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Von der Wiese auf den Teller - Kleine Kräuterkunde für Outdoorfans

Kräuterkunde ist eines der Pflichtfächer, welches Harry Potter und seine Mitschüler von Hogwarts ab der 1. Klasse belegen müssen. Hier im Land der Muggles sind die Kenntnisse über heimische  Wildkräuter nicht besonders weit verbreitet. Hier geht es heute allerdings nicht um Zauberei mit dem wilden Grünzeug, sondern um den Verzehr des selbigen.

Während für Bear Grylls und Co das Wissen um eßbare Wildpflanzen überlebenswichtig zu sein scheint, stellen wir Euch hier einige Leckereien vor, nur mal so zum Probieren. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, Euch vor dem Verhungern zu retten, wenn Ihr in den norwegischen Bergen Euer Trek`n Eat vergessen habt. Diese Anregungen sollen einfach Euren Speiseplan vitaminmäßig aufpeppen, neue Geschmackserlebnisse bescheren und Euren Blick für die kleine, feine Pflanzenwelt der Wildkräuter öffnen.

Die große Brennessel (Urtica dioica) ist wohl eine der Bekanntesten unter den Wildpflanzen. So ziemlich jeder hat schon einmal "Bekanntschaft" mit ihr gemacht. Aber sie meint es gar nicht böse, wenn sie uns jede Berührung mit fiesem Pieksen auf unserer Haut quittiert. Freut Euch lieber darüber (wenn auch mit gequältem Gesichtsausdruck) denn das Brennen regt die Durchblutung an und hilft gegen Rheuma. Im Outback könnt Ihr sie am Besten für Tee verwenden. Eine gute Handvoll Blätter, vorzugsweise die oberen, jungen, mit einem Liter kochendem Wasser übergiessen. Davon könnt Ihr kurmäßig bis zu einem Liter am Tag trinken. Er wirkt blutreinigend, harntreibend, regt den Stoffwechsel an, hilft bei Erschöpfung und Hautproblemen. Habt Ihr eine gut ausgestattete Outdoorküche, oder zu Hause geerntet, könnt Ihr sie auch in Auflauf, Frikadellen oder Brot einarbeiten. Keine Sorge die Brennhaare werden beim Erhitzen unschädlich gemacht.
Etwas unbekannter ist da schon eher der Gundermann (Glechoma hederacea). Dieser rankende Geselle ist ganz oft im Schatten unter Bäumen oder Hecken zu finden. Er hat einen sehr kräftigen Geschmack und wird auch als Petersilienersatz benutzt. Ihr könnt ihn das ganze Jahr über finden, denn er ist immergrün. Ein Eßlöffel Blätter auf einen Becher kochendes Wasser, und Ihr habt einen entzündungshemmenden Tee, der Blase und Niere anregt, schleimlösend und entgiftend wirkt. Probiert erst einmal eines der jungen Blätter, habt Ihr Geschmack an ihm gefunden, nutzt Ihr ihn für Salate, Suppen und Kräuterbutter. Menschen können den Gundermann essen, aber Tiere, vor allem Pferde vertragen ihn nicht.
Nach ihm braucht man nicht extra in Wald und Feld zu suchen, er kommt schon von ganz allein zu uns in den Garten. "Oh, wie praktisch" mögen da leider die wenigsten Besitzer einer frisch gepflügten Parzelle denken. Die Rede ist natürlich vom allseits "gefürchtetem" Giersch (Aegopodium podagraria). Aber werft ihn nicht auf den Kompost, esst ihn einfach auf! Tut Euch selbst den Gefallen und probiert mal eines von den ganz jungen Blättern. Wenn die noch klein, knüdelig und glänzend sind. Sandkörnchen abpusten, gegebenenfalls waschen und rein in den Mund - köstlich, schmeckt ein bisschen wie Petersilie und ist eine wahre Vitaminbombe. Die alten Blätter sind roh nicht so lecker, bevorzugt auf jeden Fall die jungen, zum Beispiel für Tee, Suppen und Salate. Er wurde auch das "Kraut der müden Wanderer" genannt, einfach ein paar Blätter in die Wanderschuhe legen und schon gehts erfrischt weiter. Bei Insektenstichen ein Blatt falten und quetschen und den austretenden Saft auf den Stich tupfen, das lindert den Juckreiz.
Und diese Drei sind nur ein winziger Bruchteil der grünen Nützlinge um uns herum. Ist die erste Hemmschwelle überwunden (vielleicht mit einem Gierschblatt) ist es super spannend die vielseiten Geschmäcker der Wildkräuter kennenzulernen.

Noch als Hinweis:
Sammelt nicht in der Nähe von Autobahnen, Bahngleisen oder gespritzten/gedüngten Feldern, sowie an charakteristischen Hunde-Pipi-Stellen. Und wenn Ihr etwas nicht kennt, besser Hände weg!

Als Buchtipp wollen wir Interessierten "Die Kräuter in meinem Garten" wärmstens ans Herz legen. Es ist ein richtig dicker Wälzer; da steht alles drin was Ihr wissen müsst und noch mehr.


Viel Spaß und guten Hunger in der Botanik
wünscht  Euer Unterwegs-Team

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