Auch Stabkirchen, alte Gebäude mit Ständerwerk aus dem Kernholz riesiger Kiefernholzstämme, außen mit Pech abgedichtet und innen kunstvoll geschnitzt liegen am Weg. Jacinto wartet geduldig vor dem Tor.



Weitere landschaftliche Highlights belohnen unsere Strampelei. Nachdem wir im Regen 1443 Höhenmeter gestiegen sind, heben sich die Wolken und machen auf dem Sognefjell den Blick frei auf die höchsten Gipfel Norwegens. Im Osten die Berge des Jotunheimen-, im Westen die Gletscher des Breheimen-Nationalparks. Auf der Hochfläche wechseln Moosteppiche, Wollgras und Flechten einander mit von ehemaligen Gletschern glatt geschliffenen Felsen und Schneefeldern ab. Zahllose Seen schimmern in allen Blau- und Grüntönen, je nach Beleuchtung und mineralogischer Einlagerung. Kilometerweit wellt sich die Straße auf und ab, hinter jeder Kurve halten wir erneut, um die sagenhaften Ausblicke zu genießen. Fast tun uns die Auto- und Motorradfahrer leid, die diese Strecke so schnell hinter sich bringen müssen. Herrlich, dass wir auf der Passhöhe in einem Wohnmobil einen Kaffee angeboten bekommen. Nass mit nassem Hund werden wir hineingebeten! Wieder am nächsten Fjord angekommen, mieten wir uns auf dem Campingplatz eine ?Hytte?. Und finden in den Sanitäranlagen eine Sauna! Wohltat für unsere Muskeln!



Die Strecken entlang der Fjorde präsentieren sich sehr unterschiedlich. Manchmal hängen die Wolken tief und man fühlt sich heimlich von Elfen und Trollen umgeben. Knorrige Birken umgeben von Farnen und Flechten verstärken das mystische Gefühl.

Manchmal regnet es in der Ferne und bei uns scheint die Sonne. Dann bauen sich farbenprächtige Regenbögen auf, die sich sogar im Wasser spiegeln.

Der in diesem Jahr ausgesprochen schöne skandinavische Sommer ist nun leider vorbei und so regnet es auch längere Zeit. Das macht Jacinto nichts aus. Aber wir wollen am Abend keinen nassen Hund im Zelt haben und so schützt ihn dann sein ungeliebter Regenanzug, mit dem er aber, hat er ihn erst einmal an, gut zurecht kommt.

Wie immer ist Jacinto oft Fotomotiv. Sitzt er in seinem Hänger, ruft das ein Lächeln hervor. Steht er und stützt seine Vorderpfoten an meinem Gepäckträger ab, wird laut gelacht. Viel Publikum hat er bei der Abfahrt zum Geiranger Fjord. Unten liegen 3 Kreuzliner vor Anker, in Bussen fahren die Touristen zur Passhöhe oder zum Aussichtsberg. Die Fahrt mit der Fähre auf dem Fjord ist wirklich lohnend, rechts und links fallen die Berge steil in das Wasser und mehrere hunderte Meter hohe Wasserfälle rauschen in die Tiefe. Auch diese verlängern sich noch durch die Spiegelungen im Wasser.



Unsere Tour geht weiter in Richtung Nord-Westen. An einer Stelle wird eine Brücke erneuert. Zum Glück gibt es eine schmale Hilfsbrücke, über die wir die Fahrräder vorsichtig schieben können. Und dann setzen wir über zu unserem vorläufigen Ziel: Alesund.

Die Stadt gilt als die schönste in Norwegen wegen ihrer einheitlichen Bebauung im Jugendstil. 1904 brannte die Innenstadt komplett nieder und sie wurde u. a. mit Hilfe des letzten deutschen Kaisers wieder aufgebaut. Neben gewöhnlichen Jugendstil-Verzierungen sind die Häuser auch mit Wikinger-Ornamenten geschmückt. Das Aquarium zieht tausende Besucher und auch uns an. Eine Fischfütterung durch einen Taucher, den die Lachse und Kabeljaue umschwärmen wie die Motten das Licht ist schon besonders.

Wir haben noch Zeit für ein ?Inselhopping? per Bus. Mit dem Bus??? Ja, denn egal ob über oder unter Wasser, Brücken und Tunnel verbinden die Inseln. Uns wird noch ein herrlicher Sonnentag am Strand und der felsigen Küste geschenkt.