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Fjäll Räven - Wanderlauf

von Nils Thies

Tipps

Für Wanderungen, bei denen es auf jedes Gramm ankommt, empfiehlt sich ein Zelt mit geringem Gewicht: Trekkingzelte und ultraleichte Tunnelzelte sind hier erste Wahl.

Bei keiner Wanderung sollte das Campingeschirr fehlen. Dazu gehören nicht nur Becher, Teller und Besteck, sondern auch Schüssel, Topf oder Kessel zum Kochen.

Besonders der Kieron, ein Berg auf dem letzten Drittel der Strecke fordert seinen Tribut. Der Weg fordert Körper und Psyche. Hinter jeder Ecke erhofft man sich das Ende der Tort(o)ur, dass schier unerreichbar ist. Mücken und kleine Fliegen, die "Knott" gennant werden, geben ihr Übriges zum Wohlbefinden dazu.

Kungsleden - Königspfad Da kein Zelt aufgeschlagen werden kann, geht es weiter. Hinter der nächsten Ecke muss es doch sein. Mit einer unendlich motivierenden Leckerei in Form von Pfannkuchen mit Preiselbeeren versüßen die freiwilligen Helfer schließlich die Ankunft am letzten Kontrollpunkt. Inzwischen humpeln viele, freuen sich aber wie die Kinder über die süße Pause auf Ihrem Campinggeschirr. Mit Marmelade verschmierten Mündern diskutiert eine Gruppe über die letzten Kilometer, die sich wie eine Reise durch die Hölle voller Steine angefühlt hat. "Wenn ich den Typen erwische der vor einer Millionen Jahre die ganzen Steine dahin gerollt hat… ", sagt Andreas, ein stämmiger Schwede mit Knieverband, der dabei ein Grinsen nicht verbergen kann. Seine auf ihren Rucksäcken sitzenden Mitstreiter lachen. So schön können Schmerzen sein.

Auf dem letzten Teil der Strecken geht es im Nationalpark von Abisko auf dem Kungsleden (Königspfad) Richtung Ziel. Der Pfad wurde Anfang des letzten Jahrhunderts angelegt und besteht aus zwei Teilen. Einem nördlichen und einem südlichen Teil.
Der ältere und bekanntere Teil auf dem auch der Fjäll Räven Classic begangen wird hat eine Länge von ca. 440 km und führt von Hemavan und Kvikkjokk über den Tjäkta-Pass bis Abisko. Auf dem letzten Teil bis Abisko prägen wieder Bäume das Bild. Mit steifen Schritten ist es ab hier nicht mehr weit bis ins Ziel, der Touristenstation von Abisko.

Mit Applaus wird jeder Ankommende im sogenannten "Trekkers Inn" begrüßt, um dann umgehend die begehrte Medaille des Classic zu bekommen. Bis hierher hat die Strecke viel gefordert aber auch eine Menge positive Eindrücke hinterlassen. Der Weg war wiedermal das Ziel. Alle laufen zusammen, aber alle am meisten für sich selbst. Vera und Michael werden am Ende etwas mehr als 80 Stunden gebraucht und eine Silbermedaille bekommen haben. Wegen der Platzwunde und einer weiteren Untersuchung am Kopf muss Rainer den Lauf abbrechen. Er wird es vielleicht im nächsten Jahr wieder probieren. Weniger als 10 % werden es ihm gleich tun und das Ziel nicht erreichen. Andreas wird trotz seines schmerzenden Knies eine Goldmedaille erhalten. Er wird seinen 24 Kilo-Rucksack auch im nächsten Jahr packen. Der Autor dieses Textes wird 70 Stunden für die herrlich-schreckliche 110 Kilometer Fjällwanderung brauchen.
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