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Naturreise in Costa Rica

von Annette Neufang

Tipps

Um die einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt bei einer Naturreise festzuhalten, darf eine wasserfeste und funktionelle Fototasche nicht fehlen. Eine Fototasche, die individuell an die Größe der Kamera angepasst werden kann, ist für Naturliebhaber und Reisender ein absolutes Muss!

Wer eine Fernreise plant, sollte bei den Reisevorbereitungen auch an das Thema Insektenschutz denken. In tropischen und subtropischen Ländern wie Costa Rica ist der Schutz gegen Insekten wie Mücken ein wichtiges Thema, das man nicht übersehen sollte.

19.11. Abel (Betonung auf bel) kam mit leichter Verspätung. Er hatte seinen ?hundertjährigen? Vater mitgebracht, ihm gebührte der Ehrenplatz neben seinem Sohn. Wir saßen in der zweiten Reihe und fotografierten aus dem Fenster. Es war neblig und regnerisch, und die Straße führte uns hoch und runter und dann wieder ganz hoch hinaus. Der Wald rechts und links war üppig, fettgrün und strebte zur Straße hin. Ein Baum hat's wohl übertrieben, drängte zu sehr und zu schnell, und fiel dann einfach auf die Straße - Abel sah ihn rechtzeitig. Zwei Stunden nach Abfahrt waren wir in Siquirres am Treffpunkt von Interbus. Die Stunde Wartezeit überbrückten wir mit Fotografieren, Nette nahm sich die Geier-Horde auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor ? es waren mindestens sechs große Vögel -, ich fotografierte die schweren, bunten Laster, die an uns vorbei donnerten.

Geier in Costa Rica


Während der Busfahrt nach Tirimbina wurde es immer sonniger und wärmer - und feuchter. Um Vier schlossen wir unsere Tür von außen, suchten die Hängebrücke über den Rio Sarapiqui. Der Weg über die elend lange Brücke machte mir weniger zu schaffen als angenommen. Auf der anderen Seite stießen wir auf eine Blattschneideameisen- Kolonne ? jede Meise trug ein Blatt und weit war der Weg zu ihrem Bau. Wir entschieden uns, heute keinen Urwaldrundgang zu machen, gingen wieder über die leere Brücke zurück - auf dem Hinweg war uns eine Gruppe gemischten Alters entgegengekommen. Unübersehbar war die zweite Blattschneideameisen-Kolonne ? Wahnsinn! Im Bild nicht festzuhalten. Wir filmten und fragten uns wie lange es dauert, bis die Ameisen den Urwald abgeknabbert haben. Vor Sechs war es stockdunkel, wir brauchten schon unser Lämpchen, als wir Zimmer Zwölf aufsuchten ? ganz am Ende eines Langhauses.

20.11. Es regnete die ganze Nacht heftig. Immer mal wieder waren wir wach. Im Dämmerlicht gingen wir bis zur Hängebrücke, achteten auf Geräusche, hörten Vögel, sahen nichts. Die Nachtschicht der Blattschneideameisen war noch zu Gange, die Brücke nicht gesperrt (Zutritt erst ab Sieben?!) An der Wand vor unsere Tür ruhten sich zwei Fledermäuse aus, flogen auch mal dicht über unsere Köpfe den Weg am Langhaus entlang... Scheinangriffe? Der Essraum war nach allen Seiten offen und überdacht, der Wald stand dicht bei. Es regnete und regnete. Am Donnerstag soll, laut gegoogeltem Wetterbericht, die Regenwahrscheinlichkeit nur 51% betragen ? vielleicht machen wir dann eine Bootstour auf dem Sarapiqui.

Nach dem Frühstück zogen wir los. Der Sarapiqui hatte in der Nacht mächtig Wasser bekommen, braun schäumten die Fluten unter uns... da wollte ich nicht mit dem Kajak fahren wollen. Nach der Hängebrücke gingen wir den Senderos CEIBA ? ein Rundweg, 700 m. Es begann heftig zu regnen. Ein Urwaldhuhn lief vor meiner Kamera davon, ein Hörnchen turnte von uns weg. Gut dass ein paar Meter danach ein überdachter Sitzplatz kam. Wir warteten den Regen ab und gingen dann weiter. Der künstliche Weg endete in einem schlammigen Pfad. Wir kehrten um. Eine Spinne hatte quer über den Weg ein riesiges Netz gesponnen, wir schlüpften drunter durch.

Costa Rica - Canopy Tour Irimbina

Andere Leute sahen wir selten: Ein Paar kam uns entgegen, später ein zweites mit Führer - jemand von den Dreien hatte süßliches Parfüm oder Rasierwasser an sich, ich roch es noch in 10 m Entfernung ? vielleicht war es aber auch Antibrumm oder so was ähnliches; das hätten wir übrigens auch brauchen können, die Stechmücken waren zahlreich und in Laune. Wir drangen noch über eine zweite Hängebrücke etwas tiefer in den Urwald. Ich fotografierte Strukturen: Blatt-, Rinden-, Wurzel-, Äste. Die Sammlung an Samen und Samenhüllen wächst, das meiste Zeug muss erst einmal trocknen. Hinter unserem Langhaus fotografierten wir weiße, duftenden Orchideen, die an einem Baum wuchsen. Auf dem Boden lagen Orangen wie bei uns die Äpfel ? Fallobst auch hier ? keiner will sie, keiner erntet, keiner liest sie auf. Die Orangen haben einen guten, etwas herben Geschmack - die weiße Haut unter der Schale, lässt sich nur schwer zerkauen. Viele Vögel riefen, sangen, gaben merkwürdige Töne von sich ? wir ahnten wo sie saßen, aber sehen taten wir sie nicht, und wenn, dann nur verhuscht. Einmal glaubte ich einen blauen Papagei zu sehen, aber behaupten möchte ich es nicht.

Costa Rica Hängerbrücke

Nach der Siesta hat sich Nette in der Gummistiefelausleihstation passende Stiefel ausgeliehen ? Kostet nix! Nach Eins und gegen Zwei zogen wir los ? Nette mit den Rubber-Boots. An der Hängebrücke zogen die Blattschneider ihre schmale Bahn zu Tausenden ? die einen mit Last zum Bau hin, die anderen ohne Last zur Weide hin, einem zwanzig Meter hohen Baum, mit glattem, grauem, kerzengeraden Stamm und lichter Krone. Ich kraxelte den schlammigen Hügel neben dem Ameisenpfad hoch, um die Emsen am Stamm zu fotografieren. Es war einfach gigantisch, es müssen Millionen sein. Der Rückweg war rutschig und folgerichtig setzte ich mich auf den Hintern. Der Rio Sarapiqui hatte noch mehr Wasser bekommen ? kein Wunder, es regnete ja ständig und viel.

Wir liefen die Senderos CANOPY und hängten den CEIBA-Trail -den wir vormittags abgebrochen hatten - mit den fünf Holzbrücken an. Der Weg zog sich ein bisschen hin, war aber so was von Urwald, dass wir aus dem Staunen, Genießen, Bewundern nicht mehr heraus kamen.

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