Wiederbesohlung bei HANWAG

erstellt am: 16. 05. 2023 um 14:58 Uhr

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Kaputt = Für die Tonne?

Keine Frage: Es ist klar, dass wir uns von diesem Prinzip immer weiter entfernen und umdenken müssen. Das haben auch viele (wenn auch lange nicht genügend!) unterschiedliche Hersteller festgestellt und bieten Reparaturen an – wie zum Beispiel HANWAG.
 
Alle zwiegenähten und gezwickten HANWAG-Schuhe sind wiederbesohlbar. Was aus rein praktischen, ökologischen und auch emotionalen Gründen eine gute Sache ist!
 
Rein praktisch, weil ein gut eingelaufener Wanderstiefel vom Schaft her noch top in Schuss sein kann, auch wenn die Sohle abgelaufen ist. Aus ökologischer Sicht wird mit einer Neubesohlung die Lebensdauer eines Produktes verlängert und kann damit sogar verdoppelt werden.


Und was das Emotionale angeht: Wer trennt sich schon gern von einem – im wahrsten Sinne des Wortes – langjährigen „Weg“-Begleiter, der bereits auf tollen Touren mit dabei war.
 
Wann ist es Zeit für eine Neubesohlung?
 
Der Worst Case ist natürlich die bereits abgefallene Außensohle, was durch Hydrolyse passieren kann. Aber auch wenn die Zwischensohle verhärtet ist und bereits beginnt heraus zu bröseln, wird es Zeit für einen Austausch. Und natürlich auch beim „klassischen“, nach vielen Berg-Kilometern abgelaufenen Profil der Sohle.

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Was ist Hydrolyse und was macht sie mit Wanderstiefeln?

„Das kann doch wohl nicht wahr sein!“
 
Wer bereits an größeren Wanderevents teilgenommen hat, hat sicher schon mal jemanden schimpfend am Wegesrand sitzen sehen, während er Panzertape um die Schuhe wickelt.
 
Vielen ist das Thema Hydrolyse nicht bekannt und so wird leider häufig erstmal über eine vermeintlich mangelnde Qualität der Kopf geschüttelt, wenn unterwegs die Sohle vom Schuh abfällt.
 
Doch Hydrolyse hat nichts mit Produktions- oder Materialfehlern zu tun – es ist ein natürlicher Alterungsprozess, wie er z. B. auch bei Autoreifen stattfindet.
 
Über kleine Mikrorisse kann Feuchtigkeit in die Zwischensohle eindringen, wo dann ein chemischer Prozess einsetzt - die Hydrolyse. Das kann diesen Teil des Sohlenaufbaus porös machen und letztlich dafür sorgen, dass die Außensohle nicht gehalten werden kann und abfällt.
 
Doch keine Sorge, Du musst nicht gleich bei jeder Tour damit rechnen, dass Du Dein Klebeband zücken darfst. Erfahrungsgemäß etwa 6 – 7 Jahre nach der Produktion kann sich in der Zwischensohle der Hydrolyse-Prozess bemerkbar machen.


Dem Problem vorbeugen:

 
Zwei Faktoren können eine Hydrolyse verzögern: Richtige Lagerung und regelmäßige Nutzung.
 
Lagerung: Hitze, UV-Strahlung und Feuchtigkeit begünstigen Hydrolyse – Wanderstiefel also trocken, dunkel, gut belüftet und nicht zu warm lagern.
 
Nutzung: Schone Deine Stiefel nicht, sondern trage sie regelmäßig. Das hält den Kunststoff geschmeidig und es entstehen nicht so leicht feine Risse (durch die das Wasser eindringen kann), wie es bei langer Nichtnutzung geschieht.
 

Hydrolyse erkennen:

 
Die ersten kleinen Mikrorisse wirst Du mit bloßem Auge nicht erkennen. Der Prozess findet großteils im Inneren der Zwischensohle statt. Von Zeit zu Zeit solltest Du Deine Schuhe begutachten und prüfen, ob die Zwischensohle zu bröseln beginnt oder ob sich an einigen Stellen die Profilsohle bereits ablöst. Das zeigt dann einen fortgeschrittenen Prozess an und Dein Schuh sollte vor der nächsten Wanderung zur Neubesohlung.
 
Deine Wanderstiefel standen sehr lange nur herum und Du bist nicht sicher? Dann mach den Test und trage sie eine Weile im Alltag und beobachte, ob sich die Sohle löst.
 

Notfall-Plan für Deine Tour:

 
Löst sich die Sohle dann doch mal, während Du unterwegs bist, hilft tatsächlich nur Klebeband. Eine Tube flüssiger Kleber im Gepäck kann leider keine Abhilfe schaffen, da die Flächen dafür zu bröselig sind. Also großzügig Tape um Sohle und Schuh wickeln und den kürzesten Weg in Richtung Startpunkt oder Zivilisation wählen.


HANWAG Sohlenwechsel
HANWAG Sohle schleifen
HANWAG Sohle neu

Die Sohle muss neu. Und jetzt?

Bei ihren Wiederbesohlungen setzt HANWAG auf echte Handarbeit. Du kannst Deine Schuhe bei uns in der Filiale abgeben (und wir senden sie für Dich ein) oder (aus Deutschland) auch direkt an HANWAG schicken.
 
Die alte Sohle wird dort in der Werkstatt komplett heruntergeschnitten. Selbst letzte Reste werden sauber abgeschliffen und der Geröllschutzrand entfernt. Anschließend wird der komplette Sohlenaufbau erneuert und die Geröllschutzkante neu gezogen. Dann folgt der letzte Feinschliff, inklusive neuer Schnürsenkel und Innensohlen.
 
So kommt Dein Wanderstiefel direkt einsatzbereit wieder zu Dir zurück!
 

Tipp: Früh genug testen und einsenden!

 
Seine eingetragenen Wanderstiefel gibt niemand so gerne wieder her – zudem ist es auch nachhaltig, das Leben der Schuhe durch eine Wiederbesohlung zu verlängern. So sind Neubesohlungen natürlich besonders gefragt und die Werkstatt bei HANWAG ist immer gut ausgelastet.
 
Allein hier bei Unterwegs senden wir jährlich über 700 Paar HANWAG-Wanderstiefel zum Neubesohlen. Daher solltest Du Deine Schuhe früh genug (mehrere Wochen) vor Deiner Tour prüfen und bei Bedarf einsenden.
 

Du hast noch Fragen zur Neubesohlung oder zu aktuellen Preisen und Bearbeitungszeiten?

 
Dann erreichst Du unsere Kolleginnen und Kollegen im Service unter 04421-500380.








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