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Wanderung Zugspitze über den Stopselzieher

von Sebastian Boblist

Tipps

Tourinfos:

Parken: Parkplatz Zugspitzbahn
Höhenmeter: 1750
Kilometer: 5,6
Zeit: etwa 5 Stunden

Einmal zu Fuß auf die Zugspitze gehen ist für viele ein Traum. Mit 2.961 Metern ist es der höchste Berg Deutschlands und nur knapp unter der Marke von 3.000 Metern. Auch wenn der Gipfel verbaut ist und es nur selten einsam wird, der Weg nach oben lohnt sich alle mal. Der kürzeste Weg führt dabei von der österreichischen Seite des Wettersteinmassivs, von Ehrwald über den Stopselzieher Klettersteig hinauf auf den höchsten Berg Deutschlands.

Doch auch wenn die Strecke die kürzeste ist und der Klettersteig zu den leichteren seiner Art zählt, der Weg hat es in sich. Ausreichend Kondition ist unabdingbar, genauso wie geeignete Ausrüstung, schließlich bewegt man sich dennoch im Bereich einer hochalpinen Tour.

Gestartet wird in Ehrwald beim Parkplatz der Zugspitzbahn. Das Parkticket für einen Tag kostet dort 5 Euro, wobei laut Parkplatzordnung nicht im Auto übernachtet werden darf. Frühes starten empfiehlt sich trotzdem, denn auch wenn die Strecke nicht sonderlich lang ist, entgeht man großen Gruppen.

Wir starten um halb fünf Uhr in der früh, es ist recht frisch, doch nicht zu kalt. Der Himmel ist entgegen der Voraussage sternenklar und offenbart uns sein nächtliches funkeln.

Der Weg vom Parkplatz startet in den Wald, nachdem der Mond zwar hell leuchtet, das Licht jedoch nicht ausreicht, schalten wir unsere Stirnlampen ein und folgen der Beschilderung zur Zugspitze bzw. der Wiener Neustädter Hütte. Der Weg bis dahin ist wenig anspruchsvoll und geht doch stetig bergauf. Über Schotterwege geht es durch Latschenwäldchen hindurch und ins Gamskar hinein. Mit etwas Glück lassen sich hier, wie der Name schon vermuten lässt Gämsen beobachten. Der schottrige Weg ist manchmal etwas mühsam zu laufen, dennoch kommen wir gut voran. Es ist Anfang August, deshalb geht die Sonne noch recht früh auf, gegen 6 Uhr. Eineinhalb Stunden haben wir bis dahin etwa in den Beinen und auch wenn es schon länger dämmerte und die Stirnlampen nicht mehr gebraucht wurden, sind die ersten Sonnenstrahlen die vor uns ins Tal leuchten wahnsinnig schön und bereichern den Aufstieg ungemein. Es geht vorbei an der ehemaligen Mittelstation der Seilbahn und der Mittelstütze der Tiroler Zugspitzbahn. Diese ist noch nicht in Betrieb, und liegt ruhig vor uns.

Kurze Zeit später zeigt sich uns das erste Mal der Blick auf die bayerische Seite der Zugspitze, tief unten im Tal fällt der Blick direkt auf den türkis schimmernden Eibsee. Über felsiges Gelände und teil seilversicherte Stellen geht es nun immer näher zur Wiener-Neustädter Hütte. Die Hütte liegt etwas versteckt in einer Kurve, hinter einigen Felsen, deshalb erblickt man sie erst relativ spät. Davon sollte man sich aber nicht entmutigen lassen.

Nach der Hütte geht es weiter über den Schotter des Schneekar zum Einstieg in den Klettersteig. Nun folgt der anstrengende Teil der Tour. Hier kann das Klettersteigset genutzt werden oder nicht - je nach persönlichem Sicherheitsempfinden, ein Helm sollte jedoch immer getragen werden, aufgrund der hohen Steinschlaggefahr auch durch vorhersteigende Klettersteiggeher.

Es folgt ziemlich am Anfang der namensgebende Abschnitt "Stopselzieher" eine kleine Höhle die durchstiegen wird. Über Leitern und Tritthilfen geht es anschließend steil bergauf. So schmelzen die Höhenmeter schnell dahin. Nach dem eigentlichen Klettersteig folgt der weitere Aufstieg über felsiges Gelände zum Gipfelgrat. Hier zieht es sich nochmal etwas, bis man über mehrere Kehren auf schottrigen Pfaden am Grat ankommt. Die Gipfelstation schon lange im Blick, will dieselbe lange Zeit einfach nicht näher kommen.

Hat man es aber auf den Gipfelgrat geschafft - hier trifft der Weg auf die Wege vom Reintal und dem Gatterl - ist es nur noch ein kurzer Aufstieg bis zum Gipfelplateau der Zugspitze.

Oben angekommen taucht man sofort ins Getummel von Deutschlands höchsten Berg. Drei Seilbahnen bringen hier hunderte Besucher in Rekordzeit nach oben - und das merkt man auch. Von Gipfelidylle ist wenig zu spüren, dafür entschädigt der Aufstieg ungemein. Denn bei der Zugspitze muss das Motto lauten: Der Weg ist das Ziel.

 Zurück geht es entweder per Bahn, auf demselben Weg oder über die ebenfalls schönes Route über das Gatterl.

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