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Ritt zum Karl-May Fest nach Radebeul

von Christian Frasch

Tipps

Unentbehrlich für jede Tour in der Natur: Mit einem Zelt bleiben Sie immer flexibel und können überall im Freien übernachten. Vom superleichten und auf kleinstes Packmaß ausgerichteten Ein-Personen-Zelt bis hin zum großen Familienzelt ist alles im Angebot.

Wer Perfektion, Qualität und Zuverlässigkeit schätzt, wird sein Hilleberg-Zelt lieben und nie wieder hergeben. Hilleberg-Zelte gehören im Outdoorsektor zur absoluten Spitzenklasse. Design und Konstruktion der robusten Outdoorzelte zeigen eine ausgewogene Mischung einfacher Prinzipien wie Zuverlässigkeit, leichter Handhabung, Komfort und Vielseitigkeit.

Bei einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen erfuhr ich von dem Karl-May-Fest in Dresden, welches dort jedes Jahr an dem Wochenende nach Himmelfahrt stattfindet. Eher als Spaß bemerkte ich dazu, dass es bestimmt witzig wäre, dort mit dem Pferd hin zu reiten. Daraufhin erfuhr ich, dass es dort im Rahmen der Veranstaltung sogar ein Lager für Wanderreiter gäbe. Noch am selben Abend informierte ich mich auf der Internetseite des Veranstalters.

Gruppenbild mit Pferden

Von meinem Wohnsitz im östlichen Niedersachsen sollte es im Sattel durch Sachsen-Anhalt und den Süden Brandenburgs nach Radebeul in Sachsen zum Karl-May-Fest gehen. Schnell hatte ich mit Georg dann auch einen passenden Mit(st)reiter gefunden, träumte er doch schon seit Jahren davon, mit seinem Traber-Quarterhorse-Mix Freddy auf eine große Tour zu gehen. Außer den beiden waren noch meine beiden Fjordpferde Ratz und Snorre mit dabei; Snorre als Reitpferd und Ratz als Logistikpony. Einen Packsattel mit speziell dafür angefertigten Kunststoffboxen hatte ich mir vor ein paar Jahren aus Kanada mitgebracht. Nach mehrmaliger Nutzung lag der Packsattel samt Zubehör seit gut zwei Jahren schon ungenutzt in der Futterkammer meines kleinen Offenstalls. Gut, das stimmte nicht ganz, immerhin leisteten die Boxen dort gute Dienste für die Aufbewahrung von Pferdefutter, aber dafür hatte ich sie nicht gekauft.

Im Ganzen waren wir dreizehn Ritt- und einen Pausentag bis zu unserem Ziel in Radebeul unterwegs. Lediglich an drei Tagen mussten wir, zum Teil führend, längere Abschnitte auf der Straße zurücklegen. Den Rest ritten wir auf Feld- und Waldwegen.

Unser erstes Nachtquartier hatte ich vorab geplant, für den Rest der Reise wollten wir unsere Übernachtungen zumeist spontan vor Ort zu organisieren, indem wir am Nachmittag/Abend in Dörfern nach geeigneten Unterkünften fragten und / oder in den Pausen ins Internet schauten. Für den Notfall waren wir auf Biwak-Übernachtungen eingestellt, so dass wir getrost ins Ungewisse starten konnten.

Zeltplatz für Unterwegs

Für uns hatten wir ein Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, einen mit Reisig befeuerten Wasserkocher und Notproviant (Müsliriegel, Instantkaffee, kleine Salamis, Instantsuppen, Kartoffelpüree, Trockenfisch, Porridge,....) eingepackt. Für die Pferde hatten wir mehrere Kilo Hafer, Faltschüsseln zum Füttern und Wassertragen, einen Bottich zum Tränken, sowie Material zum Errichten eines elektrischen Weidezauns dabei. Praktisch dabei waren die speziell für Wanderreiter entworfenen faltbaren Zaunpfähle und das kleine Weidezaungerät für die Packtasche.

