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Alpenüberquerung mit dem Packpferd

von Jasmin Zimmermann

Tipps

Unentbehrlich für jede Tour in der Natur: Mit einem Zelt bleiben Sie immer flexibel und können überall im Freien übernachten. Vom superleichten und auf kleinstes Packmaß ausgerichteten Ein-Personen-Zelt bis hin zum großen Familienzelt ist alles im Angebot.

Wer Perfektion, Qualität und Zuverlässigkeit schätzt, wird sein Hilleberg-Zelt lieben und nie wieder hergeben. Hilleberg-Zelte gehören im Outdoorsektor zur absoluten Spitzenklasse. Design und Konstruktion der robusten Outdoorzelte zeigen eine ausgewogene Mischung einfacher Prinzipien wie Zuverlässigkeit, leichter Handhabung, Komfort und Vielseitigkeit.


In Sulden angekommen ist das Alpenflair wieder da und wir suchen erneut einen Platz für die Nacht, als plötzlich ein Geländewagen neben uns anhält. Die Scheibe wird heruntergekurbelt und wir werden gefragt wohin wir wollen. Nirgendwohin, nur einen Schlafplatz brauchen wir noch. Den hatten wir in diesem Moment schon, der Autoinsasse war nämlich Besitzer eines Hotels gleich um die Ecke und lud uns als seine Gäste ein, Atlanta inklusive, die auf der Hotelwiese das feinste Gräslein zupfen durfte. Eine heiße Dusche, bestes Essen und dann auch noch der Lieblings-Whisky, das hätten wir wirklich nicht erwartet. Trotz fröhlicher Runde krabbeln wir früh in unser Zelt, da wir am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang los wollen.

Vier Uhr morgens ist es, als wir fertig gepackt haben. Ein kalter, stürmischer Wind treibt die Wolken über das Gebirge, eine mystische Stimmung die unsere Anspannung noch verstärkt. Der Aufstieg wird kein Problem darstellen, aber was erwartet uns auf der anderen Seite des 3123 Meter hohen Madritschjoch? Der Aufstieg ist wie erwartet anstrengen aber problemlos mit dem Pferd zu schaffen. Das Ortlergebirge fasziniert mit seiner schroffen Stein- und Eis-Welt und ist die Anstrengungen mehr als wert.

Ortlergebirge


Nach 1223 Höhenmetern haben wir es geschafft, das Joch ist erreicht, wir sind oben. Doch das Durchatmen ist nur von kurzer Dauer. Wir wollen direkt weiter, der Wind ist hier oben so stark, dass ich Mühe habe die Kamera ruhig zu halten. Als Norbert mit Atlanta die ersten Schritte bergab wagt, höre ich nur noch hinter mir eine Frau aufgebracht zu ihrem Mann sagen: "Das ist doch Wahnsinn, da kann man dem Pferd ja gleich den Bolzenschuss geben." Na danke, das gibt Mut! Naja, ein bisschen verrückt muss man ja schon sein um mit dem Pferd hier herunterzugehen, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, so ist das eben. Der Abstieg hat es in sich, es geht aber glatt und wir kommen müde aber glücklich an der Zufallhütte an. Ein Hirschgulasch und ein ruhiges Plätzchen für die Nacht, was will man mehr nach einem solchen Tag.

Am nächsten Morgen genießen wir den Sonnenaufgang und den Ausblick des Martelltals, welches im Stilfser Joch Nationalpark liegt und von den Bergen des Cevedale- und Ortlermassivs umgeben ist. Auf dem Weg nach Martell fragen wir einen Mann am Wegrand nach etwas Kraftfutter für das Pferd. Nein, er habe keines, das alte Pferd dort hinten frisst keine Körner mehr, aber wo wir denn eigentlich herkommen? Als wir erzählen, dass wir von Sulden aus über das Madritschjoch gekommen sind, ist er ganz baff und erzählte uns, dass seines Wissens vor 20 Jahren zum letzten Mal ein Pferd über das Joch gekommen sei, und das war er mit ein paar Kameraden. Damals schlossen die Männer eine Wette ab, wer zuerst mit den Haflingern über das Joch kommt, die Suldener oder die vom Martelltal. Und er war dabei, als die Männer aus dem Martelltal das Madritschjoch mit ihren Pferden überquerten und damit die Wette gewannen.

Durch das Etschtal geht es weiter nach Meran und dann über das Passeiertal zum Fuße des Timmelsjoch. Nach zwölf Tagen voller Abenteuer, Begegnungen und Anstrengungen gilt es jetzt den letzten Pass von Italien nach Österreich zu überwinden, wo wir im Ötztal wieder abgeholt werden.

Durch das Etschtal

Wir gehen den wunderschönen Urweg über das Timmelsjoch, der früher von den berühmten Ötztaler Kraxenträgern benutzt wurde, um Waren über die Grenze zu befördern und für viel Schmuggler ein wichtiger Grenzübergang war. Das alte, steinerne Zollhaus erinnert an damalige Zeiten. Der Urweg ist Teil des Europäischen Fernwanderweges E5, der sich vom Bodensee bis zur Adria erstreckt und für jeden Natur- und Wanderliebhaber absolut empfehlenswert.

Timmelsjoch

Trotz eines Wetterumschwungs schaffen wir es noch rechtzeitig vom Joch herunter, bevor uns der Nebel ganz verschluckt. Das war also der letzte Pass. Jetzt geht es noch durch das Ötztal bis nach Umhausen, hier ist Endstation.Nach 14 Tagen Alpen sind wir ganz schön geschafft und nehmen jede Menge unvergessliche Erlebnisse und Begegnungen mit nach Hause. Ein Abenteuer der besonderen Art, das einen das Leben wieder einmal hautnah erleben lässt.





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