Trekkingstöcke, Wanderstöcke
Wanderstöcke
Während der traditionelle Wanderstock einst kunstvoll aus Holz geschnitzt und mitunter mannshoch war, haben die heutigen Trekkingstöcke wenig Ähnlichkeit mit ihm oder mit Opas Spazierstock. Die Hersteller entwickeln immer stabilere, leichtere Stöcke und die Hightech-Verstellsysteme werden immer weiter verbessert. Am beliebtesten sind stufenlos verstellbare Teleskop Wanderstöcke, doch es gibt sie auch als Faltstock zum Zusammenstecken. Doch wo genau und warum machen diese Stöcke Sinn? Und wie wählst Du das für Dich perfekte Modell?
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Drei geläufige Annahmen über Trekkingstöcke:
Das ist doch eher was für ältere Leute, oder?
Nein, denn Trekkingstöcke bieten für Wanderer jeden Alters eine hilfreiche Unterstützung. Sie erhöhen die Trittsicherheit im unwegsamen Gelände und verbessern das Gleichgewicht, wenn Du mit einem schweren Trekkingrucksack oder einer Kindertrage unterwegs bist – all das ist altersunabhängig.
Ich bin fit und deshalb brauche ich keine, oder?
Auch sportliche Wanderer sind mit Trekkingstöcken sicherer unterwegs. Vor allem auf felsigen Wegabschnitten minimieren sie die Sturzgefahr und bieten zusätzlichen Halt, da Dir quasi zwei zusätzliche Füße zur Verfügung stehen. Zudem werden Deine Gelenke geschont und der Kraftaufwand kann auf Arme und Beine verteilt werden. Vor allem in steilem Gelände ist dies angenehm spürbar.
Ich kann doch einfach meine Nordic-Walking-Stöcke zum Wandern nehmen, oder?
Besser nicht! Zwar handelt es sich auch hier meist um verstellbare Teleskopstöcke, doch sie sind häufig nicht so stabil wie Trekkingstöcke. Und das müssen sie auch nicht sein, denn beim Nordic Walking dienen die Stöcke hauptsächlich dazu, den Oberkörper aktiv mitzubewegen. Trekkingstöcke müssen einiges an Gewicht halten können, wenn Du mit Deinem schweren Wanderrucksack auf dem Rücken aus dem Gleichgewicht gerätst oder Dich beim bergab Gehen abstützt.
Welche Fragen stellen sich vor dem Kauf?
- Welches Griffmaterial gefällt mir am besten?
Die Griffe in unserem Stock-Sortiment sind ergonomisch geformt und lassen sich somit gut halten. Das Griffmaterial kann man grob unterteilen in Griffe mit Schaumgummi-Bezug und Griffe aus Kork. Die Wahl ist letztendlich Geschmackssache. Schaumgummi (zum Beispiel EVA-Schaum) ist rutschsicher, feuchtigkeitsbeständig und angenehm weich. Doch viele bevorzugen auch die feuchtigkeitsabsorbierende und natürliche Oberfläche von Korkgriffen. Zudem gibt es Trekkingstöcke, bei denen der Griffbereich nach unten hin verlängert ist. Das hat den Vorteil, dass man den Stock bei Bedarf schnell und bequem einmal kürzer fassen kann. Griffe, unter denen ein Antischock System angebracht ist, eignen sich zudem besonders gut für den Einsatz beim Trekking auf hartem Untergrund.
- Sind mir Gewicht und ein kleines Packmaß wichtig?
Trekkingstöcke unterscheiden sich im Gewicht und im Packmaß. Auf längeren Wanderungen oder auf Trekkingtouren schauen viele darauf, dass die Wanderstöcke besonders leicht sind und sich gut am oder im Rucksack verstauen lassen. Steht den Stöcken eine Flugreise bevor, kann das Packmaß ebenfalls eine Rolle spielen. Das Gewicht richtet sich hauptsächlich nach dem verwendeten Material (zum Beispiel Aluminium oder das leichtere Carbon) und das Packmaß danach, aus wie vielen Segmenten der Trekkingstock besteht.
- Welches Verschluss-System bevorzuge ich?
Alle Hersteller sind beim Teleskopstock darauf bedacht, verlässliche und bedienungsfreundliche Verstellsysteme anzubieten. Dennoch kann jeder Wanderer seine eigene Vorliebe entwickeln, wie er seine Stöcke am liebsten einstellt. Unterscheiden kann man hier drei Arten von Verstellsystemen: Dreh-Mechanismus mit Spreizdübel im Stockinneren, Einstellen per Klemmverschluss oder Einstellen per Druckknopf. Die beiden ersten Varianten können besonders leicht und schnell mit Handschuhen bedient werden, zudem ist der Teleskopstock bei diesen Varianten stufenlos verstellbar.
Die Teleskop Wanderstöcke richtig einstellen
Als Maß für die optimale Stocklänge gilt, dass sich Unter- und Oberarm im rechten Winkel befinden sollten, wenn Du den Griff des Stockes in der Hand hältst. Das wird von den meisten Personen als passende, angenehme Länge beim Wandern auf ebener Strecke empfunden. Bei einer Körpergröße von 175 cm bedeutet es eine ungefähre Stocklänge von 120 cm.
Bei längeren An- oder Abstiegen ergibt es Sinn, die Länge des Stocks anzupassen. Je nach Neigungswinkel des Weges verkürzt man den Trekkingstock bergauf um etwa 5 – 10 cm und bergab verlängert man ihn um 5 – 10 cm. Die richtige Länge findet man am besten durch Ausprobieren vor Ort im Gelände.
Wann ist Vorsicht geboten?
Es empfiehlt sich, die Wanderstöcke auf einer Tour nicht dauerhaft und pausenlos zu nutzen. Der Gewöhnungseffekt könnte sonst mit der Zeit zulasten Deiner natürlichen Trittsicherheit und Deines Gleichgewichtssinns gehen. Auf schwierigen Wegstrecken, z. B. bei Felsspalten, solltest Du die Stöcke fassen, ohne dabei die Handschlaufen anzulegen. So schützt Du Deine Handgelenke, falls der Trekkingstock unerwartet in einer Spalte einklemmt. Bei einem Transport außen am Rucksack werden die Stöcke am sichersten mit den Spitzen nach unten angebracht.
Die Vorteile von Trekkingstöcken im Überblick:
- die Gefahr eines Sturzes wird minimiert, da man zwei zusätzliche „Standbeine“ hat
- die Trittsicherheit wird erhöht
- Kraftverteilung auf Arme und Beine
- verbesserte Haltung im Schulterbereich
- der Gang wird aufrechter und dadurch die Atmung tiefer
- Knie- und Hüftgelenke werden entlastet
Die Haupt-Einsatzbereiche:
- unterwegs mit schwerem Trekkingrucksack oder einer Kindertrage
- bei starken An- oder Abstiegen
- im unwegsamen Gelände
- beim Durchqueren von Bachläufen
- beim Schneeschuhlaufen
Fazit:
Trekkingstöcke sind praktische Begleiter für Wanderer jeder Altersgruppe. Sie helfen dabei, Kraft zu sparen und erhöhen die Trittsicherheit, vor allem wenn Du in schwierigem Gelände und mit schwerem Gepäck unterwegs bist. Dein persönlich ideales Modell wählst Du hauptsächlich in Bezug auf Griffmaterial und ein Verstellsystem, das Dir am besten liegt, aus. Und schon kann es losgehen mit Deinem Outdoor Sport im Gelände oder zur Trekking Tour in hohe Bergregionen!