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Nationalpark Böhmische Schweiz

von Carmen Caputo

Tipps

Auch auf festes Schuhwerk sollten Sie mehr als ein Auge werfen: Der richtig Wanderschuh ist das A und O bei Wanderungen. Vom leichten Allroundwanderstiefel bis hin zum hochalpinen Stiefel gibt es für jedes Terrain und für jede Gelegenheit den passenden Wanderschuh.

Ob Sie langlebige Wanderschuhe für anspruchsvolle Wanderungen und leichte Trekkingtouren suchen oder sehr steife und feste Alpinstiefel und Trekkingschuhe für härteste Trekking-Touren: Eine der der ältesten und traditionsreichsten Schuhwerkstätten für Berg- und Wanderschuhe in Deutschland ist Meindl. Das Unternehmen produziert weite Teile der breiten Palette an Wanderschuhen, Halbschuhen und Haferlschuhen noch in Deutschland.

Prebischtor

Während ich auf gleichzeitig auf das Prebischtor hinabblicke, lasse ich genüsslich kleine Schokoladenstücke in meinem Mund verschwinden. In Gedanken noch bei den Kindern von Narnia und dieser beeindruckenden Hollywoodkulisse, steige ich wieder herab und mache mich auf dem Gabrielensteig nach Mezni Louka, der nächsten Ortschaft.
Prebischtor

Felsbalkon am Prebischtor
Dieser Weg soll einer der schönsten Wanderstücke Böhmens sein. Das kann ich gerne unterschrieben. Immer wieder durch das Geschrei eines Uhus unterbrochen schlängelt sich der wurzelgetriebene wie mit Puder bedeckte Pfad dicht an den Sandsteinfelsen und Steinabbrüchen, oberhalb enger Schluchten und Täler, entlang.

Trotz der Besuchermassen am Prebischtor schnüren nicht viele ihre Wanderschuhe und so kommen mir nicht viele Menschen entgegen. Ich genieße jeden Augenblick. An der Kreuzung mit der steinernden Wegsäule beginnt ein für mich nur sehr zögerlicher Abstieg nach Mezni Louka hinunter. Diese tschechischen Dörfer sind mir nie geheuer.

Ob streunende Hunde mit fletschenden Zähnen oder schweigende Bauern, die trotz Grenznähe kein einziges Wort deutsch von sich geben wollen, so wirklich freundlich wurde ich noch nie begrüßt. In Mezni scheint es weder das eine noch das andere zu geben, stelle ich erleichtert fest.
Nur ein staubiger großer Parkplatz, ein altes Hotel aus besseren Zeiten und einige verfallende Dorfhäuser erwarten mich. Genauso habe ich den Osten vor der Grenzöffnung in Erinnerung. Ich halte mich nicht auf, nehme die Abzweigung und erreiche nach kurzer Zeit den Bach Kamenice, der mich nach Floßbefahrungen wieder nach Hrsenko hinunter führen wird. Sein Tal ist extrem schmal.

Immer wieder endet der eigentliche Weg plötzlich und führt über eine wilde Eisen-Stegkonstruktion oberhalb des Baches um den Felsen herum weiter. Ein bisschen wage ist mir schon zumute. Die Stege werden laut Nationalpark regelmäßig gewartet, doch wenn man die Reste dieser Reparaturen in den Bachecken wieder findet, flösst das kein Vertrauen ein.

Jetzt im Mai führt der Kamenice nicht allzu viel Wasser. Im Herbst, wenn aus der Stille ein reißender Fluss wird, sieht das schon anders aus. Mit dem Gedanken, nicht allzu tief zu fallen, ziehe ich den Rucksack nach und gehe weiter, bis der Weg an der Bootsstation Wilde Klamm endet. Wie vor 100 Jahren nimmt der Flößer meinen Wegezoll entgegen und stößt mit der langen Holzstange vom Steg ab. Nicht wild, sondern federleicht gleitet das Boot über die ruhende Wasseroberfläche, an den steilen , bis zu 150 m hohen senkrechten Felswänden mit Moosen und Algen entlang durch die Einsamkeit.

Nur der Flößer unterbricht die Stille und hat seine Freude an unseren ungläubigen Gesichtern, während er seine Witze über die Felsengebilde, die ihnen aufgrund ihrer Ähnlichkeit den Namen Affen, Felsenfamilie, Kaufhaus oder Wächter eingebracht haben, macht. Dann geht's wieder zu Fuß weiter, immer auf runzeligen Pfaden entlang bis mich ein stockdunkler Tunnelgang zur Edmundsklamm bringt. Ein letztesMal treibt der Flößer sein voll beladenes Boot über das Wasser. Kurz vor den "Stromschnellen" hält das schwankende Boot, ich stehe auf und hangele mich an einem Eisengeländer zum Steg hinauf.

Wilde Klamm
Weiter geht's über den engen Pfad immer am Bach entlang, bis ich wieder die Abflussrinne der Fahrstraße erreiche. Hrsenko hat mich wieder. Inmitten monströser Handtaschen, grellgelber Frotteetücher, pinkfarbiger Badelatschen tauche ich in der blühenden Marktwirtschaft asiatischer Straßenhändler unter. "Bestel Pleis!", schreit eine ältere Frau im himmelblauem Overall ins Ohr und streckt mir eine Schale dampfender Nudeln entgegen. Dobrou chut`! Guten Appetit.
Unterwegs der Outdoor-Shop