Von Wärme, Tüftlern und Nordlichtern – Unterwegs in Schweden

erstellt am: 27. 04. 2018 um 10:23 Uhr

Schneeschuhwanderung in Schweden

 
Scandic hat geladen: Zehn Unterwegs-Kollegen aus verschiedenen Filialen durften mit Scandic nach Schweden reisen, darunter auch Marja, die euch von der spannenden Reise berichtet. Die Einladung hat bereits Gutes verkündet: Am Montag sollte es mit dem Flugzeug von Hamburg über eine Zwischenlandung in Stockholm nach Östersund im Jämtland gehen; dienstags rief Woolpower zur Werksbesichtigung; mittwochs erwartete die bunte Truppe eine Schneeschuhwanderung und donnerstags wollte auch das Trangia Werk unter die Lupe genommen werden. Die Vorfreude war dementsprechend natürlich groß!


Schweden sagt „Hallå” – Begrüßung durch Nordlichter

Am Flughafen Hamburg treffen wir uns zunächst mit Helge von Scandic, der uns auf unserer gesamten Reise begleiten wird. Er nimmt uns in Empfang und nach dem gemeinsamen einchecken geht es los: Ab in den Flieger nach Stockholm.
 
Die Reise beginnt wie im Bilderbuch: Auf dem Flug ins Jämtland können wir tatsächlich Nordlichter sehen. Wohl die Vorboten für einen wunderbaren Aufenthalt in Schweden! Angekommen in Östersund, werden wir aufgrund der späten Tageszeit – inzwischen halb elf am Abend – in einem Hotel in Flughafennähe untergebracht. Dort treffen wir auf Jesper, den Geschäftsführer von Scandic. Auch er wird uns in den kommenden Tagen begleiten. Er nimmt uns herzlich in Empfang, organisiert den Check-in und ein Begrüßungsgetränk für den Anreisebericht.

Unterwegs Gruppenbild in Schweden

Schon gewusst?

Wer einen Flug mit Zwischenlandung hat und im Startflughafen eine Flasche Whisky für einen geselligen Abend ersteht, sollte sich diese Flasche an der Kasse in eine Tasche mit Versiegelung stecken lassen, damit sie bei einer weiteren Handgepäck-Kontrolle am Zwischenstopp-Flughafen auch weiter mitreisen darf. 😉

All about Woolpower

Nach dem Frühstück bei bester Aussicht werden wir von Eva und Pål abgeholt. Es geht direkt zum Woolpower Werk in Östersund, wo wir von Pål in die Firmengeschichte und -philosophie eingewiesen werden. Woolpower legt sehr großen Wert darauf, seinen Mitarbeitern Wertschätzung und Sicherheit zu vermitteln. So wird beispielsweise eine Werksvergrößerung mit dem Neubau einer größeren Werkshalle vollkommen selbstverständlich in Östersund geplant. Kein Mitarbeiter muss somit um seinen Arbeitsplatz oder dessen Erreichbarkeit bangen.
 
Während wir im Werkstofflager stehen, erzählt Pål uns Wissenswertes über die einzigartige Webweise von Woolpower und die verwendeten Garne. Der Grundstoff Ullfrotté wurde Anfang der 70er mit dem schwedischen Millitär zusammen entwickelt und die ersten Produkte gingen mit gleichnamiger Werksgründung 1972 in Produktion. Seit 2006 wird unter dem Firmennamen Woolpower produziert.
 
Eine große Besonderheit in der Herstellung ist, dass jede Näherin, jeder Näher sein Produkt von Anfang bis Ende bearbeitet und selbst die End- und Qualitätskontrolle durchführt. Die Mitarbeiter kennzeichnen ein qualitativ hochwertiges Produkt mit dem eigenen Namen, was zum einen die Verbundenheit und Identifikation mit dem Geschaffenen fördert und zum anderen ein weiteres Qualitätssiegel für das gefertigte Woolpower-Produkt bedeutet. Es wurde vollständig in Schweden und von einer einzigen Person in echter Handarbeit gefertigt.
 
Pål führt uns durch die Produktion, wo wir unter anderem mit fasziniertem Staunen die Socken-Strickmaschine bewundern! Hier geht es Schlag auf Schlag: Der Socken wird nahtlos genäht, gestülpt, eingesaugt, durch ein Rohr gesogen und am Ende ein eine Tonne „gespuckt“. Jedes fertige Produkt wird nach Fertigstellung bei 60° gewaschen und getrocknet, wodurch die endgültige Formstabilität gewährleistet wird.
 

Woolpower

Nähen leicht gemacht

Nun dürfen wir selber ran: „Make your own garment“, stand auf der Einladung – oje! Wir wussten, dass wir für unsere Schneeschuhwanderung ein Set bekommen, um die Vorzüge von Woolpower am eigenen Leib zu spüren, aber nun sollten wir diese Unterwäsche selbst nähen? Das konnte was werden! Wir haben uns bereits mit halben Ärmeln und verschieden langen Beinen herumlaufen sehen. An sich waren wir überzeugt, es – wenn überhaupt – maximal zu einem Tube zu bringen.
 
