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Deutschland - Ostseeküste

von Jörg Knorr

Tipps

3 Tage in Klein Zicker

Sassnitz bleibt rechts liegen und ich steuere Binz an, wohl eines der bekanntesten Ostseebäder auf Rügen. Das heißt aber auch Touristen satt mit allem was dazugehört, wie Imbiss-, Bier- und Souvinierstände ... Das volle Programm.

Da reicht eine kurze Pause, um die Beine zu vertreten und den Hunger zu stillen. Meine letzte Station an diesem Tag ist die Surf-Oase Klein Zicker auf Mönchgut. Ein einfacher Campingplatz, schöne Umgebung und reichlich Surfer. Das ist kennzeichnend für mein Problem, welches ich die nächsten Tage haben sollte. Die Surfer genießen den noch zunehmenden Wind, der mich hier 3 Tage fesselt.

Ich nutze die Zeit für Spaziergänge nach Lobbe, bzw. für eine Tour per Anhalter nach Göhren. Alles ganz nett, aber ich will weiter Richtung Usedom. Und dazu brauche ich weniger Wind, der hier selbst noch abends auf 7 bis 8 Beaufort auffrischt. Das Ziel ist so nah und ich hänge hier fest. Die Szenerie erinnert mich an meine erste Rügenumrundung 1995, die ich hier abbrechen musste. Der Wind wehte auch damals zu stark, aus der falschen Richtung und ich hatte kein entsprechendes Zeitpolster.

Am späten Nachmittag des 2. Tages hier versuche ich mich mit leerem Kajak im Brandungspaddeln, um das Extremwetter mal auszuprobieren, ohne große Risiken eingehen zu müssen. Klappt ganz gut, auch wenn direkt gegen den Wind ein Vorwärtskommen nur sehr sehr langsam möglich ist und viel Kraft kostet. Anschließend beschließe ich, es den nächsten Morgen zu probieren. Der Wind muss nur noch ein wenig nachlassen und möglichst ein bisschen mehr auf NW drehen. Morgens 05:00 Uhr sieht es nicht danach aus und ich verziehe mich nach kurzem Blick auf das Wasser wieder in mein Zelt.


Usedom

Um 07:00 Uhr ein weiterer Test. Das Wetter sieht gut aus. Schätze so 6 Windstärken aus Nordwest.

Gegen 08:00 Uhr sitze ich im Boot und peile den Ruden, eine Usedom vorgelagerte Insel an. Es läuft phantastisch. Das Boot liegt beladen satt und stabil im Wasser.Ich mache im Schnitt 8,5 km/h Fahrt und surfe oft mit über 15 km/h die Wellen runter.

Im Hafen auf dem Ruden werde ich auf eine Yacht zum Frühstück eingeladen. Die Segler schruppen Meilen für den Küstensegelschein und wundern sich, wo ich herkomme. Wir erzählen und entdecken wieder mal gemeinsame Wurzeln in Rostock.

Gestern Abend soll ein SAR-Boot hier aktiv gewesen sein, um mehreren in Seenot Geratenen zu helfen. Schließlich mach ich mich wieder auf den Weg. Ich will heute noch bis Ahlbeck, wo Frank, mich abholen wird. Also wird die Zeit auf Usedom heute nur für Kurzbesuche reichen.

In Karlshagen, Zinnowitz und Koserow lege ich Pausen ein. Das Anlanden und Losfahren gestaltet sich heute etwas schwieriger als sonst, da ich jedes mal durch die Brandung muss. Da dauert das Wegkommen schon mal ein paar Minuten bis die richtige Welle kommt, die einen dann schließlich vom Strand zieht. Aber dafür kommt der Wind jetzt direkt von hinten, was mich geradezu an Usedom vorbeijagen lässt.


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