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Deutschland - Ostseeküste

von Jörg Knorr

Tipps

Kieler Förde - Lübecker Bucht

Im Westteil der Hohwachter Bucht muss ich am nächsten Tag eine 6-Stündige Zwangspause an einem Schießgebiet einlegen. Auch zu meiner Sicherheit, denn hier geht´s zur Sache. Immer wieder wird geballert. Gegen 20:00 geben mir die Posten das Zeichen, dass ich weiter darf. Im Hafen von Lippe erkundige ich mich nach den geplanten Aktivitäten im nächsten Schießgebietes, das ich morgen passieren muss. Bis 09:00 Uhr muss man da durch sein. Das heißt früh aufstehen, um nicht aufgehalten zu werden. 04:30 Uhr sitze ich im Boot und genieße anschließend ca. 10 Minuten den Sonnenaufgang. An diesem Tag werde ich die Sonne erst abends wieder sehen.

Hinter der Fehmarnsundbrücke treffe ich 2 Norweger, die im Kajak auf dem Weg von Larvik nach Frankreich sind. Seit März unterwegs wollen sie Weihnachten wieder zu Hause sein. Wir paddeln den Rest des Tages zusammen und werden abends von der Besitzerin einer Reetdachkate auf ihr Grundstück zum Zelten eingeladen. Inklusiv WC- u. Duschenbenutzung. Was will man mehr? Bei Tee mit Rum und Paddlerstorys wird der Abend noch lang. Ich beneide die beiden um die Zeit, die sie sich für ihre Tour genommen haben.

Irgendwann habe ich mal gehört: "Jeder von uns bekommt jeden Tag 24 Stunden geschenkt. Was wir damit machen ist unsere Sache" Ich bin überzeugt, die beiden machen das Richtige. Wir trennen uns am nächsten Tag wieder und mein Tagesziel heißt Mecklenburg.


Ankunft Mecklenburg

Kurz vor Boltenhagen schlage ich abends mein Zelt auf. Hier bin ich wieder allein in der Natur. Den ganzen Abend kommen nur 2 Spaziergänger vorbei. Sonst einfach nur Ruhe und Meeresrauschen, während die Sonne bilderbuchgleich untergeht. Ich sitze am Strand und bin einfach nur zufrieden.

Poel, Wustrow und Kühlungsborn sind Stationen des Folgetages. In Heiligendamm treffe ich mich für ein Interview mit Klaus Amberger von der Ostseezeitung. Hier hat sich einiges getan. Das Kempinski-Hotel beherrscht die Szenerie und strahlt Eleganz und Wohlstand aus. Das Kontrastprogramm für Paddler.

Gegen 15:30 Uhr treffe ich hinter Warnemünde, wie verabredet, Frank und Jens, mein Onkel und mein Bruder. Mit Frank werde ich einen Tag zusammen paddeln. Er zeigt das größte Interesse an meiner Tour und durch ihn bin ich eigentlich in den 70ern zum Paddeln gekommen. Ich wünsche mir, dass ich mit 65 noch so viel aktive Paddelbegeisterung an den Tag legen werde wie er jetzt.


Übernachtung in der Nähe von Boltenhagen
Nach einem gemeinsamen Abend am Strand kurz vor Graal Müritz paddeln wir am nächsten Tag bei frischem Wind von hinten vorbei an Graal Müritz und Wustrow bis Ahrenshoop, wo Frank sich wieder abholen lässt.

Allein geht es weiter. Noch eine Pause mit Landgang zum Leuchtturm Darßer Ort und dann Zelt aufbauen am Strand hinter Prerow. Vorbei an Zingst genieße ich am Folgetag den wilden Strand, der meinen Weg säumt. Hier merkt man, dass der Mensch bei der Landschaftsgestaltung noch weitestgehend außen vor geblieben ist. Ich fühle mich geradezu privilegiert. Das sind die Vorzüge des Reisens im Kajak: Ohne auf Mindestwassertiefen angewiesen zu sein überall paddeln und an Land gehen zu können. Eben auch da, wo es am schönsten ist. Einfach einzigartig hier.


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