Kauf auf
Rechnung
Versand innerhalb
Deutschlands gratis ab 35€
  • Merkzettel Merkzettel
    0
  • Warenkorb Warenkorb
    0 0,00

Paddeln in Nordschweden

von Willi Zowalla

Tipps

Gerade in unbewohnten Regionen bekommen Sie seltene Tiere zu Gesicht, wenn Sie sich ruhig verhalten. Mit einem Fernglas beobachten Sie die Tiere besonders gut und stören sie nicht. Wir bieten eine grosse Auswahl an Ferngläsern: Vom handlichen, faltbaren Fernglas bis hin zum Fernglas für den gehobenen Anspruch.

Beim Paddeln auf dem Wasser sind Sie dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Ohne einen Outdoorhut, Regenhut laufen Sie entweder Gefahr einen Sonnenbrand zu bekommen, oder aber komplett nass zu werden.
Vom Bergsee bis zum Lachsfluss: Paddeln in Nordschweden

Zwei Wochen Aussteigerleben im nördlichsten Zipfel Schwedens, keine Dusche, kein fließend Wasser, kein Kiosk. Berge, Wald, Sumpf, Wildnis. So könnte man meine Kanutour im Juli diesen Jahres zusammenfassen, die mich und einen guten Freund über die Ausläufer des Skanden-Gebirges von Nikkaluokta 200 Kilometer Richtung Süden führte.

Menschenleere Gebirgstäler

Der Beginn unserer Tour führte uns über den Vistasälven (einen eiskalten Gletscherfluss) hinauf ins Hochgebirge. Dank schwedischem Ausnahmesommer konnten wir die unberührte Natur in vollen Zügen genießen. Teilweise knallte die Sonne so vom Himmel, dass wir immer mal wieder ein Bad im kalten Gletscherwasser einlegten. 200 km nördlich vom Polarkreis! Gut 10 km führte uns der Flusslauf hinauf ins Gebirge, immer wieder gaben kleine Flussabzweigungen den Weg zu kleinen versteckten Seen frei. Nicht selten verloren wir uns in der Vielfalt der Wasserlandschaft und fanden uns nur mit Hilfe der Karte im Labyrinth aus Flussarmen, Seen und Mäandern zurecht.

Paddeln in Grönland

Ab zum Gipfel

Manchmal weiß man erst im Nachhinein, wie viel Glück und wenig Verstand einen auf solch einer Reise eigentlich begleiten. Ein augenscheinlich zum greifen naher Berggipfel, gesäumt von einem großen Schneefeld, war Ziel unserer Tagestour. Mit verschwindend wenig Gepäck und noch vor dem Mittag brachen wir auf, was sich schnell als großer Fehler heraus stellte. Aus geschätzten drei Stunden Tour wurden insgesamt 7 Stunden Auf- und Abstieg. Dichte Wälder, loses Geröll und fehlende Wege erschwerten die Tour ungemein. Dafür wurden wir auf dem Gipfel mit einem atemberaubenden Blick auf das Tal des Vistasälven entschädigt.

Tal des Vistasälven

Frischer Fisch im Kalix

Unsere Tour führte uns schließlich über mehrere Bergseen in den Kalixälven. Der Kalix ist einer der letzten völlig unverbauten Wildnisflüsse Europas und schlängelt sich durch eine dichte Wald- und Sumpflandschaft. Menschen trifft man hier nur selten. Der Flusslauf beinhaltet mehrere größere Stromschnellen, die aufgrund des niedrigen Wasserstandes durch große Steine an der Oberfläche durchbrochen werden. Dennoch konnten wir die Stromschnellen mit unserem Kanu gut fahren. Die Unzugänglichkeit und Einsamkeit des Kalix bietet jedoch einen reich gedeckten Tisch. Zahlreiche Blaubeeren und frisch gefangener Fisch bereicherten den Speiseplan unserer Tour.

Sumpflandschaft am Kalix


Lachse und Rentiere am Kaitum

Der Kalixälven und der Kaitumälven sind zwei der wenigen echten letzten Lachsflüsse Europas. Die beiden Flüsse sind ein Traumrevier für Naturliebhaber, Angler und Jäger. Im letzten Abschnitt unserer Tour mündete der Kalix in den Kaitumälven. Hier wurde der Fluss deutlich breiter, aber auch um einiges ruhiger und flacher. Problemlos hätte man den Fluss an vielen Stellen völlig durchwaten können, Teilweise mussten wir das Kanu ziehen, weil das Wasser zu flach zum fahren war. Die Hitze in diesem Sommer macht auch der nordschwedischen Wildnis zu schaffen.

Kaitumälven


Wir verbrachten unsere letzten zwei Tage am Ufer des Kaitums und erkundeten den Fluss mit einer letzten ausgedehnten Tageswanderung. Das Ufer des Flusses ist unwegsam, auf den großen flachen Steinen kamen wir aber besser voran als im hüfthohen Gras der Uferpartien. Immer wieder scheuchten wir einige Vögel auf, als wir das Ufer des Flusses entlang wanderten. Einmal jedoch erhob sich ein Rentier aus dem hohen Gras, kaum 10 m vor mir. Ein gewaltiges Männchen preschte ins Unterholz und verschwand im dichten Wald. Dieses Erlebnis sollte mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Wir verbrachten einige Zeit damit, auf die zahlreichen Forellen und Äschen des Flusses zu fischen, welche uns auch unser Mittagessen an diesem Tag sichern sollten. Der Fischreichtum dieses Flusses ist schier unglaublich.

Angeln in Schweden


Sichtlich kaputt kamen wir am letzten Tag unserer Reise wieder in Kiruna an. Irgendwie freuten wir uns wieder auf die Menschen, das gute Essen und die Bequemlichkeit des Alltags. Aber eins wissen wir genau: das war es wert. Der Norden Skandinaviens bietet noch eine der wenigen weitestgehend unberührten Ecken Europas. Hier kann man noch durch dunkle Wälder wandern und in wilden Flüssen paddeln ohne tagelang auch nur einen Menschen zu sehen. Und - da sind wir uns sicher - das werden wir nicht das letzte Mal getan haben.

Unterwegs der Outdoor-Shop