Wir wurden eines Besseren belehrt. Die beiden Näherinnen, die uns an die Seite gestellt wurden, haben uns großartig betreut! Am Ende hielten wir jeder unser eigenes Tube in den Händen. UND ein tatsächlich vollständiges und fertiges Crewneck. Unfassbar! Wir können nähen! Naja, zumindest mit Hilfe der beiden wunderbaren jungen Frauen. Sogar unseren Namen durften wir einnähen. Hierfür wurden uns eigens angefertigte Name-Tags gereicht. „Sonst ist es ja kein richtiges Woolpower-Shirt.“
 
Am Ende des Werkbesuches bekommen wir von Pål unsere Woolpower Ausrüstung für den kommenden Tag ausgehändigt. Jeder wird mit Long Johns, einem Crewneck und drei Paar Strümpfen ausgestattet. Ein Paar in 400er Qualität, ein Paar Liner Classic und ein weiteres aus der brandneuen Produktionsreihe (schon bald bei uns im Shop erhältlich). Die neue Serie enthält Socken und Strümpfe mit Kompressionselementen im Mittelfußbereich für den sportlichen Einsatz.

Marja näht bei Woolpower

Schweden wir kommen: Unterwegs auf Schneeschuhen

Mittwoch ist es soweit: Der Woolpower-Test bei einer Schneeschuhwanderung. Eva hat Schneeschuhe und Trekkingstöcke für alle besorgt. Schnell hat man sich an das neue Laufgefühl gewöhnt und schon geht es los querfeldein den Berg hinauf. Von Höhenmeter zu Höhenmeter wird die Aussicht schöner. Sehr bald stellen wir fest: Woolpower wärmt richtig gut. Zusätzliche Kleidung landet im Rucksack. Woolpower-Produkte und etwas gegen den Wind darüber, reichen vollkommen aus. Fast bis zum Gipfel gehen wir und genießen den Blick über das verschneite Jämtland.
 
Der Abstieg wird für ein Mittagessen der besonderen Art unterbrochen. Målin, eine Mitarbeiterin der ortsansässigen Landwirtschaftsschule hat uns auf offenem Feuer eine Rentierpfanne mit Wurzelgemüse zubereitet. Angerichtet wird im typisch schwedisch platten Fladenbrot, mit Preiselbeeren und heller Sauce. Es ist sehr lecker! Målin hat uns Sitzgelegenheiten in eine Schneemulde geschaufelt und „Bänke“ geschaffen, die sie mit Rentierfellen ausgelegt hat. Es wäre perfekt gewesen, hätte nicht in der Zwischenzeit, in der sie auf uns gewartet hat, der Wind gedreht. So wurde es durch hinein wehenden Schnee leider viel zu schnell ungemütlich und wir setzten den Abstieg fort.

Schneeschuhwanderung
Schneeschuhwanderung

 
Zurück in der Hütte bekommen Eva und Pål unser – sie hatten es nicht anders erwartet – durchweg positives Feedback zur Woolpower-Unterwäsche. Anschließend berichten sie von der neuen Produktlinie, welche wir ja ebenfalls zum Testen bekommen haben.
 
Da bis zum Abendessen noch etwas Zeit ist, geht ein Teil der Gruppe auf eine zweite Schneeschuhtour mit Pål. Er führt uns an einer Brücke vorbei auf einen zugefrorenen Fluss durch ein Waldgebiet. Unterbrochen von offenen Stellen im durch Eis und Schnee geschaffenen Weg, ist der Blick auf das unter uns fließende Wasser frei und erinnert uns daran, wo wir uns befinden. Eine wunderschöne Strecke und gänzlich anders, als die vorherige.
 
Am Abend sitzen wir alle in unseren Long Johns am Tisch und werden wieder von Målin bekocht. Sie hat uns ein typisch schwedisches Menü, vollständig aus regionalen Produkten zusammengestellt. Zu jedem Gang berichtet sie uns, was sie verarbeitet hat und wo die verwendeten Zutaten herkommen.


Panorama Schweden

Letzte Station: das Trangia-Werk

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück wird die Hütte geputzt und der Aufbruch vorbereitet. Für diesen Tag hat Jesper noch die Besichtigung des Trangia Werkes für uns vorgesehen. Das Trangia Werk fasziniert uns vor allem durch seine urbane Werkstatt-Atmosphäre. Hier schaffen 13 Mitarbeiter die komplette Produktpalette! Es wird gestanzt, gewalzt, gefügt, gewerkelt… Ein echtes Handwerk wird hier ausgeübt. Was an Formteilen selbst herstellbar ist, wird selbst hergestellt. Sogar das Wasser für die „Waschstraße“ wird hier vor Ort aufbereitet.
 
Wie bereits im Woolpower Werk fällt auf, dass sehr verantwortungsbewusst mit Ressourcen umgegangen wird. Jeder anfallende Metallrest wird sortiert, gesammelt und zur Wiederverwertung gebracht. Maschinen werden mit erstaunlichem Tüftlergeist optimiert und sorgsam gewartet. Hier hat alles seinen anerkannten Wert. Auch die Mitarbeiter. Auf den aushängenden Fotos von vergangenen Firmenveranstaltungen erkennt man, dass es durchweg langjährig Beschäftigte sind.
 
Bei Trangia dürfen wir wieder selbst ran: Wir setzen unseren eigenen Spriritusbrenner und eine Griffzange zusammen, welche wir am Ende auch behalten dürfen.
 
Auf dem Rückflug sind wir uns einig: Das war eine rundum gelungene Tour, auf welcher mit Informationen, Erfahrungen und Eindrücken nicht gespart wurde. Woolpower und Trangia haben mit Qualität, Funktionalität, Professionalität und Menschlichkeit auf ganzer Linie überzeugt!

 

trangia




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