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24 Stunden Wanderung

von Markus Stahl

Tipps

Wenn es abends kühler wird, eignet sich eine Fleecejacke aus weichem und vor allem kuscheligem Fleece, um sich warm zu halten. Fleecejacken können auch problemlos mit anderen Kleidungsstücken kombiniert werden.

Um auch nachts nicht vom rechten Weg abzukommen, ist eine Stirnlampe ein sinnvolles Ausrüstungsstück für den Wanderer. Die am Kopf befestigte Lichtquelle sollte möglichst aus LED Leuchten bestehen, da sie die maximale Leuchtkraft entwickeln und dabei am wenigsten Energie verbrauchen.

Letzte Etappe zur Pletzachalm

Wieder kontinuierliches Gehen, die Wechselbekleidung trocknet außen am Rucksack. Auf der Pletzachalm wieder das Pausenprogramm. Dann Aufbruch zu meiner Schlüsselstelle. Den ersten Teil der langen Steigung konnten wir noch im Schatten gehen, später dann mit der prallen Sonne im Nacken hochsteigen. Sie wird uns bis zum Abend nicht mehr verlassen. Schattige Passagen sind eher die Ausnahme. Ab der Passilalm geht es Kilometerlang auf einer neuen Forststraße weiter. Ein bisschen hoch und wieder ein bisschen runter.

Zum Mittagessen gibt es Gulaschsuppe mit viel Brot. Dazu natürlich die obligatorischen Müsliriegel und das Obst. Pausenprogramm. Zusätzlich schmiere ich die Füße mit Hirschtalg ein. Weiter. Es geht runter zum See, dort wartet der Kaffee auch uns. Und meine Turnschuhe auf mich. Aus dem Beutel nehme ich nur zwei Müsliriegel und lege ihn in den Begleitbus. Maria weiß Bescheid. Die Turnschuhe werde ich nicht anziehen. Auf den Schotterwegen sind höhere Schuhe angenehmer, in die nicht so oft kleine Steine fliegen.

Noch vier Stunden bis zum Abendessen. Später höre ich, dass schon einige nach der Kaffeepause aufgegeben haben. Insgesamt gefällt mir der Abschnitt zwischen Mittag- und Abendessen nicht so gut. Viel Sonne - wenig Abwechslung am Wegesrand.
Letzte Rast vor der Nachtetappe
Die "Krönung" ist ein Wegabschnitt an der Straße entlang und später querfeldein unter einer Hochspannungsleitung. Nicht mal der Funk zum führenden Luc klappt hier. Die Abendpause ist die längste - fast zwei Stunden. An der Essensausgabe halte ich meinen Teller hin und sage nur: "Voll!" Die Portion Nudeln mit Bolognesesoße, die dann auf dem Teller landet, beschäftigt meinen Magen für viele Stunden. Nach dem Essen wieder Pausenprogramm - diesmal mit Waschen. Offenbar stinken nicht nur die Anderen.

Für die Nachtetappe ziehe ich mich komplett um. Es wird langsam kühl. Stirnlampe und Fleecejacke: Alles liegt bereit. Dann versuche ich auf einer Bank im Saal ein wenig zu dösen. Gut 80 Wanderer sitzen und liegen auf Tischen und Bänken, einige sogar auf dem nackten Holzboden. Jeder ruht sich aus.
Nachtwanderung
Wir starten in die Nacht. Im hellen Mondlicht wird die Schotterpiste zum Komfortweg: Man braucht kein Licht. Während der zweiten Nachtrast gibt es eine heiße Suppe. Klasse - die weckt noch mal die Lebensgeister! Endlich, gegen 5.30 Uhr erreichen wir das "Steinerne Tor".

Hubert hatte mir vorher gesagt, dass sehr viele in der Nacht mal abbauen würden. Scheinbar bleibt mir das erspart. Vielleicht bin ich noch immer oder schon wieder zu aufgedreht - auf jeden Fall wie unter Drogen. 30 Minuten hinter dem "Steinernen Tor" die letzte Rast. In mir hat das Sport-Ich gewonnen. Das Unterbewusstsein hat sich kleinlaut irgendwo versteckt. Nichts zu sehen oder zu hören von ihm.

Beim Start von der letzten Rast stehe ich ganz vorne. Geht es doch um eine Platzierung? Nein! Ich will nur nicht als letzter ankommen. Die finale Etappe gehe ich neben einer jungen Frau. Erst habe ich es gar nicht gesehen - dann fällt es mir auf: Sie humpelt. An den Füßen trägt sie Treckingsandalen. Für die Wanderschuhe hat sie viel zu viele Verbände an den Füßen. Respekt! Ich gönne ihr den "Platz" vor mir und denke: "Wenn so Sieger aussehen, möchte ich hier nicht verlieren!" Und ich bin wirklich froh und dankbar, mit nur drei kleinen Blasen durchgekommen zu sein. Im Rofan-Haus gibt es Frühstück und die Urkunden. Mit einem Tempo muss ich die Freude von meinen Backen wischen, als ich die Urkunde erhalte.

ICH HABE ES GESCHAFFT!!!!!

Und wieder bin ich alleine, schön und schade zugleich. Per SMS kommen die ersten Glückwünsche von zu Hause, es hat sich offenbar schnell rumgesprochen… Das letzte halbe Jahr geht mir noch mal durch den Kopf: Die vielen Kilometer, der Zuspruch meiner Frau, meine Hunde, usw… Ich bin völlig überwältigt und gleichzeitig total stolz, das Projekt geschafft zu haben.

Am Ziel

Unterwegs der Outdoor-Shop