Über Stock und Stein

Der nächste Tag begann zwar bei recht geminderten Temperaturen, aber die Sonne lugte schon durch den schon sehr belaubten Wald. Ein Stück ging es noch der Saale entlang und dann kam der Einstieg zum Rennsteig.


Meistens durch Waldgebiete, unterbrochen nur durch Wiesen und Felder, schlängelt sich dieser Radweg immer wieder den Berg hinauf und wieder hinab. Mal über Wurzelpassagen, mal auf steinigen oder sandigen Pfaden. Dann wieder auf befestigten Waldwegen und hin und wieder auch auf asphaltierten Strecken. Durch die wechselnde Wegführung war es mal warm, mal kalt. Damit wir uns keine Erkältung einfangen, setzten wir uns ein Tuch auf den Kopf. Verhältnismäßig wenige Orte mussten durchquert werden. Als auf ein Schiefer-Staatsbruch unweit vom Wege hingewiesen wurde, lenkte man die Vehikels darauf zu und machte dort eine interessante Besichtigung. Auf herausragenden Höhen wurden immer wieder angehalten und das Panorama genossen. Als nach 74 km und 1135 Höhenmeter Neuhaus erreicht wurde, fanden sie nach einigem Suchen eine nette und gepflegte Ferienwohnung. Bei einem guten Nachtmahl kam man dann so langsam zur Ruhe, legte die Strapazen des Tages ab und freute sich schon wieder auf den folgenden Tag.

Und für diesen hatten die Radlerinnen als Etappenziel "Oberhof" ins Auge gefasst und so machten sie sich rechtzeitig auf den Weg. Auch auf dieser Strecke würden wieder einige Höhenmeter zu bewältigen sein und die Packtaschen fingen an, mächtig am Hinterrad zu zerren. Sie folgten nun weiter der Rennsteig-Route über Masserberg, Neustadt und Schmiedefeld. Nach einem letzten steilen 5 km langen Anstieg und 80 Tageskilometern, sowie weiteren 1035 Höhenmetern kamen sie in Oberhof an. Dieses Mal hatten sie schnell ein schönes Domizil für die Nacht gefunden, labten sich an einem guten Essen und ließen die verstrichenen Tage noch einmal Revue passieren. Am vierten Tag mussten sie sich dann leider vom Rennsteig verabschieden um den Rückweg anzutreten.

Die noch verbleibende Reststrecke würden sie zu einem anderen Zeitpunkt in Angriff nehmen. Sie hatten wieder wunderschöne Tage miteinander verlebt, eine schöne Gegend kennen gelernt und waren vielen freundlichen und zuvorkommenden Menschen begegnet. Außer zwei Platten hatten sie keine weiteren Unannehmlichkeiten zu verzeichnen. So fuhren sie beschwingt bis Bad Salzungen. Hier hatten sie noch Zeit, sich das Gradierwerk anzusehen und die Parkanlagen zu genießen, um dann den Zug zu besteigen, der sie über Eisenach und Fulda wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt Alsfeld brachte.