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Drei Tage auf dem französischen Jura Fernwanderweg

von Viktoria Häberlein

Tipps

In unserem Kurzurlaub in Frankreich wollten wir eine mehrtägige Wanderung machen und haben uns für den Teil des Jura Fernwanderwegs von Mijoux nach Confort, über die Haute Chaîne du Jura, entschieden. Unseren Recherchen zufolge sollte dieser Teil einer der schönsten auf der Strecke sein. In drei Tagen durchquert man dabei die Jurakämme, vorbei am Grand Mont Rond, dem Crêt de la Neige und dem Reculet, mit herrlichen Ausblicken auf den Mont Blanc sowie die Alpenkette. Zwischen Mijoux und Valserhône verkehrt außerdem eine Buslinie, sodass man von den unterschiedlichsten Abstiegsorten während der Etappen recht flexibel bleiben kann, falls man früher abbrechen möchte. Der ?klassische? Jura Höhenweg beginnt in Dielsdorf nördlich von Zürich und endet nach ca. 320 Kilometern in Borex bei Genf und verläuft dabei komplett durch die Schweiz. Aber auch auf der französischen Seite führt ein Verlauf des Jura Fernwanderwegs die Bergkämme über die Haute Chaîne du Jura, ein Naturschutzgebiet, entlang.


Vom Dorfzentrum in Mijoux steigt man direkt ins von unten sichtbare Gebirge auf. Der Weg ist mal steiler und anstrengender, dann wieder etwas flacher und die ein oder andere schöne Aussicht belohnt auch jeden Meter des 700 m Aufstiegs. Ein Großteil des Wanderwegs verläuft durch Schutzgebiete in denen es untersagt ist zu übernachten, Feuer zu machen etc. Deshalb ist die erste Etappe mit 15 km dann auch sportlich, um die erste bewirtschaftete Hütte Refuge de la Loge auf 1.436 Meter Höhe zu erreichen.

Da das Jura ein aus Kalkstein gebildetes Gebirge ist, gibt es wenig Brunnen bzw. das Wasser ist nicht trinkbar, wie auch in der Refuge de la Loge, so dass man Wasser kaufen muss. Frisch gestärkt und wieder mit Wasser ausgestattet, gehen wir am zweiten Tag los. Der Weg führt durch lichte Fichtenhaine, Kuhweiden und immer wieder eine tolle Aussicht, rechterhand auf die unendlichen Bergketten Frankreichs, zur Linken auf den Genfer See. Die lokale Flora und Fauna lässt sich wunderbar beobachten und es ist immer wieder eine Freude, wenn man unbekannte Exemplare entdeckt.

Je weiter uns der Weg an diesem Tag führt, desto mehr wird die Landschaft zu endlos wirkenden Bergkämmen oberhalb der Baumgrenze und mit herrlichen Ausblicken. Das Wetter war herrlich, die Sonne hat uns erfreut, aber auch müde gemacht. Trotzdem besser als Regen und Gewitter wie in unserer ersten Nacht der Wanderung.

Nachdem wir am Morgen immer mal wieder andere Menschen getroffen hatten, wurden es gen Abend immer weniger. Die Lifte, die vom Tal auf die Berge und im Winter zu den Skistationen führen, sind im weiteren Verlauf nicht mehr zu finden, und man hat die Berge fast für sich. Immer wieder gilt es, neue Gipfel der Kammlinie zu erklimmen. Nach einem grandiosen Abstieg ging die Etappe des zweiten Tages dann langsam zu Ende. Die unbewirtschaftete Hütte ?La Gralet? auf 1460 Metern Höhe war das Ziel.

Die Berghütte wird von der lokalen Gemeinde verwaltet und verfügt über eine Küche mit Ofen und einen Schlafraum, eine Zisterne mit Pumpe vorm Haus, leider nicht mit Trinkwasser. Für eine Erfrischung ist es trotzdem herrlich. Das Besondere an der Hütte ist auch der Blick auf den Mont Blanc in der Ferne, zumindest wenn das Wetter gut ist. Wir hatten Glück und erfreuten uns des Anblicks noch den ganzen restlichen Abend. Doch zogen auch bald Wolken auf, der Wind frischte auf und die Nacht bescherte uns wieder Regen und Gewitter.

Aber auch das zweite Gewitter haben wir überstanden, so dass wir uns am dritten Tag auf unsere letzte Etappe aufmachten. Der Weg wäre auch noch um einen weiteren Tag erweiterbar, mit direkter Ankunft in Valserine. Auf dem Weg Richtung Abstieg zu unserem Zielort Confort, passierten wir noch eine weitere unbewirtschaftete Hütte, das Chalet Poutouille auf 1.449 Metern. An ihr gibt es auch einen Trinkwasserbrunnen, so dass sich unsere Wassersorgen auflösen ließen. Der Abstieg führte uns schnell über Felder immer weiter bergab. Zuerst kamen wir in eine kleine Häuseransammlung mit Skilift, wenig später ins Herzen des kleinen Dörfchens Confort. Die Buslinie A53 fuhr nach Fahrplan, auch in der lokalen Ferienzeit und brachte uns wieder an unseren Startpunkt nach Mijoux zurück.

Die Route ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, sie ist herausfordernd, belohnt aber auch mit wunderschönen landschaftlichen Momenten und Ausblicken. Und wer liebt es nicht, hoch oben über Bergkämme zu streifen!

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