Unterwegs mit Lowa

erstellt am: 15. 11. 2019 um 12:25 Uhr

"Knochenleim verwendet niemand mehr" und der Renegade besteht aus 184 Einzelteilen

Oktober 2019, montagmorgens.

Der Plan: Kolleginnen und Kollegen reisen aus Flensburg, Kiel, Leipzig, Erfurt und anderen Standorten in Jetzendorf an, um sich über LOWA zu informieren und dazuzulernen. Und der Plan ist gelungen. Die deutsche Bahn hat uns allesamt pünktlich am nächstgelegenen Bahnhof 80km südlich von München abgeliefert. LOWAs Stammsitz in Jetzendorf hat keinen eigenen Bahnhof; Unsere "Betreuer" haben uns mit den beiden Bullis direkt am Werk abgeliefert. Eigentlich stand zur Einstimmung der Kletterwald auf dem Programm, aber da das Wetter nicht mitgespielt hat, geht es direkt "auf die Schulbank". LOWAs "Code of Conduct" und "CSR" stehen auf dem Programm.
 

LOWAs "Code of Conduct" (CoC)

LOWA möchte Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleisten, von fairen Arbeitsbedingungen und Löhne über Arbeitssicherheit bis hin zur umweltfreundlichen Produktion. Dafür lassen sie sich von jedem Lieferanten und Produzenten einen "Code of Conduct" (CoC) unterzeichnen, in dem verankert ist, welche Richtlinien innerhalb der Geschäftsbeziehung eingehalten werden müssen. Die Einhaltung wird durch regelmäßige interne Überprüfungen (Audits) sichergestellt.

LOWAs Corporate Responsibility (CSR)

CSR steht für eine nachhaltige Unternehmensführung im Kerngeschäft, die in der Geschäftsstrategie des Unternehmens verankert ist. Die Strategie zieht sich durch alle Geschäftsfelder des Unternehmens (in Deutschland). Angesprochen wurden das gesellschaftliche Engagement LOWAs, Umwelt und Naturschutz, das Unternehmen und seine Mitarbeiter, Produkte, und die Produktionsstandorte und -bedingungen. Das komplette Dokument zur Corporate Responsibility von LOWA kann online eingesehen werden.

 
Abends

Nach den Vorträgen ging es zum nächsten Highlight. Auf Schusters Rappen ging es am frühen Abend zum Hotel, genauer gesagt zum Baumhaushotel! Zu zweit, oder auch mehreren haben wir die einzelnen Blockhäuser in den Bäumen bezogen. Wir vier hatten sogar einen Whirlpool auf unserer Aussichtsplattform. Abends, beim gemütlichen "Beisammensein" wurden wir bestens von der Grillmeisterin versorgt.
 

 
Dienstag

Dienstag stand die Besichtigung der "Produktion" auf dem Programm. LOWA montiert in Jetzendorf noch etwa 1500 Paare am Tag. Hier werden die in Europa gefertigten/genähten Schäfte, die Brandsohle und die eigentliche Sohle angezwickt. Die Fläche, auf der produziert wird, umfasst etwa die Größe von 2 Tennisplätzen. Erstaunt hat mich, dass 6 Mitarbeiter/-innen nur damit beschäftigt sind, Schnürsenkel in die fast fertigen Schuhe einzufädeln - und die Unmengen von Leisten... Die Leisten stecken bei der maschinellen Montage der Sohlen in den Schäften und werden wiederum maschinell aus den Schuhen "herausgerupft". Von dort aus ging es für uns weiter in die Materialprüfung, die Musternäherei und das Versandlager mit mehreren zehntausend Schuhpaaren.
 
Beeindruckend ist auch die Reparaturschusterei, in der versucht wird, nahezu jeden defekten oder besohlungsreifen Schuh zu reparieren bzw. neu zu besohlen.
 

 
Mittags gab es dann Leberkäse mit Sauerkraut und Brötchen. Süddeutschland halt - lecker. 🙂
 
Weiter ging es am Nachmittag mit einem Vortrag des Serviceleiters - und vielen Anekdoten aus seinem Serviceleben. "Meine Schuhe sind nach einer Wüstenwanderung immer kleiner geworden". -> Die Kundin hatte nicht bemerkt, dass sich zwischen Futter und Obermaterial ihres Schuhes Sand eingeschlichen hatte... Oder der Kunde, der nur geschrieben hat "Ich hab in Leipzig einen Lowa-Schuh gesehen, den will ich haben." Nach diversen E-Mails hat der Kunde dann eine Zeichnung des Schuhes geschickt, die nach "Kindergartenmalerei" aussah. Aber anhand des Logos und dessen Platzierung auf der Bleistiftzeichnung haben die Servicemitarbeiter dann den gewünschten Schuh identifiziert und den Kunden beglücken können.
 

Aktuell werden am Standort Jetzendorf acht Schuster ausgebildet. Für mich beeindruckend war, dass sich während des Vortrages ein Herr hinter uns platzierte und lauschte. Zum Ende des Vortrages entpuppte sich der Herr als "Chef des Ganzen", der sich nach dem Vortrag die Zeit nahm, uns geduldig alle Fragen zu beantworten, die geäußert wurden. Zum Abend hin ging es wieder in die "Unterkunft", wo wir mit Burgern und Salaten den Abend ausklingen lassen konnten. Der Whirlpool blubberte noch bis Mitternacht ;-).
 

Mittwoch

Kletterwald... Was das wohl gibt... Das erste Mal in meinem Leben. Schwindelfrei bin ich nicht und schon die Huntebrücke hier in Oldenburg auf dem Radweg zu überqueren, ist für mich jedes Mal eine Herausforderung... Aber schnell hat sich herausgestellt, dass ich nicht der Einzige bin ohne "Klettererfahrung im Kletterwald" und Schwindelfreiheit. Nachdem wir/ich mich unter fachkundiger Anleitung durch die "Kinderabteilung" geklettert habe 🙂 , hatte ich dann sogar den Mut, die nächsthöheren Herausforderungen anzugehen. Gemeistert ;-).
 

 
 
Erhobenen Hauptes ging es gegen Mittag in Richtung Bahnhof. Wir in Richtung Norden... und viele Einheimische in die Gegenrichtung: Zum Oktoberfest.
 
Fazit: Es waren drei rundum gelungene Tage in Jetzendorf; 14 Kolleginnen und Kollegen kennengelernt und sehr viel über die Produktion von Schuhen und das Sortiment von LOWA dazugelernt. Und noch dazu meine Premiere im Kletterwald erfolgreich absolviert! 🙂





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