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Kilimanjarobesteigung

von Johannes Stupp

Tipps

9km von Machame Village (1800 m) zum Machame Camp (3000 m)

Wir bewältigten auf der Machame Route in sechs Tagen mehr als 80 Kilometer. Am anstrengenden Gipfeltag brachen wir schon um 0 Uhr auf, waren über 13 Stunden auf den Beinen und bewältigten in dieser Zeit knapp 4200 Höhenmeter – vom Barafu Camp (4600m) zum Gipfel (5895m) und wieder zurück bis zum Mweka Camp (3000m). Gerade an diesem Tag spürten wir diesen herausfordernden Mix aus Höhe, Kälte, Hitze und körperlicher Anstrengung.

Um diese körperliche Herausforderung nur zu erläutern: Der Gipfelaufstieg wurde von der Multifunktionsuhr mit 4500 Kalorien berechnet. In diesen 7 Stunden verbrannten wir also eine zweifache Tagesration an Kalorien. Der Bergführer Babuji brachte uns besonders am Gipfeltag an die Grenzen des Machbaren. Der Berg selber tat sein übriges und bescherte uns Gipfelstürmern ein paar unvergessliche Augenblicke und Ausblicke. Den Gipfelerfolg konnten wir aber erst mit etwas Abstand richtig realisieren und genießen, nämlich dann, als wir nach dem Abstieg anstelle von Zelt und Isomatte wieder die hoteleigene Dusche und das Bett genießen durften.

Der Trail beginnt auf einer stillgelegten Forststraße, schön breit und angenehm zu gehen. Nach etwa einer Stunde endet diese Straße und der eigentliche Trail beginnt, immer weiter in den dichten dunklen Wald hinein. Nur selten ist ein Blick durchs Blätterdach auf den Himmel möglich. Die Anstiege sind moderat und führen über einen Kamm, der aber im dichten Wald als solcher nicht zu erkennen ist. Je höher man steigt, desto stiller und dunkler wird es. Die dunkelgrünen triefenden Moospolster an den Bäumen und Ästen nehmen unglaubliche Dimensionen an. Nach etwa der Hälfte des Weges wird es anstrengender, die Steigung größer. Es wird feuchter und rutschiger, Bäume und Wurzeln versperren hin und wieder den Weg. Gegen Mittag ist auch in der Trockenzeit immer mit einem kurzen, aber heftigen Regenschauer zu rechnen.

Gegen Ende dieser Etappe wird es wieder heller, der Beginn der Heide- und Moorzone kündigt sich an. Die langen Flechten an den Bäumen weichen, Erikazeen übernehmen in dieser Region die Regie. Wenn keine Wolken den Himmel verdecken, hat man bereits von hier mit die schönsten Blicke auf den Kilimanjaro (vor allem morgens und abends). Hier inmitten der Erikazeen und den letzten Vertretern des Regenwaldes liegt das Machame Camp.

10 km vom Machame Camp (3000 m) zum Shira Camp (3800 m)
Impressionen am Kilimanjaro
Zu Beginn geht es recht gemächlich weiter durch die Erikazeenwälder, bevor auch diese Pflanzen kleiner und in ihrer Zahl geringer werden. Der Weg wird schmaler und felsiger und nun ist deutlich zu erkennen, dass man sich auf einem Kamm bewegt. Nach etwa einer Stunde kann man eher von einem Steig sprechen als von einem Weg - es wird steiler, an manchen Stellen muss man sogar leicht klettern - gut, dass wir die notwendige Kletterausrüstung eingeplant hatten.

Nach etwa 2 Stunden tauchen die ersten Senecien auf, und wieder eine Stunde später muss eine 20 m hohe Felswand überwunden werden. Der Steig schlängelt sich anschließend an einem 30 oder 40 m tiefen Abgrund entlang. Die meisten Pflanzen dringen nicht mehr in diese Höhen vor, vereinzelt sind noch Grasbüschel und Gestrüpp zu sehen - mit Ausnahme der in großer Zahl vorkommenden Senecien.

Über Fels und Stein geht es - manchmal die Hände zu Hilfe nehmend - weiter, um hausgroße Felsen herum oder vorbei oder drüber. Doch man muss aufpassen, denn alles ist unwahrscheinlich feucht und rutschig, und es geht immer wieder einmal an 50 m tiefen Abgründen vorbei. Nach etwa 5-6 Stunden ist der Rand des Shira Plateaus erreicht, und während der letzten halben Stunde kann man es auf einem gut ausgetretenen Weg wieder etwas lockerer angehen lassen.

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