Wandern im Harz

Wandern im Harz - ein vielseitiges Erlebnis

Die Konkurrenz ist gewaltig: Der Bayerische Wald, die Schwäbische Alb oder auch die vielen tollen Wanderziele in Österreich und der Schweiz. Es scheint, als sei vor allem der Süden Deutschlands für Wanderer interessant. Doch Halt! Ähnlich wie beim klassischen Asterix könnte es nun lauten: "Nur Süddeutschland?" - Nein! Vor allem eine Region hält in der Nordhälfte stolz die Wander-Fahne hoch: Der Harz.
 
Der Nationalpark Harz ist unter Wanderern aus vielen Gründen besonders beliebt. Das Wanderparadies ist als höchstes Gebirge Norddeutschlands durch eine artenreiche Flora und Fauna geprägt. Ausgedehnte Wald-Flächen und viele idyllische Flussläufe sowie kleinere Wasserfälle machen eine Wanderung im Harz zu einem echten Erlebnis. Dabei sprechen so einige Gründe für einen Ausflug in die Natur rund um den Brocken. Wir geben Dir hier 6 Gründe für eine Wanderung im Harz und zeigen Dir einige der schönsten Wanderungen.

1) Reizvoll in jeder Jahreszeit

Aufgrund seiner Lage wirst Du in der Region des Harzes selten wirkliche Wetter-Extreme erleben. Die moderaten Bedingungen sorgen dafür, dass Du hier das ganze Jahr über angenehme Temperaturen für eine ausgedehnte Wanderung vorfindest. Während es im Winter nicht all zu kalt wird, brauchst Du Dir im Sommer kaum Gedanken um einen Hitzeschlag zu machen. Natürlich haben auch der blühende Frühling und der farbenfrohe Herbst ihren ganz besonderen Reiz.

2) Ein besonderer, aber auch gefährdeter Wald

Die unzähligen Nadel- und Mischwälder der Region Harz sind ein echtes Erlebnis. Doch leider steht die Region hier vor großen Problemen. Hitze, Trockenstress und Unwetter haben den Bäumen rund um den Brocken in den letzten Jahren vermehrt zugesetzt. Die geschwächten Bäume sind dann umso anfälliger für einen besonderen Feind: Den Borkenkäfer. Es gilt also, den Wald im Harz mit besonderem Feingefühl zu unterstützen und die wertvolle Region zu schätzen. Daher sei an dieser Stelle besonders auf Rücksichtnahme hingewiesen, damit wir auch in vielen Jahren noch Freude an der Natur haben.

3) Der Brocken

Mit seinen 1141 Metern ist der Brocken (auch Blocksberg genannt) der höchste Berg in ganz Norddeutschland. Bei guter Sicht kannst Du hier über 200 Kilometer weit über Deutschland blicken und beispielsweise den Fichtelberg in Sachsen ausmachen. Neben den vielen leichteren Wanderwegen im Harz kannst Du Deinem "Konto" bei einer Tour auf den Gipfel des Brockens zahlreiche Höhenmeter gutschreiben. Einige der schönsten Wanderwege führen Dich hier mit einer abwechslungsreichen Umgebung ans Ziel Deiner Tour.

4) Die Harzer Schmalspurbahn

Müde Wander-Beine? Wenn Dir nach einer anstrengenden Wandertour einmal nach einer Erholung zumute ist, können wir Dir eine Fahrt mit der Schmalspurbahn empfehlen. Über die Stationen Werningerode, Nordhausen, Quedlinburg und Brocken kannst Du die Region hier klassisch dampfbetrieben aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben. Eine kleine Reise in die Vergangenheit.

5) Wenig Wintersport

Kennst Du das auch: Du möchtest die Ruhe der Natur genießen und durch verschneite Waldwege stapfen, doch plötzlich braust ein Skifahrer an Dir vorbei und Du hörst bereits die ersten Bässe des aktuellsten Schlagerhits von der Station? Wir möchten jetzt natürlich nicht den Wintersport schlecht machen. Aber sind wir mal ehrlich, so richtig gut passt er nicht mit Deiner Tour "per pedes" zusammen. Hier kommt den Wanderern zugute, dass der Harz nicht unbedingt als schneesicher gilt. Der Wintersport begrenzt sich daher auf einige kleine Gebiete (zum Beispiel rund um Braunlage oder Clausthal-Zellerfeld) und lässt im Nationalpark Harz viel Platz für kilometerlange Winter-Wanderwege.

6) Vielfältiges, großes Wanderwegenetz

Womit wir dann bei diesem Punkt angelangt sind. Die Zahl der Wanderwege im Harz ist gewaltig. Gut ausgeschildert warten hier über 8000 Kilometer Wanderwege auf Dich. Ob Dir nun leichte Wanderungen oder eher anspruchsvollere liegen ist dabei egal. Der Harz punktet mit Rundwanderwegen jeder Art. Dabei kannst Du mit der "Harzer Wandernadel" in Form eines Wanderpasses regelrecht ins Stempelfieber ausbrechen. Stolze 222 Stempelstellen kannst Du im Harz erwandern und Dich dann mit dem Titel "Harzer Wanderkaiser" schmücken.

Wandertouren im Harz

Die Zahl der Wanderungen, die Du durch das Gebiet machen kannst, ist riesig. Wir zeigen Dir hier einmal kurz einige der beliebtesten Touren.

1. Der Harzer Hexenstieg
   Diese etwas märchenhafte Tour führt Dich durch die Wälder, felsige Schluchten, alte Hochmoore und mittelalterliche Fachwerkstädchen. Das Ganze ist in drei Etappen aufgeteilt:
   - Etappe 1: von Osterode nach Buntenbock
   - Etappe 2: von Buntenbock nach Torfhaus
   - Etappe 3: von Torfhaus über den Brocken bis nach Drei-Annen-Hohne
2. Der Liebesbankweg
   Eine kurze Rundwanderung auf den Pfaden der Liebe. Hier findest Du Hochzeitsbänke, Kunstobjekte und wanderst ausgehend von der Touristk-Information Hahnenklee etwa 7 Kilometer rund um den Bocksberg.
3. Der Teufelsstieg
   Im nördlichen Mittelharz findest Du diese tolle Route mit etwa 26 Kilometern Länge. Der Teufelsstieg führt Dich über zwei Varianten auf den Brocken. Entweder startest Du in Bad Harzburg oder in Elend.
4. Der Harzer Klosterwanderweg
   Herrliche, historische Anlagen sowie Erholung für Geist und Seele erwarten Dich auf diesem Weg. Er verbindet 12 ehemalige Klöster, darunter auch das Kloster Michaelstein. Es lohnt sich, diese 95 Kilometer lange Wanderung über naturbelassene Wege zwischen Goslar und Quedlinburg auf mehrere Etappen zu splitten.

Neben den vielen ausgeschilderten Wanderwegen kannst du natürlich auch an geführten Wanderungen teilnehmen. Auf einer Zeitreise durch 1000 Jahre Geschichte führen Dich diese Touren beispielsweise über und unter Tage durch das UNESCO Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg, durch die Altstadt von Goslar oder die Oberharzer Wasserwirtschaft.
 
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