Der Hüttenwirt war zudem äußerst engagiert und neben einem ausgiebigen Frühstück wurde sogar ein Fernseher herausgekramt, um das Fußballländerspiel zu verfolgen. Ein ungewohnter Luxus auf 3000 Metern Höhe. Wie auf fast jeder so hoch gelegenen Hütte gibt es auch im Matrashaus keine Wasserleitungen. Natürlich kann Trinkwasser gekauft werden, aber für den kleineren Geldbeutel empfiehlt es sich, einfach ein paar Wasserdesinfektionstabletten mitzunehmen. Dann kann man auch das vorhandene Schmelzwasser sicher trinken. Den Abstieg am nächsten Tag wählten wir über das vereiste Hochplateau, was die Überschreitung des Hochkönigmassivs komplettierte. Dabei hält man sich auf den Schneefeldern zunächst nach Osten, bis ein Pfad zur einer Felsformation herunterführt, die am besten durch ihren Namen beschrieben wird, die sogenannte Torsäule. Weiter führt der Pfad über die Mitterfeldalm zum Arthurhaus ins Tal. Die Überschreitung des Hochkönigs über den Königsjodler-Klettersteig ist damit eine insgesamt sehr abwechslungsreiche und sehr empfehlenswerte Tour! Da ein Wetterwechsel in der Gegend nicht bevorstand und weitere Niederschläge angekündigt waren, sahen wir in der Folge davon ab, eine geplante Hochtour in der Glocknergruppe durchzuführen, und folgten stattdessen dem Ausläufer eines Hochdruckgebietes ins nicht allzu weit entfernte Kaisergebirge. Wie auch der Hochkönig ragt das Massiv des zu den nördlichen Kalkalpen gehörenden Wilden Kaisers beeindruckend aus der umliegenden Tallandschaft auf.



Noch zwei Tage blieben uns, bevor der Unialltag uns wieder erwartete, und das Hoch über Deutschland ließ ein weiteres Ziel zur Abrundung der bisherigen Erlebnisse zu. Nach einem spätabendlichen Gewaltmarsch zum Watzmannhaus bestiegen wir noch das Hocheck, den ersten Gipfel des Watzmannmassivs. Wie so oft war es leider von Wolken eingehüllt. So genossen wir schließlich mittlerweile sichtlich erschöpft das Berchtesgadener Alpenpanorama von der Archenkanzel. Dieser Ausblickspunkt ist am besten über die unterhalb vom Watzmannhaus inmitten von Almwiesen gelegene Kührointhütte zu erreichen. Von der Archenkanzel kann man über einen Steig mit stetigem Blick auf den Königssee nach St. Bartholomä gelangen und eine lange Tour bei einem Bad im Königssee ausklingen lassen.