Nachmittags ging es direkt nach der Wanderung in das Dorf Azrou. Mit dreckigen Klamotten und verschlammten Wanderschuhen erregt man doch mehr Aufmerksamkeit, als einem lieb ist. Aber die Marokkaner sind scheinbar ein äusserst freundliches und nachsichtiges Volk, dazu unten mehr. Der Ort ist relativ klein, hat ein Zentrum mit einigen kleinen Läden und Obtverkaufsständen, an denen wir uns erstmal mit Datteln und Mandarinen eindecken konnten. Die Moschee darf man leider nur von aussen anschauen, aber es genügte auch erstmal nach dieser anstrengenden Wanderung sich in einem Cafe auszuruhen und genüsslich den herrlichen marokkanischen Pfefferminztee zu trinken. Ein besondere Art von Minze die frisch aufgebrüht wirklich hervorragend schmeckt und das Lieblingsgetränk der Marokkaner ist.

Im Sonnenuntergang konnten wir noch einen schönen Blick auf den Ort und die umliegenden Berge bekommen, vom Aussichtspunkt an einem Hügel mit Höhlen mit der marokkanischen Krone auf der Spitze und den Gebetsaufrufen des Muezzin der Moschee im Hintergrund. Nach dem wieder leckeren Abendessen in der Herberge mit Suppe und Lammfleisch sind wir nochmals in den Ort gelaufen. Einige Leute dagegen nutzten die freie Zeit, um in ein arabisches Bad "Hamam" zu gehen und sich von Grund auf zu reinigen. Die Meinungen reichten hinterher von genial bis schrecklich, denn es ist nicht jedermanns Sache, mehrere Stunden von einer(m) Bediensteten die alte Haut abgerieben zu bekommen, zusammen mit mehreren anderen im 30-40ºC warmen Raum.

Eine Affenwanderung erlebten wir am nächsten Tag. Na ja, so anstregend war´s dann auch nicht. Das bezieht sich mehr auf die Affen, die wir auf der zweiten Wanderung getroffen haben. Den ersten begegneten wir am Haltepunkt unseres Reisebussen. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen, wir gaben Brötchen, Kekse und Bananen und die Affen liessen sich fotografieren. Hey, eigentlich war das ja nur positiv für die Affen. Danach ging es auf den langen Weg in Richtung eines alten Vulkans. Oben auf dem ehemaligen Vulkan war es einfach zu kalt, um länger herumzusitzen und wir traten schnell die Weiterwanderung an. Ein paar Leute machten einen Abstecher in ein nahegelegenes Berberdorf, das aus 3 Zelten und einem Brunnen bestand, daneben viele Hühner und Hunde. Wir wollten die Leute ja nicht erschrecken, blieben deshalb etwas entfernt stehen, doch als uns die Frauen des Dorfes gesehen hatten, luden sie spontan alle 40 Leute in ihre Zelte zu einem Tee ein. Die letzten Kilometer ging es dann durch Sturm und Regen zum Bus, der uns zur nächsten Etappe in das Hotel nach Fez fuhr.