Im Winter durch Irland
von Doris WöhnckeTipps
Aber nicht nur Kopfschutz ist bei kühlem Wetter sinnvoll, sondern auch der Hals sollte durch einen Schal geschützt sein. Denn nichts ist blöder, als im Urlaub krank zu werden!
Once around Eire... mit dem Auto einmal um die grüne Insel
Wer überlegt ob und vor allem wann sich eine Reise nach Irland lohnt, hier die allumfassende Antwort: Winter! Diese Antwort impliziert nicht nur das 'ja', sondern entblößt den absoluten Geheimtipp, rund ums Reisen in und nach Irland.
Wie ich darauf komme: Im Januar diesen Jahres flogen wir zu zweit nach Dublin
um dort nach zwei Tagen Stadtgucken ein winziges aber vollkommen ausreichendes
Auto für einen Appel und ein Ei zu mieten, und damit gen Süden zu
fahren. Die Hauptstadt hatte es uns zwar angetan, jedoch konnten wir es kaum
erwarten die grünen Wiesen auf steil herabstürzenden Klippen zu sehen
und Meeresluft zu atmen.
Mit unserem ersten Zwischenstopp Waterford im Südosten der Insel erwartete
uns eine mittelgroße Hafenstadt, die auch ohne Schnee ein nachweihnachtliches
und urgemütliches Flair ausstrahlte. Südlich von Waterford erstreckte
sich zur Weiterfahrt am nächsten Tag mit der R675 eine Straße mit wunderschönstem
Meeresblick, die aus dem im Winter
herrlich leeren Strand von Tramore wegführt. Mee(h)r durchatmen ging nicht!
Über die etwas überschätzte Stadt Cork fuhren wir weiter nach
Killarney, wo wir das in Irland typische Women's Christmas hautnah miterlebten:
Am 6. Januar gehen nämlich die Ladies aus, was einen Überschuss an
weiblicher Präsenz im Nachtleben nach sich zieht. Das wiederum kann man
negativ wie positiv sehen ;-) Killarney selbst hat außer Pubs nicht viel
zu bieten, ist aber ein hervorragender Ausgangspunkt für Kurz- (oder Lang-)
Ausflüge zum Ring of Kerry -- der berühmtesten Panoramaküstenrundstraße
Irlands.
Weiter ging es für uns aber nach Dingle, einem Fischerort an der Halbinsel Dingle Peninsula. Am bekanntesten ist Dingle für seinen Delfin Fungie, der untypisch für diese Gegend ständig in der Bucht vor der Stadt lebt und sich gerne von Einheimischen und Touristen beobachten lässt. Fungie ist schon seit 1983 festes Mitglied der Dinglegemeinde und vermutlich DER wirtschaftliche Leistungsträger in diesen schwierigen Zeiten. |
Für ein paar Euro schipperte uns ein grummiger aber nicht wenig liebenswürdiger
Kapitän aus Mangel an Mitpassagieren exklusiv raus vor die Stadt, wo wir
Fungie, den Bottlenose Dolphin kennenlernten. Die kalte Januarluft wehte uns
zwar heftig um die Nase, aber ausgestattet mit Mütze und Schal war die
Luft einfach zum Genießen.
Unser nächster Halt war Limerick: Die Stadt
liegt an Irlands bekanntestem Fluss, dem Shannon. Eine etwas lahme Pub- und
Partyszene wurden uns aber durch ein Heimspiel der Munsters, dem amtierenden
irischen Rugby-Meister entschädigt: Im Thormond Park herrschte grandiose
Stimmung (nebst Ratlosigkeit ob des völlig verrückten und undurchschaubaren
Spielregeln). So lernt man eine fremde Kultur kennen, hier ist das Herz ein
Rugby! Am Abend gab es Shepherd's Pie und Guinnes. Delicious!