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Hochtour auf den ?König? der Ostalpen

von Alexandra Lischka

Tipps

Für Hochtouren kleidet man sich am besten in ausreichend Schichten: lange Unterhose, Trekkinghose, Tshirt, Longshirt. Gerade bei anspruchsvollen Trekkingtouren sollte die Auswahl der richtigen Hose auf jeden Fall eine Priorität sein. In unserem Sortiment an Trekkinghosen finden Sie Modelle, die aufgrund des angenehmen Tragekomforts von der Tageswanderungen bis zum Alltag perfekt geeignet sind.

Viele unserer Wanderschuhe sind für lange Wanderungen mit Gepäck sowie das klassische Backpacking ideal. Für ein ermüdungsfreies Wandern, sollten Wanderschuhe vor allem eine optimale Passform haben. Bei uns finden Sie eine Riesenauswahl an Trekkingstiefeln, die so bequem sind, dass Sie die womöglich auch im Alltag tragen werden!

Vor Jahren nahm ich an einer Exkursion in die Rocky Mountains teil. Damals, in den Weiten der kanadischen Wildnis, wurde meine Bergleidenschaft geweckt. Seit dem versuche ich so häufig wie möglich in die Berge zu kommen, gar nicht so einfach wenn man in Norddeutschland lebt. Vor allem die hohen, vereisten Gipfel haben es mir angetan. Aber obwohl ich schon viele Touren gemacht habe, war ich vor diesem Sommer nie weiter als an den Rand eines Gletschers gekommen. Das musste sich unbedingt ändern, schließlich ging ich in meinen Träumen echte Hochtouren, mit Steigeisen, Pickel und Seilschaft. Nachdem ich dann Anfang des Jahres auch noch mit dem alpinen Klettern angefangen habe, war klar: Diesen Sommer muss es klappen!

Da ich mir einiges über Séracs und Gletscherspalten angelesen hatte, wollte ich meine erste Tour gerne mit Bergführer und in einer Gruppe gehen ? safety first. Ich fing an im Internet zu recherchieren und stieß dabei auf ein Angebot der Alpin Schule in Sulden (Südtirol) am Ortler: Ein sechs Tages Programm zu dem unter anderem ein Klettertag, eine Konditionswanderung zum Hinteren Schöneck (3.143m) und eine leichte Gletschertour zur Suldenspitze (3.376 m) gehörte. Auch wenn diese Wanderungen an sich schon gut klangen, im Prinzip waren sie alle Vorbereitung für das Highlight der Woche: den Aufstieg zur Payerhütte auf knapp 3.000m und das Erklimmen des mit 3.900 Meter höchsten Gipfels der Ostalpen am Morgen danach: den Ortler.

Erster Blick auf den Ortler von der Payerhütte aus

Zu Beginn der Woche musste ich mich noch an die etwas dünnere Luft und die frischeren Temperaturen gewöhnen, außerdem war ich ziemlich nervös, weil ich Sorgen hatte ob ich dem Aufstieg auch konditionell wirklich gewachsen war. Auch wenn es in Flensburg einige steile Anstiege gibt, das richtige Training für eine Hochtour bietet der Norddeutsche Alltag weniger. Aber nachdem ich viel Spaß beim Klettern gehabt hatte, meine ersten beiden längeren Wanderungen gut liefen und mir das Gehen in der Seilschaft vertrauter wurde (hierbei ist die Gruppe durch ein Seil miteinander verbunden und sichert sich gegenseitig in Falle eines Sturzes z. B. in eine Gletscherspalte), fühlte ich mich recht bereit für den Ortler.

Der Gang zur Hütte war fast ein Spaziergang, wir gingen gemächlich und machten auf der Tabarettahütte nach ca. 2,5 Stunden halt. Bevor wir die Payerhütte erreichten, ging es über einen kleinen Holzsteg mit Glocke. Durch das Klingeln meldet man sich sozusagen beim Berg an. Am Abend wurde der nächste Tag und die Ausrüstung besprochen. Die Nacht auf der Hütte schlief ich schlecht. Ich war aufgeregt und weil ich die vorherigen Tage immer alleine in meinem Zelt geschlafen hatte, war es auch ungewohnt, sich das Zimmer zu teilen.

Felskletterei auf dem Weg zum Gipfel

Früh um 5 Uhr machten wir uns bereit: lange Unterhose, Trekkinghose, Tshirt, Longshirt - für Hochtouren kleidet man sich am besten in ausreichend Schichten. Dann noch die Kopflampe auf dem Helm justiert, Pickel und Steigeisen am Rucksack befestigt und los geht's! Der Beginn der Besteigung verlief fast im Flug. Wir kletterten etwa im gefühlten 2er Grad (mittelschwere Felskletterei) an den Felsen empor. Auch durch die Dunkelheit bedingt, schaltete ich meinen Kopf fast komplett aus und konzentrierte mich nur auf meine Bewegungen. Nachdem wir den Gletscher erreichten, wurden Pickel und Steigeisen rausgeholt. Nun begann der Teil vor dem ich mich am meisten fürchtete. Der gefühlt ewig weite steile Weg über den Gletscher. Wir gingen in einem gleichförmigen Schritt, den der Bergführer vorgab und erreichten nach insgesamt 3,5 Stunden den Gletscher. Was für ein Gefühl! Inzwischen war es hell geworden, die Sonne schien und der Himmel war blau. Ein wahnsinniger Anblick des Alpenpanoramas.

Wir verbrachten etwas Zeit auf den Gipfel mit Fotografieren, dem Bestaunen der Aussicht, Tee trinken. Hunger hatte ich trotz der Anstrengung keinen. Anschließend machten wir uns dann auf die ebenso lange Rücktour. Zu viel Zeit konnten wir uns nicht lassen denn es kann gefährlich werden, wenn man einen Gletscher zu spät überquert, Glättegefahr durch höhere Temperaturen etc. Deshalb war auch der frühe Aufstieg erforderlich. Erst als wir die steilen Kletterpassagen zurück nahmen, wurde mir klar welche Strecke wir in den frühen Morgenstunden hinter uns gebracht hatten. Außerdem wurde mir bewusst, wie viel anstrengender für die Knie doch immer der Rückweg ist. Aber die Tour war es wert. Auch wenn ich auf dem Rückweg noch konzentrierter war, setzte allmählich ein Glücksgefühl ein und als wir die Hütte wieder erreichten, hatte es sich in eine richtige Euphorie verwandelt.

Geschafft! Unglaublich schönes Alpenpanorama vom Gipfel aus.


Meine erste Hochtour hat mir ein noch deutlicheres Gipfelerlebnis gegeben als alle meinen bisherigen Bergtouren. Außerdem bin ich noch näher an mein geliebtes Element Eis gekommen. Und der Ausblick war unglaublich! Der Ortler war sicherlich nicht der letzte vergletscherte Berg den ich bestiegen habe!
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