Auch wenn wir von einem Hof, der uns unterwegs als geeignetes Quartier empfohlen wurde, abgewiesen wurden, überwogen auf dem Ritt doch die Begegnungen mit Menschen, die von unserer Art des Reisens begeistert waren und es irgendwie möglich machten, dass sich für unsere Pferde eine Weide und für uns ein Zimmer oder zumindest ein Stück Wiese für unser Zelt fand.

Rastplatz


Wie wild und natürlich Deutschland sein kann bemerkten wir auf einer Tagesetappe, die fast nur aus Wald bestand. Der Regen in der Nacht hatte die Spuren der letzten Tage auf dem sandigen Weg vollständig ausgewaschen, so dass die Zivilisation noch weiter fort rückte. Und tatsächlich stießen wir auf die frischen Spuren einer Gruppe Wölfe, die vor uns den Weg benutzt hatte. Am Nachmittag nach einer Gruppe Wölfen die ersten sein, die einen Weg benutzten - auch das geht in Deutschland.

Als echte ?Gefahr? hingegen erwies sich dagegen ein Hirsch. Dieser versteckte sich in einem schmalen Waldstück, an dem wir über einen Grasweg vorbei trabten. Ein Zaun in dem Wäldchen versperrte ihm den Rückzug, so dass er versuchte Raum zu gewinnen, indem er entlang des Zaunes durch das Unterholz brach. Das Wesen, das dort im Verdeckten und lautstark durch das Unterholz brach, war wiederum zu viel für die Pferde. Ich hatte meine liebe Not, im Sattel zu bleiben als Snorre in Panik abwendete und los galoppierte. Den Führstrick vom meinem Packpferd Ratz musste ich loslassen. Für wenige Sekunden war ich nur noch Fahrgast. Dabei schossen mir Bilder von dem Gepäck, das sich vom panisch angaloppierenden Ratz löste und in dem er sich dann verhedderte, um dann zu stürzen, durch den Kopf. Nach ca. 40 Metern konnte ich Snorre wieder stoppen. Als ich mich umdrehte, sah ich gut 20 Meter hinter mir Ratz auf der Wiese stehen, das Gepäck war noch an seinem Platz. Kurz dahinter sah ich Georg und Freddy stehen, bei denen auch alles in Ordnung war. Ich konnte erst einmal wieder durchatmen.

Unterwegs mit den Pferden


Dies war dann auch die einzige brenzlige Situation bis wir nach insgesamt 420 Kilometer unser Ziel, das Sternreitercamp in Radebeul, erreichten. In dem Wettstreit um die längste gerittene Anreise mussten wir uns jedoch zwei Berlinerinnen geschlagen geben. Diese waren mehrere Wochen vor uns aufgebrochen und hatten in einem großen Bogen über 900 Kilometer zurückgelegt.

Das Sternreitercamp, auf dem wir viele Gleichgesinnte trafen, und das Programm rund um das Karl-May-Fest bildeten den gelungenen Abschluss dieses tollen Rittes! Zurück ging es mit dem Auto und Pferdanhänger, denn so wie die meisten Leute, die gerne Reisen, habe auch ich zu wenig Urlaub als dass es für den Ritt nach Hause gereicht hätte. Bedanken möchte ich mich hiermit bei unseren drei Pferden Freddy, Snorre und Ratz - sie waren es, die dieses tolle Abenteuer überhaupt erst möglich gemacht haben. Bei Georg möchte ich mich bedanken, dass ich in ihm so einen tollen Mit(st)reiter fand. Weiterhin möchte ich mich meiner Reitbeteiligung Janine und ihrem Freund Sven bedanken. Im Rahmen eines Kurzurlaubes in Dresden brachten die beiden mir mein Gespann für die Rückreise. Und zu guter Letzt möchte ich mich bei all den lieben Menschen bedanken, die uns auf unseren Ritt unterstützen.

Reiten durch die Natur


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