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Die Seidenstrasse in China

von Kerstin Stolzenhain

Tipps

In fernen Ländern lässt die Hygiene oft zu wünschen übrig. Nehmen Sie sich darum immer Mittel zur Desinfektion wie Seife, Desinfektionsmittel aber auch Handtücher mit. Interessant sind aber auch unsere Nottoiletten oder die Urinierhilfe für Damen. Diese helfen Ihnen übrigens auch bei einem Stau auf der Autobahn aus der Patsche.

Ob durch die Wüste oder in heimischen Gefilden: Unentbehrlich für die Übernachtung in freier Natur ist das Zelt. Mit ihm bleiben Sie immer flexibel und können überall im Freien übernachten. Vom superleichten und auf kleinstes Packmaß ausgerichteten Ein-Personen-Zelt bis hin zum großen Familienzelt ist alles im Angebot.

Unterwegs nach Kirgistan

Morgens um 7:00 Uhr stolpern wir etwas müde aus dem Bahnhofsgebäude in Kucha und sehen einen Chinesen mit einem Schild auf dem steht "Kerstin". Das muss man den Chinesen hier lassen, die Organisation klappt echt super. Leider spricht unser Fahrer kein Englisch und wir kein Chinesisch bzw. Uigurisch, so dass die Verständigung mal wieder rudimentär bleibt. Unser Ziel ist die Ruinenstadt Subashi , die Buddha Grotten von Kizil und natürlich Kucha selbst. Am späten Abend fahren wir wie geplant mit dem Zug weiter nach Kashgar, obwohl mich ein Durchfall plagt. So werde ich unfreiwillig zur Toilettenexpertin, was eine ganz besondere Erfahrung in China ist. Hinter schöner Fassade verbirgt sich doch so manche Überraschung. Privatsphäre gibt es hier im Allgemeinen nicht, oft ist es nur eine Grube mit Lattenrost darüber, auf der man gemeinsam mit anderen Klobenutzern hockt.
Andere Länder - andere Toiletten
Im Seman Hotel, ein berühmter Traveller Treffpunkt in Kashgar kuriere ich mich erst einmal aus und dann geht's auf Stadtbesichtigung. Besuchen Sie Kashgar solange es noch steht. Naja, von der Altstadt ist heute schon nicht mehr viel zu sehen, nur ein kleines Viertel was die Chinesen als eine Art Freilichtmuseum stehen gelassen haben. Jedes Viertel hat seine eigenen Basare, Restaurants und Geschäfte. Im Chinesischen Supermarkt habe ich keinen einzigen uigurisch aussehenden Menschen getroffen, auf den Basaren in der Altstadt keinen Chinesen. Gemischte Paare scheinen unvorstellbar. Gegensätze beherrschen das Stadtbild und wir wandeln als exotische Touristen zwischen diesen beiden Welten, die Ihre eigene Kultur, Religion, Sprache und auch ihre eigene inoffizielle Zeit haben. Offiziell (z. B. für die Bus und Zugabfahrtzeiten) wird die Peking Zeit verwendet, da aber Peking nun mal gute 4400 km weiter östlich liegt (mind. 2 Zeitzonen) macht das für die Menschen hier nicht wirklich Sinn. Auch wir lernen damit umzugehen und fragen vorsichtshalber immer noch einmal nach.
Wir verbringen ruhige Tage in Kashgar bei Regen und Sonnenschein und schauen uns die im Reiseführer angegebenen Sehenswürdigkeiten an. Die Highlights waren der Viehmarkt am Sonntag und die Tagestour zum Karakul See auf 3600 m Höhe. Zum See ging es gute 200 km entlang auf der höchstgelegenen Fernstraße der Welt, dem Karakorum Highway. Am See erwarten uns neben atemberaubender Landschaft Kamele, Yaks, Jurten aus Stein und auch Eintrittskartenverkäufer. 50 Yuan (ca. 8 US Dollar) kostet es für jeden von uns, dort aus dem Auto zu steigen und die Landschaft anzuschauen. Geschäftstüchtige Menschen gibt's halt überall.

Unterwegs auf der Seidenstrasse

Eine wiederum recht angenehme Art von Geschäftstüchtigkeit fanden wir in Kashgar in einem chinesischen Restaurant. Wir waren wahrscheinlich die ersten ausländischen Gäste, die Speisekarte auf Chinesisch, die Verständigung mit Wörterbuch und Lautsprache (was da heißt, ich gackerte wie ein Huhn) und wir bekamen echt leckeres süß/sauer Hühnchen. Bei einem Besuch 4 Tage später, hatten sie auf einem kleinen handgeschriebenen Zettel eine Speisekarte in Englisch! Wir hatten die Tour nach Kirgistan über den Tourgart Pass schon gebucht, da hießt es, "sorry, you can't go tomorrow".

Vorgestern brachen blutige Unruhen in Osh (Kirgistan) aus und die Landesgrenzen in Kirgistan wurden erst einmal alle geschlossen. Nach drei Tagen waren die Landesgrenzen zwar wieder geöffnet, die ansässigen Reiseagenturen gaben Entwarnung, aber unser Auswärtiges Amt empfahl die Einreise nicht oder nur zum Teil. Wir waren sehr verunsichert, ob wir nun nach Kirgistan weiterreisen oder nicht. Die Nachrichten im Internet klangen wenig optimistisch, und doch waren wir froh noch weitere Informationsquellen zur Verfügung zu haben. Wir entschieden uns erst einmal abzuwarten und machten einen Ausflug in die Taklamakan Wüste bei Hotan. Die viele Fahrerei wurde belohnt mit einem exzellenten Kameltrekking. Die hohen Sanddünen entlang zu reiten und die Nacht im Zelt in der Wüste zu schlafen, das war einfach einmalig schön. Und wir hatten mit dem Wetter auch viel Glück, denn da es einige Tage zuvor in der Gegend geregnet hatte, waren die Temperaturen auch super zum aushalten.

Nach der Wüstentour ging es zurück nach Kashgar und 3 Tage später über den Tourgart Pass nach Kirgistan.



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