passiert. Gerade beim Reisen mit Kindern ist ein klassisches Erste Hilfe Set unentbehrlich.

In den Tropen müssen Sie sich gegen Insektenstiche schützen. Wenn es zu knapp war für eine Malaria Prophylaxe war, gilt es sich nicht stechen zu lassen. In unserer Rubrik Insektenschutz finden Sie verschieden Produkte um sich die kleinen Plagegeister, die gerade in den Abendstunden ihr Unwesen treiben, vom Hals zu halten.

Das Kind ist krank - was tun?

Sihanoukville hielt dann noch eine ganz andere Erfahrung für uns bereit. Florian, unser jüngster (1 Jahr), entwickelte plötzlich über 40 Grad Fieber. Da wir auf Grund unseres langen Aufenthaltes in Südostasien keine Malariaprophylaxe schlucken konnten, war der erste Gedanke dann auch die Malaria.

Was macht man in einem Land, in dem es so gut wie keine adäquate, am westlichen Standard orientierte medizinische Versorgung gibt? Wir erinnerten uns an einen Nebensatz eines in Sihanoukville lebenden Ausländers, der uns einen chinesischen Arzt empfohlen hatte, sollte man bedauerlicherweise in diesem Land Erste Hilfe benötigen. Also haben wir uns auf den Weg gemacht, das besagte Krankenhaus zu finden. Krankenhaus schien mir für diesen garagenartigen Raum doch sehr euphemistisch klingend. An der Wand standen drei Krankenbetten, die ihre besten Zeiten schon hinter sich hatten, in denen ein paar einsame Gestalten lagen und irgendwelche Infusionen bekamen.

Krank im Ausland
Ansonsten gab es noch einen Schreibtisch, hinter dem vergilbte Anatomiebilder mit chinesischen Schriftzeichen und Akkupressurpunkten hingen. Eine Dame fragte in gebrochenem Englisch nach unserem Anliegen und innerhalb von 15 Minuten war Florians Blut per Mofakurier direkt aus der Garage auf dem Weg in ein Labor und nach weiteren 45 Minuten bangen Wartens kamen tatsächlich die Ergebnisse per Mofa zurück. Erleichterung machte sich breit. Keine Malaria, kein Denguefieber und kein Typhus, sondern nur ein einfacher Infekt, den zwei Tage später auch unser großer Sohn hatte, so dass wir unfreiwillig noch etwas länger in diesem charmelosen Kaff verweilen mussten.
Über Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas, ging es dann weiter nach Siem Reap, der Stadt, die wohl die meisten Kambodschatouristen besuchen, um die berühmten Tempel von Ankor zu besichtigen. Das interessante an Siem Reap sind aber gar nicht mal die Tempel. Kaum hat man die Brücke nach Siem Reap überquert, bekommt man den Eindruck, man hätte Kambodscha verlassen. Die Straßen sind gekehrt, es gibt Bürgersteige und das Stadtbild entspricht viel eher den europäischen Sehgewohnheiten, im Vergleich zu dem Kambodscha, welches wir die Wochen vorher gesehen hatten.

Tempel von Ankor bei Siem Reap


Die Tage, die wir hier verbrachten, waren dann auch wie Urlaub von Kambodscha. Mit neuer Energie ging es dann wieder zurück nach Phnom Penh und ich war verblüfft, wie sich die Perspektive auf einmal änderte. Die Straßen schienen nicht mehr so dreckig, die aufdringlichen Tuk-Tuk Fahrer stellten nur noch ein Hintergrundrauschen dar. Auch die Reisbauern auf den Feldern wirkten zufriedener und in Phnom Penh wurden wir von vielen Marktleuten, wo wir immer unser Abendessen gekauft hatten, wieder erkannt und auf eine für uns bis dato in Kambodscha nicht erlebte herzliche Art und Weise begrüßt. Es wurde gewunken, gelacht und man nahm uns ständig den Florian aus dem Tragetuch, um ihn unter viel freudigem Lärm allen Anwesenden zu zeigen.

Wir haben in Kambodscha auch beides erlebt, die Horrorstory und die Faszination, beides liegt hier sehr eng beisammen. Ich hätte nie erwartet, dass ich Kambodscha trotz unseres etwas misslungenen Starts letztendlich doch noch anfange zu mögen und jedem nur empfehlen kann, diese Reise durch die vielen Kontraste und Widersprüche dieses Landes auch und gerade mit Kindern anzutreten.
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