Seiser Alm - Schlern Region...eine Welt wie von Zauberhand geschaffen; ein Pflanzenmeer wie nirgend sonst in den Dolomiten,
Tiere uralter Vielfalt. Hier ist es gut sein - für Tier und Mensch. Ein Fußbad im Gebirgsbach, eine Schwitzkur
am Berghang, eine Wandertour über die Höhenwege, eine Klettertour im Fels: im Gebiet der Seiseralm gibt es alles -
für jeden, der sich in der Natur daheim fühlt.
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Schon im Jahr 1600 pries ein Tiroler Chronist mit begeisteter Bewunderung die unvergleichliche Schönheit und Weite
des grün welligen Geländes der Seiseralm. Sie erstreckt sich auf 64 km2 unmittelbar im Süden des Gröden
und ist ein landschaftliches Juwel außerordentlichen Wertes. Diese große wellige Hochebene hebt sich deutlich
vom Einschnitt des Gröden ab, das von den Seitenspitzen des Pitz-Berges und des Puflatsch getrennt wird. Von
Södosten nach Westen wird die Alm von einer langen Reihe von Bergen begrenzt: der Langkofelgruppe, dem Fassajoch,
der Pa Palacia, den Rosszähnen und dem breiten Bergrücken des Schlern. Überall verstreut, fallen die
zahlreichen Almen, die Heuschober und Berghütten, die im Sommer zum Teil als Wohnungen genutzt werden, ins Auge.
Im Sommer ist die Seiseralm ein riesiger Naturgarten, ein unerschöpfliches Paradies für Botaniker und Naturfreunde
im Allgemeinen. Die Heuernte am Ende des Sommers ist auch heute noch ein attraktives Ereignis. Bis in den Spätherbst
weiden hier zahlreiche Rinderherden, die den Bauern von Kastelruth gehören.
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Die Dolomiten in Südtirol
Die Dolomiten sind märchenhafte Berge. Die ältesten Bewohner dieses mächtigen Massivs am Rand des
Alpenbogens haben seine manchmal schauerliche, manchmal bizarre, immer wieder aber magisch schöne Landschaft
in unvergleichlich poetische Schöpfungsmythen verwoben. Heute wandern wir auf gut markierten Wegen, kraxeln
auf gesicherten Klettersteigen und surren mit futoristischen Gondeln die Berge hinan - staunen doch jedes Mal auf's
Neue, wenn wir hinaufschauen zu den wuchtigen Blöcken, zu filigranen oder massiven Felstürmen, die abrupt
aufsteigen aus Wiesen voller Blumen, aus dunklen Fichtenwäldern oder hellen Lärchenhainen. Wir sehen
Wolkenfetzen aus Schluchten und Rissen kriechen und meinen, gleich kommt die Nebelfrau. Riffe und Klötze, Zinnen
und Kämme stehen stolz Spalier, als wären es Wächter einer anderen Welt.
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Fotoimpressionen
Panoramablick zur Schlerngruppe
Panoramablick zur Langkofelgruppe
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Regeln im Naturpark Schlern
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Der Verkehr mit Motorfahrzeugen ist, mit Ausnahme von Berechtigten, innerhalb der Verbotszone untersagt.
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Parken ist nur auf eigens dafür ausgewiesenen Parkflächen gestattet. Tipp: öffentliche
Verkehrsmittel benutzen.
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Das Zelten und Abstellen von Wohnmobilen ist nicht gestattet.
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Das Eindringen, Stören oder gar Zerstören der Lebensräume der Tiere ist charakterlos und
außerdem verboten. Bitte unnötigen Lärm vermeiden.
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Im gesamten Naturpark gilt ein Sammelverbot von Blumen, Mineralien und Pilzen.
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Das Entfachen von Feuern ist strengstens verboten.
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Bitte den gekennzeichneten und eigens präparierten Wegen und Pfaden folgen, Abkürzungen sollten
zur eigenen und allgemeinen Sicherheit vermieden werden.
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Seiser Alm Panorama
Die größte Hochalm Europas gilt als eines der markantesten Landschaftswunder in den Dolomiten. Die Seiser
Alm breitet sich - gegen Süden leicht ansteigend - auf einem Areal von 64 km2 zwischen Grödnertal, Schlern
und Langkofelgrippe auf über 2.000 Meter Höhe aus. Auf dieser schier endlosen Bergweide eröffnen sich
Naturliebhabern und Sportbegeisterten unzählige Möglichkeiten. Im Sommer führen über 300 km
Wanderwege durch die grünen Weiden. Die reiche Flora steht zwischen Mitte Juni und Mitte Juli in voller Blüte
und umfasst viele selten gewordene Arten. Im Winter laden die Hänge der Seiser Alm zum Skifahren, Snowboarden, Rodeln,
Schneewandern...und zum Staunen ein.
