Nationalpark Böhmische Schweiz
von Carmen CaputoTipps
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Prebischtor
Während ich auf gleichzeitig auf das Prebischtor hinabblicke, lasse ich genüsslich kleine Schokoladenstücke in meinem Mund verschwinden. In Gedanken noch bei den Kindern von Narnia und dieser beeindruckenden Hollywoodkulisse, steige ich wieder herab und mache mich auf dem Gabrielensteig nach Mezni Louka, der nächsten Ortschaft.
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Dieser Weg soll einer der schönsten Wanderstücke Böhmens
sein. Das kann ich gerne unterschrieben. Immer wieder durch das Geschrei
eines Uhus unterbrochen schlängelt sich der wurzelgetriebene wie
mit Puder bedeckte Pfad dicht an den Sandsteinfelsen und Steinabbrüchen,
oberhalb enger Schluchten und Täler, entlang.
Trotz der Besuchermassen am Prebischtor schnüren nicht viele ihre Wanderschuhe und so kommen mir nicht viele Menschen entgegen. Ich genieße jeden Augenblick. An der Kreuzung mit der steinernden Wegsäule beginnt ein für mich nur sehr zögerlicher Abstieg nach Mezni Louka hinunter. Diese tschechischen Dörfer sind mir nie geheuer. Ob streunende Hunde mit fletschenden Zähnen oder schweigende Bauern, die trotz Grenznähe kein einziges Wort deutsch von sich geben wollen, so wirklich freundlich wurde ich noch nie begrüßt. In Mezni scheint es weder das eine noch das andere zu geben, stelle ich erleichtert fest. |
Immer wieder endet der eigentliche Weg plötzlich und führt über eine wilde Eisen-Stegkonstruktion oberhalb des Baches um den Felsen herum weiter. Ein bisschen wage ist mir schon zumute. Die Stege werden laut Nationalpark regelmäßig gewartet, doch wenn man die Reste dieser Reparaturen in den Bachecken wieder findet, flösst das kein Vertrauen ein.
Jetzt im Mai führt der Kamenice nicht allzu viel Wasser. Im Herbst,
wenn aus der Stille ein reißender Fluss wird, sieht das schon
anders aus. Mit dem Gedanken, nicht allzu tief zu fallen, ziehe ich
den Rucksack nach und gehe weiter, bis der Weg an der Bootsstation Wilde
Klamm endet. Wie vor 100 Jahren nimmt der Flößer meinen Wegezoll
entgegen und stößt mit der langen Holzstange vom Steg ab.
Nicht wild, sondern federleicht gleitet das Boot über die ruhende
Wasseroberfläche, an den steilen , bis zu 150 m hohen senkrechten
Felswänden mit Moosen und Algen entlang durch die Einsamkeit. |