Urlaub im Hunsrück
erstellt am: 30. 04. 2015 um 0:00 UhrSeid ihr auf der Suche nach einem Klettersteig für die ganze Familie? Der nachfolgende Urlaubsbericht stammt von unserem Kollegen Daniel aus Oldenburg und berichtet über die Traumschleifen Saar-Hunsrück im Mittelrhein. Was ihn an diesem Klettersteig besonders gefallen hat und wie er von seiner eigenen Heimat überrascht wurde, erfahrt ihr in dem folgenden Beitrag. Übrigens: Solltet auch ihr eure Reiseerlebnisse mit anderen teilen wollen, dann sendet euren Reisebericht an: reisebericht (at) unterwegs.bizFür jeden Reisebericht (maximal 1500 Wörter), der es auf diese Seite schafft, bedanken wir uns mit einem Einkaufsgutschein in Höhe von 50 €. Also Bleistift gespitzt bzw. Tastatur poliert und los geht’s! Ein Ausflug in die alte Heimat… Mal ehrlich: Wer kennt jemanden, der seinen Urlaub im Hunsrück verbracht hat oder demnächst verbringen wird? Harz, Schwarzwald, Bayrischer Wald oder Schwäbische Alb sind mit Sicherheit geläufigere Mittelgebirge. Ich jedenfalls kenne niemanden. Auch ich habe bisher nie mit dem Gedanken gespielt, dort meinen Urlaub zu verbringen, obwohl – oder vielleicht gerade weil – ich dort aufgewachsen bin. Jetzt aber habe ich mehr oder weniger durch Zufall in den Osterferien eine Woche in meiner alten Heimat mit meiner Familie verbracht. Ich muss feststellen, dass sich im Laufe der vergangenen Jahre touristisch dort so einiges getan hat. Dies trifft vor allem auf Wanderer und Familien zu. Gerade unserem Sohn, einem abenteuerlustigen Siebenjährigen, muss man schon etwas bieten und dabei bin ich auf die Traumschleifen gestoßen. Das sind wunderschöne, gut ausgeschilderte Premiumwanderwege, von denen ich hier nur einen vorstellen möchte: Den Mittelrheinklettersteig am Hang des Hunsrücks bei Boppard. Ein kleines Abenteuer für die gesamte Familie… Unser kleines Abenteuer beginnt mit einem Prospekt über diesen Weg. Bereits nach einer kurzen Recherche steht unser erstes Ziel fest: wir machen uns also auf den Weg nach Boppard. Am Ausgangsort, dem St.-Remigius-Platz in Boppard, lesen wir erst einmal etwas erstaunt, dass Klettersteigausrüstung für Kinder notwendig ist und selbst für Erwachsene empfohlen wird. Diese Information konnten wir unserem Prospekt leider nicht entnehmen. Daher liegt unsere Ausrüstung natürlich auch sicher verwahrt im heimischen Oldenburg. Doch immerhin ist festes Schuhwerk vorhanden. Wer nimmt auch schon Klettersteigausrüstung mit in den Hunsrück? Doch so schnell geben wir nicht auf. Durch Zufall entdecken wir eine nahe gelegene Tankstelle, die sowohl Klettersteigsets für Kinder als auch für Erwachsene verleiht. Da wir uns dieses Abenteuer nicht entgehen lassen wollen, entscheiden wir uns für die Klettersteigsets und bezahlen die Leihgebühr in Höhe von 5,– Euro je Gurt. Ausgehend vom St-Remigius-Platz folgen wir sämtlichen Schildern mit dem Hinweis „Traumschleifen Saar-Hunsrück, Mittelrhein-Klettersteig“. Es sind nur fünf Gehminuten bis zum Einstieg in den Steig. Nochmal ein paar Verhaltensregeln und eine Einweisung in die Handhabung des Klettersteigsets für den „Kleinen“ und los geht’s. Schon kurz nachdem die erste Leiter und die erste Angst überwunden ist, gibt es für unseren Zwerg kein Halten mehr! Bis zum Ewigbach sind insgesamt elf Kletterstellen an steilen Felswänden zu überwinden. Die Kletterpassagen wechseln sich dabei mit schmalen Pfaden ab. Hin und wieder begegnen wir auch den ein oder anderen Bank, auf der wir pausieren und den wunderschönen Ausblick auf das Mittelrheintal genießen können. Die höchsten und schwierigsten Kletterstellen nach dem Einstieg können, wenn gewollt, über einen Wanderpfad umgangen werden, aber weder unser Sohn, noch wir wollen das. Dafür macht das Klettern einfach zu viel Spaß! Nördlich des Baches überwinden wir mit Hilfe von Trittbügeln (gesichert durch Drahtseile) hohe, gestufte Felswände. Haben wir diese überwunden, folgt auch schon die nächste herrliche Aussicht, die wir entspannt auf der Bank genießen. Von unserem Rastplatz aus geht es noch einmal steil bergauf. Doch schon kurze Zeit später führt uns der Weg erneut an einigen tollen Aussichtspunkten vorbei. Der felsige Weg verläuft unter der Sesselbahn entlang und führt uns schließlich wieder zurück nach Boppard. Unser Tipp: Solltet auch ihr den Hunsrück einmal live erleben wollen, dann plant für den gesamten Rundweg am besten zwei bis drei Stunden ein. Doch Vorsicht! Auf dem Berg befindet sich ein Mountainbike-Parcours. Und sollte euer Kind genauso fasziniert vom Zusehen sein wie unser Sohn, dann können aus den zwei bis drei Stunden auch mal locker vier Stunden werden 😉 Die Gesamtlänge des Weges beträgt ca. fünf Kilometer. Wer vom Klettersteig nicht genug bekommen kann, geht diesen einfach wieder zurück. Er ist nämlich in beide Richtungen begehbar. Aus meiner Sicht ist der Steig für Anfänger sehr gut geeignet. Und nun… Viel Spaß beim Nachwandern 😉