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Langkofelgruppe
Mit dem beginnenden Morgen erreichten wir die Alpen, überquerten den Brennerpass und durchfuhren das Eisack-Tal.
In Isarco nahmen wir den Abzweig zur Seiser Alm. Wir quälten das Auto im zweiten Gang die 17 prozentige Steigung
auf den Serpentinen nach oben. Der Weg schien kein Ende zu nehmen, doch endlich erreichten wir das Hochplateau.
Der Blick ist atemberaubend: im Osten die Langkofelgruppe, im Süden Fassajoch und Rosszähne, im Westen die
Schlerngruppe. Auf der riesigen Alm verstreut Almhütten, Hotels und mit Glocken behangene Kühe.
Ehrfürchtig bestaunten wir diese Gott gegebene Aussicht auf einem Buffet natural. Genüsslich nahmen wir diese
Delikatessen der Natur in uns auf. Jedes Detail schärfte unseren Sehnerv. Der Genuss wollte kein Ende nehmen...
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Wanderungen und Ausflüge rund um die Seiser Alm
eine der ersten Wanderungen...
führte uns von Compatsch zur Williamshütte. Als erste Gehhilfe nutzen wir den Lift bis zum Panorama Hotel.
Weiter führte der Weg über das Ladiner Moos bis Goldknopf. Von der romantischen Mahlknechthütte war der
Blick frei auf die gleichnamigen Polen. Durch ein Schlucht führte der Weg endlich hinauf zum Seiser Alm Haus auf
2145 m. Über kuhbefleckte Almen wanderten wir zur Zallinger Hütte mit ihrer kleinen Kapelle und genossen das
Bad an der Bergsonne auf der Williamshütte in 2.100 m Höhe.
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Dialer Alpe di Siusi 2.145 m
Kultur und Traditionen...
konnten wir auf dem Seiseralmfest am Puflatsch erleben: einen Berggottesdienst, der für die Opfer des
Elbehochwassers betete, Alphornbläser mit
ihren langen Tröten, kreischende Schlern- hexen und die berühmten "Goaßlschnolzer", die
Männer mit der Peitsche. Die Sitten und Bräuche der Südtiroler Menschen hautnah zu erleben,
ist schon etwas Besonderes.
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Goaßlschnolzer
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und Schlernhexe
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Jausenstation Schafstallhütte 1.500 m
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eine unvergeßliche Tour...
der Abstieg von der Seiser Alm auf dem wildromantischen, naturbelassenen Seiseralm
Steig zur Marinzen Hütte erforderte unsere ganze Aufmerksam- keit: auf der einen Seite tiefe Abgründe, auf
der anderen hohe Felsen - ein recht steiler Abstieg über Geröll und glitschigen Waldboden. Ein deftige
Brotzeit belohnte unsere Anstrengung.
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einen Königsadler...
sahen wir zum ersten Mal in unserem Leben auf dem Weg zur Schutzhütte Schlernbödele. Auf einer Wiese am steil
abfallenden Waldabhang unterhalb der Santnerspitze liegt das Blockhaus. Wir starteten von Spitzbühel aus, folgten Weg
bis zur Saltnerhütte und hangelten uns dann am Fuße des Schlern bis zur Hütte. Der Abstieg nach Seis erfolgte
auf dem Proßlinger Steig ( 500 Höhenmeter) durch den Hauensteiner Wald über Bad Ratzas.
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Santnerspitze am Schlern 2.413 m
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Buchtipp
Dolomiten-Rosengarten
von von Hansjörg Hager
Dass die Dolomiten nicht nur ein bevorzugtes Klettergebiet sind, zeigt der hier vorliegende Gebietsführer
Dolomiten-Rosengarten, der diese herrliche Gebirgslandschaft auch dem Bergwanderer und gemäßigten
Bergsteiger erschließt. Auf vielen gut markierten Wegen und meist einfachen, gesicherten Klettersteigen
bietet sich dem Bergfreund die imposante Kulisse der Dolomitengipfel dar. Hannsjörg Hager zeigt dem
Rosengarten-Besucher die ganze Palette der Betätigungsmöglichkeiten auf. Für Abwechslung und
Vielseitigkeit dieser Landschaft bürgen schon die Namen: Rosengarten, Sella, Langkofel und Seiser Alm.
