Nationalpark-Haus Wittbülten

Nach stürmischer Strandwanderung Richtung Ost besuchen wir als Naturliebhaber das informative Umweltzentrum Wittbülten und nehmen uns Zeit zum Aufwärmen, da wir trotz winddichter Jacke leicht frieren. Mit einer faszinierenden Ausstellung und spannenden Veranstaltungen lädt das Nationalpark-Haus Wittbülten uns Besucher zu einer Entdeckungsreise durch die einmalige Naturlandschaft des Wattenmeeres ein. Besondere Attraktion ist ein 15 Meter langes und zwei Tonnen schweres Pottwalskelett, das unter der Decke der Halle schwebt. Der Wal war Ende November 2003 bei Norderney gestrandet.


Das Wattenmeer umfasst verschiedene Lebensräume. Dazu gehören u. a. Watt, Salzwiesen und Dünen. Das eigentliche Watt sind die Flächen, die bei Hochwasser überschwemmt sind und bei Ebbe trocken fallen. Das Watt nimmt zwei Drittel des gesamten Wattenmeeres ein. Die Beständigkeit des "Watt" ist sein Wandel.

Watt- und Wasservögel rasten und "tanken" Energiereserven für ihren langen Zug zwischen ihren Brutgebieten hoch im Norden und den Überwinterungsgebieten im Süden. Es ist zentraler Rastplatz des ostatlantischen Vogelzuges, Brut- und Mausergebiet für Wat- und Wasservögel, Winterquartier für Wildgänse, Kinderstube der Nordseefische, Speisekammer der Nordsee, Lebensraum für besondere Pflanzen (Seegras, Queller, Strandaster, Strandhafer), Kulturraum und Heimat der hier lebenden und arbeitenden Menschen, Erholungsgebiet für Millionen von Urlaubsgästen. Das Wattenmeer hat zudem wichtige Bedeutung als Lebensraum für Seehunde und Kegelrobben.



Wir sind einige Stunden unterwegs mit einem Nationalpark-Wattführer, gehen auf dem Meeresboden spazieren und erleben hautnah die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Naturraumes. So erfahren wir viel über naturkundlich-ökologische Schwerpunkte und finden Austern und Muscheln. Je nach Wetterlage kann das Sinken der Sonne mit einem beeindruckenden Farbenspiel verbunden sein. das manchmal nicht nur im Abendrot erstrahlt, sondern auch gelbe, violette oder gar grüne Farbtöne aufweist. An jedem Abend genossen wir die Sonnenuntergänge im Nordwesten der Insel.

Auf dem Rückweg sehen wir uns beim einstündigen Aufenthalt im idyllischen Hafen von Neuharlingersiel (Harlingerland in Ostfriesland) um. Ein beliebter Treffpunkt des romantischen kleinen Fischerdorfs. Hier liegt noch eine aktive Krabbenkutterflotte (14 Kutter) vor Anker. Die Krabbensaison beginnt meist kurz vor Ostern und endet je nach Wetterlage Mitte bis Ende November. Die Erträge sind im Sommer, wenn das Wasser warm ist, am Höchsten. Die einzelnen Kutter fangen jeden Tag zwischen zwei und zehn Zentner Krabben, im Jahre 2004 kamen so insgesamt 350 Tonnen zusammen.

Mit schöner Aussicht auf die Nordsee verabschieden wir uns aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und treten die Heimreise an.