Trekkingtour durch Südamerika
von Christian StangeTipps
Als Rucksacktourist im Ausland fallen Sie leicht auf und geraten so ins Visir von Langfingern. Achten Sie daher im Gedränge immer auf Ihre Wertsachen und verstauen Sie Geld und Pass sicher in einem Geldgürtel. Da haben Diebe keine Chance mehr.
Neue Herausforderung an die Südamerika-Trekkingtour!
Ursprünglich glaubten wir beinahe bis zum Schluss daran, auch den Berg in Brasilien einzupacken. Letztendlich standen die jeweils höchsten Berge von 6 südamerikanischen Ländern auf dem Programm. Unsere knapp 5monatige Reise führte uns durch Venezuela, Ecuador, Bolivien, Peru, Chile und Argentinien auf insgesamt 11 Gipfel.
Und so ergab es sich auch, was wir zuvor nie bedachten. Gut, wir waren bereits 2009 am Aconcagua um die Erfahrung reicher, an einem Berg scheitern zu können, ohne das die Welt dabei untergeht. Unsere Niederlage am höchsten Berg von Venezuela, am 5.007m hohen Pico Bolívar gab uns gleich zu Beginn unserer 7andessummits - Tour einen derben Schlag mit den unvermeidlichen Gedanken "Das fängt ja gut an"! Aber, bisher scheiterten wir immer gemeinsam!
Die Wirklichkeit des Seins sah es nun vor, uns
mitten am Berg auf den Prüfstand zu nehmen. Am Sajama, den mit 6.542m
höchsten Berg von Bolivien und am 6.962m hohen Aconcagua waren wir
erfüllt von innerer Zerrissenheit. Für kurz vergaßen wir
diese absolute Faszination, die vor unseren Füßen lag, die schier
unglaubliche Größe der Natur, wie klein wir doch sind! Inmitten
dieser überwältigenden Szenerie und Gefühlswelt mussten wir
nun eine Entscheidung treffen! Gemeinsame Sache zu machen oder eigene Wege
am Berg zu gehen. Ein Prüfstein für unsere Partnerschaft, welchen wir mit Bravour meisterten. Wir entschieden uns jeweils, dass der Stärkere an diesem Tag weitergeht und der Schwächere absteigt soweit wir uns das zutrauten. So haben wir es geschafft, bis auf den Pico Bolívar alle geplanten Gipfel auf unsere 7andessummit - Liste als Erfolg zu verbuchen. Rein formell betrachtet. Denn das sind zwar die Gipfel, über welche es in den jeweiligen Ländern nicht weiter hinausging, das waren unsere Ziele. |
Dabei erlebten wir die Naturschönheiten und die von Chavez´ Politik
geprägte Zerrissenheit von Venezuela, durchstreiften mit dem Rucksack nach
6 Jahren erneut den kleinen Andenstaat Ecuador, um über dessen angehende
Modernisierung verblüfft zu werden. Bolivien bleibt auch weiterhin für
uns das ursprünglichste Land Südamerikas, mit ihrem vollen Reichtum
an atemberaubenden Naturszenerien und ihrem Gegensatz an Lebenshärte und
gezeigter Lebensfreude. Wir feierten mit den Peruanern die Ankunft des ersten
Inkas am weltberühmten Titikakasee. Wir erlebten die unwirtlichen Weiten
in Chiles Norden und ließen uns in eine bunte Kultur an der chilenischen
Pazifikküste entführen. In Buenos Aires entrissen uns die Samba-Straßenklänge
unserer Abschiedswehmut und das Rindersteak bleibt ein must-have an einheimischen
Gaumenschmaus.
5 Monate gereist zu sein, heißt, mit einem überdimensionierten Gepäck an Erlebnissen, Abenteuern, einprägsamen Begegnungen und Lebensgeschichten in die Heimat zurück zu kehren. Wir erfreuten uns diese Zeit bei bester Gesundheit und fielen lediglich einmal in die Hände von Gelegenheitsdieben, als wir in Peru Opfer eines Taschendiebstahls wurden, da wir leider keinen Geldgürtel benutzt hatten. Die Armut vor Ort und die Lebensumstände der Einheimischen ist für unser eigenes Leben in Deutschland ein großer Erfahrungsschatz, der uns wahrscheinlich neben den grandiosen Landschaften und der andinen Bergwelt immer wieder in diese Gegend ziehen wird.