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Flora und Fauna
Ein wahres Naturmuseum bietet sich den Pflanzenliebhabern; hier nur einige Beispiele: Goldprimel, Glockenblime,
Enziane, Männertreu, Türkenbund, Feuerlilie, Alpenveilchen, Frauenschuh, Edelweiß, Alpenglöckchen,
Sternblume und viele andere.
Alle Alpentiere, mit Ausnahme von Wolf und Bär, sind in den Dolomiten zu finden. Die Hauptarten sind: Wiesel,
Murmeltier, Gämse, Alpenschneehuhn, Hase, Steinbock, Auerhahn, Birkhahn, Damhiersch, Dachs, Rotwild,
Königsadler, Falke und viele andere Vögel.
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Etwa 2 Stunden von St. Leonhard...
im Gadertal liegt das Wallfahrtskirchlein Heiligenkreuz 2045 m.ü.M. am Fuße des Kreuzkofels. Man
erzählt heute noch, dass der ehemalige Graf Vokold aus dem Pustertal seine letzten Jahre hier als Einsiedler
verbracht hat, nachdem er seinen Besitz den Benedektinern geschenkt hatte.
Anfang Juni wird die Heiligen Kreuzstatue von der Abtei St. Leonhard in einer feierlichen Prozession zum
Wallfahrtsort Hl. Kreuz getragen, wo sie bis zum Oktober verbleibt
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Die Heiligkreuz Wallfahrtskirche
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Punta Penia 3.334 m
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zwei herrliche Pässe...
mussten wir überwinden - das Sellajoch 2.244 m und den Fadaia Pass 2.057 m - um von Montagnia Ciapela
über drei Liftstationen zum Pinta Rocca aufzusteigen.
Im Namen des Berges begrüßte uns die Madonna della Nevi, bevor wir den Ghiacciaio della Marmolada
betreten durften. Wolken umhüllten uns wie neblige Geister; wir spürten ihr zarten Berührungen,
hörten ihr leises Raunen...Nur zögernd gaben sie den Blick auf den Gipfel frei.
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Lago di Garda...
das klingt nach tiefblauen Wasser, frisch grünen Zypressen und gutem Wein. Gardasee - das ist
"bella Italia". Schon seine Lage ist spektakulär: Das schmale Nordende ragt noch in
die Alpen - der weite Süden schon fast in die Po-Ebene hinein. Sein herrliches Wasser liegt
ganz flach über dem Meeresspiegel und die Gipfel des Monte Baldo ragen mehr als 2000 Meter hoch
über den See hinaus.
Zum kleinen Örtchen Limone schlängelt sich eine durch den Fels geschlagene Straße...
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Der Gardasee bei Limone
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Kastelruth und St. Ullrich
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Kastelruth und St. Ullrich...
laden mit ihren malerischen Gassen, den idyllischen Dorfplätzen, ihren Fach- geschäften, Restaurants
und Konditoreien zum Flanieren und Verweilen ein. Einwohner und Gäste kosten die Schönheit und den
Charme dieser Orte aus, finden dort Ruhe und Erholung, Kultur und Musisches, und auch aktive Betätigung
Beide Orte kann man von der Seiser Alm aus über leichte Wanderwege und mit Liften, die bis in die Ortkerne
hinunterführen, erreichen.
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noch ein Tipp
Luis-Trenker-Land am Langkofel: Der Weg zu seinem Grab gegenüber dem St.-Anna-Kirchlein von St.
Ullrich ist ausgeschildert wie die anderen Kulturdenkmäler.
Die ladinischen Dörfer St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein sind zu fast urbanen Tourismuszentren
angewachsen, mit allem, was einem Urlauber in den Sinn kommen könnte.
Doch der Langkofel und die Sellawände - sie rufen und rufen immer noch - frei nach dem Motto: der Berg
ruft!
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Buchtipp
Dolomiten
von Reinhold Messner & Jakob Tappeiner
Zum internationalen Jahr der Berge und zum 200. Todestag des Forschungsreisenden Deodat de Dolomieu, nach dem
"die schönsten Berge der Welt" benannt sind, stellt Reinhold Messner seine Kletterheimat vor.
Der Band setzt die einzigartige landschaftliche Vielfalt der Dolomiten repräsentativ ins Bild. Jakob Tappeiner,
der hoch angesehene Südtiroler Fotograf, hat dazu viele von seinen bisher unveröffentlichten Luftaufnahmen
beigetragen. Sie zeigen die Dolomiten von ihrer spektakulärsten Sei e. Zahlreiche Details und Dokumente aus
Reinhold Messners frühen Kletterjahren ergänzen den Band.
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