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Hochtouren in Kanada

von Alexandra Lischka

Tipps

Für Hochtouren kleidet man sich am besten in ausreichend Schichten: lange Unterhose, Trekkinghose, Tshirt, Longshirt. Gerade bei anspruchsvollen Trekkingtouren sollte die Auswahl der richtigen Hose auf jeden Fall eine Priorität sein. In unserem Sortiment an Trekkinghosen finden Sie Modelle, die aufgrund des angenehmen Tragekomforts von der Tageswanderungen bis zum Alltag perfekt geeignet sind.

Viele unserer Wanderschuhe sind für lange Wanderungen mit Gepäck sowie das klassische Backpacking ideal. Für ein ermüdungsfreies Wandern, sollten Wanderschuhe vor allem eine optimale Passform haben. Bei uns finden Sie eine Riesenauswahl an Trekkingstiefeln, die so bequem sind, dass Sie die womöglich auch im Alltag tragen werden!

Diesen Sommer verbringe ich in Squamish, British Colombia in Kanada. Squamish ist von Bergen umzingelt und liegt eine Stunde nördlich von Vancouver. Es ist ein Paradies für jeden Kletterer: hier gibt es wundervolle alpine Kletterrouten, harte Sportkletterrouten und abenteuerliche Mehrseillängen. Ich versuche derzeit die Rissklettertechnik zu meistern. Dabei verklemmt man diverse Körperteile in Spalten des Felses. Zum Beispiel gibt es in Squamish viele Finger- und Handrisse. Es macht mir viel Spaß, aber nach einer Woche intensiven Trainings wollte ich doch gerne zur Abwechslung einen Berg besteigen.

Die Wahl fiel zunächst auf den „Skypilot“, dieser 2031 Meter hohe Berg ist über einen Gletscher („Stadium Glaciar“) zu erreichen und an seiner schroffen Spitze zu erkennen. Zusammen mit drei Freunden machten wir uns bei sonnigen 25 Grad Celsius auf den Weg. Der Ausgangspunkt der Besteigung ist entweder über eine Seilbahn oder mit einem Fahrzeug mit Allradantrieb zu erreichen und liegt auf etwa 1000 Metern Höhe.

Beginn der Touren auf etwa 1000m mit super Ausblick


Wir entschieden uns für die letztere, günstigere Anreise. Zunächst schlängelt sich der Weg durch ein Waldstück, welches schnell steil wurde und sich in eine Gerölllandschaft entwickelte. Nach etwa zwei Stunden wandern erreichten wir den Gletscher und zückten unsere Eisäxte. Durch die Sonnenhitze hatte sich der Schnee aufgewärmt und es war etwas mühselig bergauf. Glücklicherweise war der Anstieg nicht allzu weit und schnell erreichten wir den Fels, an dem das Krakzeln begann!

Die Schlüsselstelle der Westroute, die wir wählten, sind die sogenannten „pink slabs“, die pinken Felsplatten. Diese polierten Felsen sind relativ steil, aber wir erkletterten sie schnell. Einer der wichtigsten Punkte für mich beim Bergsteigen ohne Seil ist, dass man nie etwas erklettert, das man nicht wieder seillos herunterklettern möchte. Der Rest der Route war technisch nicht sehr anspruchsvoll und nach etwa 4 Stunden erreichten wir den Gipfel!

Gletscherqueerung mit Mount Habrich im Hintergrund


Dort wurde erst einmal Sonnencreme nachgelegt und verschnauft. Der Weg bergab war nicht allzu schwierig, allerdings hatte meine Freundin Ihren Hut beim Gletscher runterrutschen verloren. Das war meine Chance die Heldin zu spielen, ich rutschte den Hang runter, stoppte mithilfe meiner Eisaxt auf Höhe des Hutes und rettete so ihren Kopf vor der UV-Strahlung. Beim Wandern gilt immer, lasse nichts zurück und nehme nur Fotos mit nach Hause! Alles in allem war Skypilot eine sehr schöne und nicht allzu anspruchsvolle Hochtour, die sich von Squamish in kurzer Zeit erreichen lässt. Während der Wanderung entdeckte ich mein nächstes Ziel: Mount Habrich, den ich zwei Wochen später bestieg.

Die ?pink slabs? der Skypilot Wanderung


Mount Habrich ist mit 1624 Metern nicht ganz so hoch wie der Skypilot, allerdings technisch anspruchsvoller. Zusammen mit meinem Kletterpartner entschieden wir uns für eine sechs Seillängen lange alpine Route des Schwierigkeitgrades 5.10b/c (6+/7-) mit dem Namen „Life on Earth“. Der Zustieg zur Route erfolgte über einen Pfad, der sich etwa zwei Stunden lang steil bergauf schlängelte. Wir transportierten drei Liter Wasser, ein 80 Meter langes Seil sowie die alpinen Kletterausrüstung (beim alpinen Klettern befinden sich im Gegensatz zum Sportklettern keine Bohrhaken im Fels und die eigene Sicherung erfolgt über das Anbringen von mobilen Sicherheitsmitteln wie ‘friends‘ oder Klemmkeilen entlang des Felsens).

Ausblick vom Skypilot


Die Erschöpfung über den Zustieg war wie weggeblasen als wir an der Felsroute ankamen und einen Blick auf die erste Seillänge warfen: sie sah toll aus! Jede einzelne Seillänge (auch pitch genannt) hatte es in sich und bedurfte unsere gesamte Konzentration. Der Fels war größtenteils in guter Qualität, allerdings bröckelte hier und da etwas von unseren Hand- und Fußtritten ab. Während der gesamten Route teilten wir uns einen kleinen Rucksack mit Wasser und Müsliriegeln. Unsere Zustiegs-Rucksäcke ließen wir am Ausgangspunkt der Route, damit sie uns beim Klettern nicht behinderten.

Nach etwa drei Stunden kamen wir am Ende der Route an und es bedurfte nur noch ein kurzes Kraxeln und im Nu standen wir auf dem Gipfel! Dort verschnauften wir erst einmal eine ganze Weile, kein Wind wehte und es war rundum still. Für den Abstieg mussten wir uns Abseilen, da kam das 80 Meter lange Seil zugute und es dauerte weniger als eine Stunde bis wir wieder am Ausgangspunkt der Route und bei unseren Rucksäcken ankamen.

Auf dem Gipfel mit Mount Habrich im Hintergrund


Meine nächsten Ziele habe ich auch schon angepeilt: Mount Garibaldi und Mount Baxter! Ganz nach Che Guevarra „Steigst du nicht auf die Berge, so siehst du auch nicht in die Ferne!“.

Auf halber Route zum Mount Habrich Gipfel


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