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Wandern im Siegerland

von Carmen Caputo

Tipps

Für jedes Terrain und für jede Gelegenheit gibt es die passenden Wanderschuhe: Vom leichten Allroundwanderstiefel bis hin zu hochalpinen Stiefel.

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Auf dem Kindelsberg im Siegerland

Ein Linksschwenk führt uns wieder auf die Normalroute zurück und nach einem erneuten Anstieg erreichen wir dann tatsächlich die unterhöhlte Martinshardt. Wir befinden uns jetzt auf 616 m und nette Menschen haben hier ein Gipfelkreuz samt Verschnauf-Bank aufgestellt. Während Paolo erschöpft seine Wanderschuhe auszieht und seinen Füßen eine Ruhepause gönnt, greife ich nach dem Gipfelbuch und trage einen kleinen Willkommensgruß für die nachfolgenden Wanderer ein. Ich mache das immer gern und lese natürlich auch die bereits geschriebenen Zeilen. Bevor wir unsere Rücksäcke wieder schultern umkreisen wir einen mit den Jahren gut angewachsenen Steinhaufen und legen ebenfalls Stein darauf. Eine schöne Geste, die ich eigentlich nur vom Jakobsweg her kenne. Wer lädt nicht allzu gerne seine Sorgen auf einem Berg ab, anstatt sie wieder mit hinunter ins Tal zu schleppen?
Der Kindelsberg im Siegerland
Befreit ziehen wir weiter und während unser Weg wieder etwas an Höhe verliert erscheint der Kindelsbergturm in seiner 22 m hohen Pracht vor uns. Paolo schmalzt zufrieden auf, nachdem ich ihm von meinen Essensplänen berichte. Kurze Zeit später sitzen wir mit der Mittagssonne im Rücken auf einer gutbesuchten Terrasse und lassen uns die deftige Hausmannskost so richtig schmecken. Irgendwann endet jede Pause einmal. Und das ist auch gut so, denn was uns nach dem Turm erwartet ist fast unbeschreiblich. Ein schmaler Pfad führt wieder hinunter, nicht ohne uns links und rechts seine geradezu grenzenlose Aussicht bis weit ins Siebengebirge hinein, dar zu bieten.

Leider scheitert der Versuch, diese unaufhörliche Weite mit der Kamera einzufangen und so müssen nur einige Fotos als Erinnerung reichen. Jetzt wird klar, warum man eine der nachfolgenden Gruben Glücksanfang genannt hat. (Warum eine Strumpf heißt, bringen wir nicht in Erfahrung. Am Bergwerk Waldesruh und weiteren Gruben entlang führt ein sogenannter Waldschadenspfad mit zahlreichen Erklärungstafeln gemütlich bergab, bis wir erneut die Wahl zwischen Normalweg und Highlight-Variante, der sogenannten V2, haben.
Natürlich wählen wir Letztere, die zwar nicht mehr durch wilde Felsen besticht, uns dafür aber mit besonderer Flora und Bachfauna lockt. Außerdem geht es an dem Zitzenbacher Naturfreibad, dem sogenannten Kultbad Kreuztals, entlang. Sobald es die Temperaturen zulassen wird es zum Treffpunkt junger Leute, die sich in der Sonne rekeln oder im Wasser das Feierabendbier genießen. Was sich in wenigen Minuten vor unseren Augen noch alles herumrekelt wird können wir noch nicht erahnen und blicken so völlig unbeeindruckt auf das niedrige Wasser und die gähnende Leere, die nur durch zwei Pärchen am Wiesenrand unterbrochen wird.
Da! Ich seh was!", ruft Paolo plötzlich und nähert sich vorsichtig dem Becken, während ich noch unbeteiligt auf dem Weg stehen bleibe. Bei meinem naturbegeisterten Mann kann sich ein "Da! Ich seh was!" von einem ausgewachsenen Elefanten bis hin zu einer winzigen Butterblume bewegen. "Eine Schlange!", ruft er mir so leise wie möglich zu. "Eine Schlange!"
Ringelnatter
Meine Neugier ist geweckt, zumal er wie ein Verrückter die Kamera über dem Beckenrand hin und her bewegt und dabei fast ins Wasser fällt. Aber dann erkenne ich sie auch! Mit heftigen Links-Rechts-Windungen gleitet eine riesige Ringelnatter über die Wasseroberfläche im Versuch dem Kameraklicken zu entkommen. Doch Paolo ist nicht zu bremsen und drückt unentwegt auf den Auslöser. So häufig bekommt man eine Ringelnatter nicht zu Gesicht. Sie ist zwar nicht giftig, dafür aber sehr scheu. Nach wenigen Augenblicken gelingt die Flucht und wir blicken ihr bewegt nach bis sie in den schwummerigen Ecken des Beckens endgültig verschwunden ist. Nachdem ich eine geschlagene Viertelstunde auf dem winzigen Kameramonitor, unter dem Glückstaumel meines Mannes, sämtliche Fotos unserer Zufallsbekanntschaft genügend bestaunt habe, ziehen wir endlich weiter. Vorbei an einer Pferdekoppel führt ein schmaler Waldweg wieder bis zum Parkplatz am Krankenhaus hin.

Wir sind uns einig: Auch ohne Natter hat "mein" Weg hat in jedem Fall das Prädikat verdient.
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