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Pilgertour durch Spanien

von Carmen Caputo

Tipps

Ein Klassiker beim Wandern: Zu jeder Tour gehört natürlich ein Rucksack. Dieser muss vor allem bequem und doch sehr robust sein. Gab es früher einfach "nur" einen Rucksack, so kann man heute spezielle Rucksäcke, zum Beispiel extra anatomisch auf Frauen angepasst, erhalten. Wir beraten Sie da gerne!

Wer unterwegs auf großer Wandertour ist, braucht natürlich auch einen guten Schlafsack. Da man bis zu 60 Mal während der Nacht seine Schlafposition wechselt, sollte der Schlafsack jede Menge Bewegungsfreiheit bieten. Wichtig ist aber auch, wo Sie wandern. So gibt es vom gut isolierten Expeditionsschlafsack bis hin zum leichten Sommerschlafsack für die Tropen eine riesige Auswahl.

Ankunft in Roncesvalles. Es ist Mittag. Endlich. "Buon Camino.", murmelt ein Pilger und zieht mit aufgeblähtem Regencape zügig an mir vorbei. Und "Buon Camino.", gebe ich zum ersten Mal stolz zurück.

Als mir der alte Mann im Kloster mürrisch den ersehnten Stempel in meinen leeren Pilgerausweis drückt ist es amtlich: Jetzt bin ich eine Peregrina. Mit Schlafsack und einem Rucksack, der auf meine Hüften drückt. Noch fühle ich nichts von der Magie, die auf diesem Weg liegen soll. Liegt wohl am Wetter. Es regnet. Für alle Fälle bin mit froschgrüner Regenjacke, GPS-Handy und Alarmpieper ausgestattet. Zu Hause macht man sich halt Sorgen.

Auf dem Pilgerweg


Hinter Pamplona geht es zu riesigen Windrädern, der Sierra del Perdon, hinauf. "Wo sich der Sternenweg mit dem Weg des Windes kreuzt,", steht auf dem Pilgerdenkmal geschrieben. Stimmt. Der Wind bläst heftig und die Sonne brennt. Meine Füße auch, der Weg war steil. "Buon Camino.", wünscht mir eine Gruppe Japaner. "Buon Camino.", gebe ich zurück, bevor ich mich an den steinigen Abstieg mache und den Rest des Tages vor mich hin fluchen werde. Daran ändert sich in den nächsten Tagen nicht sehr viel. Unbarmherzig knallt die Sonne auf Hände und Arme und es fällt schwer, die kleinen Bergdörfer mit ihrer Postkartenidylle, die Wiesen und Weiler bei 40 Grad zu genießen. Am Abend ist es noch fremd eine Albergue zum Schlafen zu suchen; ein Bett mit dem Schlafsack als "meins" zu kennzeichnen; zu duschen, solange das Wasser noch heiß ist; sich nebenbei in einer schmuddeligen Bar mit Cafe con leche samt Bocadillo zu stärken.

Magie? Fehlanzeige. Eher Schnarchkonzert und muffiger Käse. Vier Tage später erreiche ich Logrono. Die städtische Herberge ist riesig und damit auch anonym. Glaubte ich wenigstens. Bis ein Chor mit "Buon Camino" hinter mir herruft. Die Japaner vom Windpass. "Buon Camino.", gebe ich erschöpft zurück und schlage ihr Angebot, gemeinsam zu essen, für heute aus. 33 km Berg rauf, Berg runter haben ihre Spuren hinterlassen. Mit der Einwegbettwäsche in der Hand schleiche ich die Treppen hinauf, ignoriere den Desinfektionsmittelgestank und falle nach einer kurzen Dusche in einen tiefen festen Schlaf.

Malerhaftes Spanien

Nur lang ist er nicht. Fünf Uhr in der Frühe. Tütengeraschel aus dem Bett links neben mir. Eine Stirnlampe blendet in mein Gesicht. Eine Stimme murmelt mir "Oh sorry" entgegen. Im Lichtkegel meines inzwischen ebenfalls erwachten und knisternden Nachbarn zur Rechten packe ich meine Habseligkeiten zusammen und verschwinde nach einer Katzenwäsche ebenfalls hinaus in die dämmernde Stadt. Mensch, bin ich gerädert. Und in den Straßen ist kein Mensch zu sehen. Kein normaler jedenfalls. Höchstens ein Pilger. Einfach gelben Pfeilen und Muscheln nachstolpern, wechseln sich in den nächsten Etappen rote Sandsteinfelsen Weinanbau und Weizenfeldern ab.

Kurz hinter Burgos beginnt die Meseta. Schattenlos und eintönig soll sie ja sein. Das ist noch untertrieben. Glutheiss drückt die Sonne im Rücken, der Weg zwischen gewelltem Hochland und Getreidefeldern heftet sich kilometerweit an meinen Blick. Wer hier nicht an Aufgeben denkt ist die Meseta nie gegangen, sagen die Spanier. Und recht haben sie. Mein Rucksack ist noch schwerer als sonst. Und drei Liter Wasser sind schon am Morgen leer.

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