Kauf auf
Rechnung
Versand innerhalb
Deutschlands gratis ab 35€
  • Merkzettel Merkzettel
    0
  • Warenkorb Warenkorb
    0 0,00

Canadian Eskimo Dogs & Eisbären

von Anne Kiel

Tipps

Bei kleineren Ausflügen kann man seine Fotoausrüstung auch einfach in einer handlichen Fototasche verstauen. Natürlich gibt es für empfindliche Objektive auch gepolsterte Aufbewahrungsboxen zum Schlag- und Staubschutz. Die so genannte Lens Box kann mit einer Schlaufe am Gürtel befestigt werden. So hat man seine Hände immer frei, wenn einem das ideale Motiv vor die Linse kommt.

So fühlte ich mich selbst als feiner Mittagssnack für einen Eisbären und mein Herz machte einen ordentlichen Satz, als dieser plötzlich auf uns zukam. Zum Glück war er mehr an dem Fleisch interessiert, das die Hunde fraßen und klaute sich ein Stück hier und da. Während er zufrieden sein Mittagessen genoss, konnte ich die übrigen Hunde füttern. Dabei gingen alle Bewegungen jetzt ein bisschen schneller als zuvor und ich hatte die ganze Zeit ein Auge auf den Bären. Ebenso ließ natürlich Brian unseren Besucher nicht aus den Augen und hielt vorsichtshalber ein Gewehr mit Schreckschusspatrone bereit. Für ihn war das ein ganz normaler Arbeitstag, aber für mich, die normalerweise 8 Stunden täglich an einem Schreibtisch vor dem Computerbildschirm sitzt, war es das nicht. Ich war so froh, dass ich hier war und dieses Abenteuer erlebte!

Mittlerweile war Brian sich sicher, dass er den Bären kannte. Es war ein 7 - 8 Jahre alter, mittelgroßer, männlicher Bär, der sich bereits in den vergangenen Jahren bei Mile 5 aufgehalten hatte. Die Bären kommen jeden Herbst vom Inland an die Küste, um sobald die Hudson Bay gefroren ist, auf das Eis zu gehen, wo sie den Winter auf Robbenjagd verbringen. Unser Bär kannte also bereits die Routine und solange er weder Menschen noch Hunden etwas tun würde, dürfte er bleiben. Hier würde er einen sicheren Platz haben, im Gegensatz zu den Bären die zu nah an die Stadt kommen und von den Menschen ins Bärengefängnis gesteckt werden, wo sie 30 Tage oder die Zeit bis sie auf das Eis können, verbringen müssen.

Eisbär

Der nächste Tag verwöhnte uns mit herrlichem Wetter. Sonne, blauer Himmel, +15 °C, es fühlte sich wie Sommer an. Die Hunde waren vom Vortag satt und zufrieden, sie wissen, dass es nur alle zwei Tage Futter gibt. Auch der Bär schien es sich an einem schönen Platz bequem gemacht zu haben, denn er ließ sich nicht blicken. Doch am darauf folgenden Tage wussten alle Vierbeiner, dass wir wieder mit einer Ladung voller Fleisch kommen würden. Die Hunde waren aufgeregt und der Bär brauchte nicht lange, ehe er aus seinem Versteck kam. Zuerst beobachtete er uns aus einiger Distanz, doch dann kam er näher und klaute ein paar Fleischbrocken von den Hunden, die versuchten, ihr Futter lautstark zu verteidigen. Der Bär bekam dennoch, was er wollte und die Hunde würden später von uns ein neues Stück Fleisch bekommen. So war am Ende jeder satt und zufrieden.

Die Zeit verging wie im Flug, jeder Tag in Churchill war ein Abenteuer. Abends ging es spektakulär weiter, an einem Tag erzählten mir Bekannte, dass die Nordlichtvorhersage eine 6 auf der Skala von 1 - 10 sei. Das versprach sehr intensive Nordlichter. Sobald es dunkel wurde, stand ich mit meiner Kamera bereit und wurde nicht enttäuscht. Das Nordlicht war überall, tanzte und waberte über der ganzen Stadt und über der Hudson Bay. Was für eine Show! Auch an den beiden folgenden Abenden leuchtete die Aurora Borealis.

Schlittenhunde


Nach nur 8 Tagen in Churchill fühlte ich mich pudelwohl und schon etwas heimisch und ich wäre gerne länger geblieben. Ein ganzes Jahr wäre gut, dann könnte man die Natur im Wandel der Jahreszeiten sehen. Mehr Bären (und Touristen) im Herbst, massenhaft Schnee im Winter, tausende Zugvögel im Frühling und hunderte Belugas im Sommer. Und natürlich die Canadian Eskimo Dogs, diese wundervollen Hunde, wie sie inmitten der rauen und doch so schönen Natur leben. Ich habe viel gelernt, aber einige Fragen bleiben offen. Wie gefährlich leben die Hunde tatsächlich, ungeschützt vor Bären und Wölfen? Müssen sie so leben um ihr ursprüngliches Wesen zu behalten? Was passiert mit den Hunden, wenn Brian Ladoon sich nicht mehr um sie kümmern kann? Ich möchte gerne wieder kommen und noch mehr erfahren und erleben. Doch jetzt geht es erst einmal nach Hause, zurück ins Büro und ins normale Leben. Aber nicht ohne viele neue Eindrücke und Inspiration in meinem Gepäck.
Unterwegs der Outdoor-Shop